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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidensturm
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Es war ein Blick, der sagte: Ich weiß, dass noch mehr an dieser Sache dran ist, als du mir sagst. Du hast eine versteckte Agenda, und ich glaube auch zu wissen, worum es sich handelt.
    Aber sie sagte nur: »Wir können diese Basis auf Ceres auch dazu nutzen, die Wartungsarbeiten zu zentralisieren.«
    Er nickte zustimmend. »Gute Idee.«
    »Wir bieten Wartungsverträge zu möglichst günstigen Konditionen an.«
    »Damit die Felsenratten ihre Schiffe bei uns warten lassen«, sagte er.
    »Damit sie von Ihnen abhängig werden.« Er lachte wieder. »Das Motto von Gillette.« Sie wirkte verwirrt.
    »Erst schenke man ihnen den Rasierer«, erklärte er. »Und dann verkaufe man ihnen die Rasierklingen.«

Dossier: Oscar Jiminez
    Als der uneheliche Sohn eines unehelichen Sohns wurde Oscar Jiminez während einer der regelmäßigen Razzien der Polizei in den Barrios von Manila aufgegriffen, als er sieben jähre alt war. Er war klein für sein Alter, aber schon ein ausgebuffter Bettler und Taschendieb, der mühelos an elektronischen Sicherheitssystemen vorbeikam, die eine größere oder weniger wendige Person gestoppt hätten. Die übliche Polizeitaktik bestand darin, unbarmherzig mit den altmodischen Schlagstöcken zuzuschlagen, die Mädchen und die besser aussehenden Jungen zu vergewaltigen, die Gefangenen weit hinaus aufs Land zu bringen und sie dann ihrem Schicksal zu überlassen. Bis zum nächsten Mal. Oscar hatte indes Glück. Er war zu klein und dürr, um selbst für den perversesten Polizisten attraktiv zu sein und wurde blutend und übel zugerichtet aus einem fahrenden Polizeiauto in den Straßengraben geworfen.
    Er hatte insofern Glück, dass man ihn in der Nähe des Eingangs zum regionalen Hauptquartier der Neuen Moralität ausgesetzt hatte. Die Staatsreligion der Philippinen war noch immer der Katholizismus, doch Mutter Kirche hatte widerstrebend zugelassen, dass die protestantischen Reformer mit einem Minimum an Beeinträchtigungen in der Inselnation wirken durften. Schließlich vertraten die konservativen Bischöfe, die die Kirche der Philippinen führten und die Konservativen, die die Neue Moralität leiteten, in vielerlei Hinsicht den gleichen Standpunkt, einschließlich der Geburtenkontrolle und des strengen Gehorsams gegenüber moralischen Autoritäten. Darüber hinaus brachte die Neue Moralität Geld von Amerika zu den Philippinen. Ein kleiner Teil davon gelangte sogar bei den Armen an.
    Also wurde Oskar Jiminez ein Mündel der Neuen Moralität. Unter ihrer strengen Obhut endete sein Leben als Straßenjunge. Er wurde auf eine Schule der Neuen Moralität geschickt, wo er lernte, dass gnadenlose psychologische Konditionierungsmethoden noch viel schlimmer waren als Schläge durch die Polizei. Vor allem die Konditionierungssitzungen, bei denen Elektroschocks angewandt wurden.
    Oscar avancierte schnell zum Musterschüler.

Kapitel 4
    Kris Cardenas sah noch immer kaum älter aus als dreißig. Selbst in einem schmutzigen, schäbigen Weltraum-Habitat, das aus einem von Ceres’ unzähligen Höhlen gehauen war, wirkte sie mit ihren saphirblauen Augen und den athletischen Schultern wie eine kalifornische Surferin.
    Das lag daran, dass ihr Körper mit therapeutischen Nanomaschinen gespickt war - virengroßen Geräten, die Fett- und Cholesterolmoleküle im Blut zerlegten, beschädigte Zellen reparierten und die Haut glatt und die Muskeln straff hielten. Die Nanomaschinen fungierten als zielgerichtetes Immunsystem, das den Körper vor eindringenden Mikroben schützte. Nanotechnologie war auf der Erde verboten; Dr. Kristin Cardenas, Nobelpreisträgerin und ehemalige Leiterin des Nanotechnologie-Labors von Selene, war in Ceres im Exil.
    Für eine Exilantin, die sich für ein Leben an der Grenze der menschlichen Zivilisation entschieden hatte, wirkte sie jedoch fröhlich und heiter, als sie Amanda und Lars Fuchs begrüßte.
    »Wie geht es Ihnen beiden?«, fragte sie und führte sie in ihr Quartier. Der gewundene Tunnel vor der Tür war eine natürliche Lavaröhre, die grob geglättet worden war. Die Luft dort draußen war leicht diesig wegen des Feinstaubs; wenn jemand in Ceres sich bewegte, wirbelte er jedes Mal den Gesteinsstaub auf, und wegen der geringen Schwerkraft des Asteroiden hing der Staub dann ständig in der Luft.
    Amanda und Fuchs schlurften über den nackten Felsboden von Cardenas’ Unterkunft und gingen zur Couch - eigentlich zwei Liegesitze, die aus einem Raumschiff ausgebaut worden waren, das auf Ceres

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