Brennende Kälte
Produktion gehen. Ihre Reichweite ist größer als die anderer nicht tödlicher Waffen, wie etwa die Taser-Elektroschockwaffen. Der Rüstungshersteller Raytheon hofft für das potenzielle Milliardengeschäft auch auf Aufträge aus dem Ausland.
Nach Angaben des Pentagons erhitzen die Mikrowellenstrahlen der Waffe die Haut der Getroffenen auf 50 bis 55 Grad Celsius. Die Strahlung von 95 Gigahertz dringe aber nur 0,4 Millimeter tief in die Haut ein, sodass das Risiko bleibender Schäden nicht bestehe. Die Strahlen normaler Mikrowellenherde würden dagegen mehrere Zentimeter tief ins Gewebe eindringen. Kritiker betonen, dass es je nach Dauer der Strahlungen zu Verletzungen kommen könne. Unabhängige Rüstungsexperten warnen auf der Website Globalsecurity.org davor, dass die Netzhaut der Augen geschädigt werden könnte. Zudem könnte die Waffe durch Tricks, etwa das Tragen eines Mülleimerdeckels als Schutzschild, wirkungslos gemacht werden.
© 2007 Stuttgarter Zeitung
29. Januar 2007
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Finden und erfinden – ein Nachwort
Wer vom Krieg erzählt, stößt auf die Lüge. Fast jeden Tag wird in den Medien über die Ereignisse in Afghanistan berichtet, aber was wirklich in dem Land am Hindukusch geschieht, weiß kaum jemand. Auch ich bin der Wahrheit in vielen Gesprächen und langwierigen Recherchen nur einen kleinen Schritt nähergekommen.
So viel aber steht fest: Die Mikrowellenwaffe, von der in diesem Buch berichtet wird, ist leider kein Phantasieprodukt. Sie wurde in Testversionen bereits vorgestellt, und vieles spricht dafür, dass sie in Afghanistan eingesetzt wurde. Den ersten Hinweis dazu bekam ich von Dr. Reinhard Munzert, dem ich für diese Information herzlich danke. Näheres findet man auf meiner Homepage.
Tatsache ist auch, dass eine große Zahl der in Afghanistan eingesetzten Soldaten mit schweren psychischen Krankheiten nach Deutschland zurückkommt. Nicht wenige von ihnen sind traumatisiert und finden sich in ihrem deutschen Alltag nicht mehr zurecht. Dabei handelt es sich nicht nur um Einzelschicksale, sondern um ein gesellschaftliches Thema, dessen Folgen unabsehbar sind. Wegen der absoluten Geheimhaltung, unter der sowohl die militärischen Operationen als auch die Soldaten stehen, war es nahezu unmöglich herauszufinden, was die deutschen Spezialtruppen in Afghanistan tatsächlich tun. Umso mehr bedanke ich mich bei den Informanten, die den Mut hatten, mit mir zu sprechen.
Alle Figuren in diesem Buch sind erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind unbeabsichtigt und zufällig – mit einer Ausnahme: Mario betreibt tatsächlich in Stuttgart das Ein-Tisch-Restaurant St. Amour in seinem Wohnzimmer. An kaum einem anderen Ort der Stadt kann man so gut essen wie bei ihm. Interessierte Leser finden seine Telefonnummer auf meiner Homepage. Die Berichte, die in diesem Buch auftauchen, stammen fast nahezu alle aus Internet-Tagebüchern von Soldaten, die meisten wurden von amerikanischen Soldaten verfasst, bevor das Pentagon solche blogs verboten hat. Nahezu alle beschriebenen Szenen haben sich so oder ähnlich tatsächlich zugetragen. Es gibt mittlerweile einebreite amerikanische Literatur mit (zum Teil erschütternden) Berichten. Bei der Durchsicht und Übersetzung half mir Ursula Sobek, der ich dafür herzlich danke. Eine genaue Literaturliste dazu findet der interessierte Leser auf meiner Homepage.
Das Kapitel »Bericht Kandahar« stützt sich auf »Fünf Jahre meines Lebens« von Murat Kurnaz. Das Kapitel »Siebter Bericht: Mit Absicht« stützt sich auf die empfehlenswerte Arbeit von Christoph R. Hörstel, Sprengsatz Afghanistan, die Bundeswehr in tödlicher Mission, die ich indirekt zitiere.
Für Unterstützung beim Finden und Erkunden von Schauplätzen bedanke ich mich bei Sigrid Gairing von der Filmkommission Baden-Württemberg, Frank Däschler vom Liegenschaftsamt der Stadt Stuttgart, der Berufsfeuerwehr Mannheim und Alexander Maier von der Höhlenrettung Baden-Württemberg. Michael Below danke ich für die Führung durch Altglashütten und entlang dem Windgfällweiher.
Über die möglichen Folgen eines Mikrowellenangriffs auf den menschlichen Organismus gab mir Prof. Dr. Walter Bosse vom Katharinenhospital in Stuttgart wertvolle Hinweise.
Die vertrackten Folgen des neuen Chips im Reisepass (und wie man sich dagegen wehren kann) erläuterte mir Rena Tangens von der Bürgerinitiative FoeBuD e. V. & Big Brother Awards Deutschland. Auch dazu weitere Hinweise auf meiner
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