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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Olivias braune Augen schössen Pfeile unter ihren dichten schwarzen Brauen hervor.
    »Ich auch nicht«, erklärte Phoebe. »Da mein Vater es nun geschafft hat, Diana so gut zu verheiraten, wird er mich sicher in Ruhe lassen.«
    »Warum willst du nicht heiraten?«, fragte Portia interessiert. »Für ein Mädchen vornehmer Herkunft ist es die einzige Bestimmung.«
    Phoebe schüttelte den Kopf. »Niemand wird mich heiraten wollen. Ich bin linkisch, lasse immer Sachen fallen und spreche alles aus, was mir durch den Kopf geht. Diana und mein Vater sagen, dass ich nur mit Nachteilen behaftet bin. Nichts kann ich richtig machen. Deshalb möchte ich Dichterin werden und bedeutende Werke verfassen.«
    »Natürlich wird dich jemand heiraten wollen«, stellte Portia fest. »Du bist hübsch, gut gewachsen und weiblich. Ich bin diejenige, die unvermählt bleiben wird. Seht mich an.« Sie stand auf und deutete schwungvoll auf sich. »Ich bin flach wie ein Brett. Überdies bin ich unehelich geboren und habe weder Geld noch Besitz. Meine Aussichten sind hoffnungslos.« Sie setzte sich wieder und lächelte so unbekümmert, als sei ihre Prophezeiung kein Grund, den Kopf hängen zu lassen.
    Phoebe überlegte. »Ich verstehe, was du meinst. Du wirst nur schwer einen Mann finden. Was hast du also vor?«
    »Ich möchte Soldat werden. Schade, dass ich kein Junge bin. Eigentlich hätte ich einer werden sollen, doch es kam anders.«
    »Ich w-w-werde Gelehrte«, erklärte Olivia. »Wenn ich älter bin, soll mein Vater einen Hauslehrer für mich engagieren. Ich möchte in Oxford leben und studieren.«
    »Frauen studieren nicht an der Universität«, gab Phoebe zu bedenken.
    »Ich schon«, erklärte Olivia hartnäckig.
    »O Gott, ein Soldat, eine Dichterin und eine Gelehrte! Was für ein Trio missratener Weiblichkeit!« Portia wollte sich ausschütten vor Lachen.
    Phoebe stimmte in das Lachen ein, von einer köstlichen und ihr bislang unbekannten, inneren Wärme erfüllt. Am liebsten hätte sie mit ihren Gefährtinnen gesungen und getanzt. Sogar Olivia, deren abweisender Trotz aus ihrem Blick verschwunden war, lächelte.
    »Wir müssen einen Bund schließen, um einander zur Seite zu stehen, sollte jemals eine versucht sein, vom richtigen Weg abzuweichen und so gewöhnlich zu werden wie die anderen.« Portia sprang auf. »Olivia, hast du eine Schere in deiner Tasche?«
    Olivia öffnete die Schnüre der kleinen spitzenbesetzten Tasche, die sie an ihrer Taille trug, und holte eine kleine Schere hervor, die sie Portia reichte. Diese schnitt nun sehr sorgfältig drei rote Locken aus ihrer Mähne, die wie ein Heiligenschein ihr Gesicht umrahmte.
    »Phoebe, jetzt brauche ich drei von deinen blonden Locken und drei von Olivias schwarzen.« Sie ließ ihren Worten sofort Taten folgen und betätigte die kleine Schere. »Seht her.«
    Unter den neugierigen Blicken der anderen Mädchen flocht Portia mit langen schmalen Fingern, deren schmutzige Fingernägel abgebrochen waren, je drei verschiedene Strähnen zu ebenso vielen, dreifarbigen Ringen. »Jede von uns bekommt einen. Meiner ist außen rot, Phoebes Ring blond und Olivias schwarz.« Sie reichte ihnen die Ringe. »Also, wenn jemanden sein Ehrgeiz zu verlassen droht, soll er den Ring ansehen …
    Ach, noch etwas, wir müssen unseren Bund mit Blut besiegeln.« In ihren grünen, leicht schrägen Katzenaugen blitzte es vor freudiger Begeisterung.
    Sie ritzte ihr Handgelenk auf und drückte einen Blutstropfen heraus. »Und jetzt du, Phoebe.« Sie reichte ihr die Schere.
    Phoebe schüttelte ihren blonden Kopf. »Das kann ich nicht. Mach du es.« Mit geschlossenen Augen streckte sie den Arm aus. Portia ritzte ihr die Haut auf, um sich dann an Olivia zu wenden, die ihr schon das Handgelenk hinhielt.
    »So, und jetzt reiben wir unsere Gelenke aneinander, damit das Blut sich vermengt. So bekräftigen wir unseren Eid, mit dem wir geloben, einander durch dick und dünn beizustehen.«
    Olivia wusste, dass es für Portia nur ein Spiel war, ihr eigenes Erbeben bei der Berührung aber verriet, dass es für sie ernster war und über einen Spaß hinausging. Denn als eher nüchterner Typ war ihr Unsinn dieser Art nicht geheuer.
    »Sollte jemals eine von uns in Bedrängnis geraten, kann sie den Ring einer der anderen zukommen lassen, und diese wird ihr helfen«, rief Phoebe hochgestimmt aus.
    »Wie töricht und romantisch«, spottete Olivia aus einer momentanen Laune heraus.
    »Was ist schlecht an Romantik?«, fragte Portia

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