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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Höhe aus den Zweigen des Tabakbusches eine Hütte errichtet. Träge stieg der Rauch von dem kleinen Feuer auf, an dem Nelly Wanting das Abendessen zubereitete. Von Zeit zu Zeit richtete sich die junge Eingeborene auf und blickte hinunter zu den Buchsbäumen, wo Ralph Thornton auftauchen mußte, wenn er vom Fischfang zurückkehrte.
    Es dauerte nicht mehr lange, und das Boot kam in Sicht. Ralph saß im Heck; er benützte ein Ruder als Paddel. Nelly lächelte glücklich, wobei sie ihre perlenweißen Zähne entblößte, und winkte mit einem roten Taschentuch.
    Bony, der sich am Gipfel hinter einem Tabakbusch versteckt hatte, wartete bereits seit über einer Stunde, und auch jetzt machte er noch keine Anstalten, sein Versteck zu verlassen.
    Ralph zog das Boot an Land, nahm die Leine, an der einige Fische hingen, und eine Dose mit Schwaneneiern. Dann stieg er den Abhang hinauf. Er legte seinen Fang neben das Feuer, breitete die Arme aus, und Nelly sank an seine Brust. Jetzt erst machte sich der Inspektor auf den Weg.
    »Bony, was wollen Sie hier!« rief Ralph ärgerlich.
    Das Mädchen verschwand sofort in der Hütte. Ralph trug eine Tweedhose und ein blaues Hemd, hatte aber weder Schuhe an noch einen Hut auf.
    »Ich möchte mich mit Ihnen über eine Angelegenheit unterhalten, die für Sie sehr wichtig ist«, sagte Bony auf seine freundliche Art. »Ich habe schon eine –ganze Weile auf Sie gewartet. Könnte Ihre Frau nicht etwas Tee aufbrühen?«
    Ralph zögerte, doch dann rief er Nelly. Die Männer setzten sich ans Feuer, und Bony drehte sich eine Zigarette. Dann berichtete er, wie es zur Ermordung von König Henry gekommen war. Als er endete, hatte der junge Mann sein Gesicht in den Armen vergraben. Bony erwartete einen wilden Gefühlsausbruch, nahm an, daß Ralph mit seinem Schicksal hadern, daß er Gewissensbisse haben würde, weil er Little Lady verlassen und Kate gegenüber sein Wort gebrochen hatte. Doch als Ralph schließlich aufblickte, war sein Gesicht ruhig. Nur die Augen glänzten feucht.
    »Das erklärt natürlich alles«, sagte er. »Immer wieder habe ich mich gefragt, warum es mich in den Busch zog. Ich bin froh, daß Sie mir alles erzählt haben, denn nun habe ich meine innere Ruhe wiedergefunden. Wie hat denn Little Lady mein Verschwinden aufgenommen?«
    »Es hat sie sehr mitgenommen, Ralph«, murmelte Bony und drehte sich die vierte Zigarette. »Sie liebt Sie ja trotz allem und sehnt sich nach Ihnen. Sie wartet auf Sie, und ich habe ihr gesagt, daß Sie kommen werden.«
    Wieder sank der Kopf des jungen Mannes auf die Knie. »Sie haben mir erzählt, daß Sie in Ihrer Jugend auch eine weiße Hautfarbe hatten. Dann werde ich also auch nicht mehr lange hellhäutig bleiben?«
    »Allerhöchstens noch einige Jahre, Ralph.«
    »Ein paar Jahre! Im Grunde tut es mir nicht einmal leid. Jetzt muß ich vor allem an Little Lady denken. Man sollte meinen, daß mich ihre große Liebe abgehalten hätte, dieses Leben hier zu führen. Aber es hat mich mit unwiderstehlicher Macht in den Busch gezogen.«
    »Natürlich.« Bony nickte. »Trotzdem können Sie Mrs. Thornton gelegentlich besuchen.«
    »Ich könnte niemandem auf Barrakee mehr in die Augen sehen. Mein Ziehvater würde sich meiner schämen, und Dugdale hätte nur Verachtung für mich. Katie aber empfindet für Farbige nur Furcht und Haß.«
    »Das glaube ich nicht!« widersprach Bony heftig. »Und sollte es tatsächlich so sein – in den Augen von Little Lady werden Sie nichts als mütterliche Liebe erkennen. Sie ist sehr krank, Ralph. Möchten Sie nicht mitkommen?«
    Ralph senkte den Kopf und schwieg.
    »Nein, nicht sofort«, sagte er schließlich. »Sobald es dunkel ist, komme ich. Dann sieht mich niemand. Ich möchte nur meine Mutter sehen.« Er blickte wieder auf. »Lassen Sie uns jetzt bitte allein, Bony. Ich muß nachdenken.«
    Während der Inspektor zum Herrenhaus zurückmarschierte, saß Ralph am Feuer, das Gesicht in den verschränkten Armen vergraben. Nelly trat zu ihm, wollte ihn trösten, doch sie fürchtete sich, ihn aus seinen Grübeleien aufzuschrecken. Die Sonne versank, und es begann zu dunkeln.
    »Ich gehe heute nacht nach Barrakee«, sagte Ralph. »Du bleibst hier. Wenn ich bis Sonnenaufgang nicht zurück bin, nimmst du das Boot und fährst zu Pontius Pilatus.«
    »Ach Ralphie«, murmelte das Mädchen.
    »Tu, wie ich gesagt habe.« Er war plötzlich ganz der junge Eingeborene, der mit seiner Gin sprach.
    Nelly verschwand in der Hütte und weinte

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