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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidensturm
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Moralität - welche die Zügel der politischen Macht straff anzogen -, trotz der Suspendierung der Bürgerrechte auf dem ganzen Globus, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich mit Atomwaffen gegenseitig im Orkus versenken.
    Da ist es hier auf dem Mond entschieden sicherer; hier bin ich weit entfernt von Tod und Vernichtung. Wie pflegte Dan Randolph zu sagen? Wenn es hart auf hart kommt, gehen die harten Jungs - den leichten Weg.
    Humphries nickte und setzte sich auf seinen hochlehnigen Stuhl. Er war allein im luxuriösen Büro, kaum zwanzig Meter vom Schlafzimmer entfernt. Die meisten Vorstände von Humphries Space Systems lebten nun auch in Selene, obwohl kaum einer von ihnen Zutritt zu diesem Haus hatte. Sie blieben in ihren eigenen Unterkünften und oder kamen in die HSS-Büros im Turm oben auf der Grand Plaza.
    Verdammte Zeitverschwendung, sagte Humphries sich. Der Vorstand ist auch nur eine Versammlung von Pappkameraden. Das einzige Mitglied, das ihm je Schwierigkeiten gemacht hatte, war Dad, und der ist nun tot. Wahrscheinlich versucht er Petrus gerade beizubringen, wie er den Himmel managen soll. Oder, was wahrscheinlicher ist, er zofft sich in der Hölle mit Satan.
    »Wir sind so weit, Sir«, ertönte die samtige Stimme der Assistentin in Humphries’ Stereoohrhörern.
    »Dann legen Sie los.«
    »Und haben Sie auch die Brille auf, Sir?«
    »Ich trage die Kontaktlinsen seit fast einer verdammten Viertelstunde!«
    »Natürlich.«
    Dann sagte die junge Frau nichts mehr. Im nächsten Moment materialisierte der lange Konferenztisch, der nur in Humphries’ Computerchips existierte, vor seinen Augen. Auf jedem Platz saß ein Vorstandsmitglied. Die meisten von ihnen wirkten leicht irritiert, doch nachdem sie sich auf den Stühlen umgedreht und sich davon überzeugt hatten, dass auch alle da waren, unterhielten sie sich ungezwungen miteinander. Das halbe Dutzend, das auf der Erde weilte, war im Nachteil, denn es dauerte fast drei Sekunden, bis ein Signal die Rundreise vom Mond zur Erde und zurück bewältigt hatte. Humphries hatte aber nicht vor, darauf Rücksicht zu nehmen; die sechs alten Furzer hatten eh wenig im Vorstand zu melden, sodass er sich wegen ihnen keine Gedanken machen musste. Natürlich hatte jeder viel zu sagen. Humphries wünschte sich, er hätte sie zum Schweigen bringen können. Und zwar für immer.
    Er hatte schlechte Laune, als die Sitzung zu Ende ging - er war gereizt und müde. Die Sitzung hatte nichts erbracht außer ein paar Routineentscheidungen, die auch ein Rudel Paviane zu treffen vermocht hätte. Humphries rief über das Interkom die Assistentin an. Nachdem er auf die Toilette gegangen war, die VR-Kontaktlinsen aus den Augen genommen, sich das Gesicht gewaschen und die Haare gekämmt hatte, stand sie im Eingang zum Büro. Sie trug einen kobaltblauen Hosenanzug, der mit Asteroiden-Saphiren geschmückt war.
    Ihr Name war Diane Verwoerd. Ihr Vater war Niederländer, ihre Mutter Indonesierin, und sie war ein Teenagermodel in Amsterdam gewesen, als sie mit ihrer dunklen, sinnlichen Erscheinung erstmals Humphries’ Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie war für seinen Geschmack zwar etwas dürr, aber er hatte ihr trotzdem ein Jurastudium finanziert und ihren Aufstieg in seinem Unternehmen verfolgt, ohne dass sie seinen Verführungsversuchen auch nur einmal erlegen wäre. Er schätzte sie umso mehr wegen ihrer Unabhängigkeit; er konnte ihr vertrauen und sich auf ihr Urteil verlassen - was mehr war, als er von den Frauen zu sagen vermochte, die mit ihm ins Bett gingen.
    Zumal sie früher oder später sowieso weich werden wird, sagte er sich. Auch wenn sie weiß, dass es das Ende ihres Jobs in meinem Büro bedeutet, wird sie irgendwann zu mir ins Bett kriechen. Ich habe nur noch nicht die richtige Motivation für sie gefunden. Mit Geld und Status vermag ich sie nicht zu locken - so gut kenne ich sie inzwischen. Vielleicht mit Macht. Wenn sie Macht anstrebt, könnte sie mir allerdings gefährlich werden. Er grinste. Es macht aber manchmal Spaß, mit dem Feuer zu spielen.
    Humphries behielt diesen Gedanken jedoch für sich. »Wir müssen die Felsenratten loswerden«, sagte er ohne weitere Einleitung und ging zum Schreibtisch zurück.
    Falls diese Aussage sie überraschte, ließ Verwoerd sich jedenfalls nichts anmerken. »Wieso denn?«, fragte sie.
    »Simple Ökonomie. Es gibt zu viele dort draußen, die Asteroiden beanspruchen, sodass sie den Preis für Metalle und Mineralien niedrig

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