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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gewissen Ruf. Den Ruf von Verrätern.« NiʹSin nahm sich von dem Wein, der auf dem Tisch stand, sein Blick wurde hart und hasserfüllt. »Dabei wurden wir verraten. Alana hat bekommen, was sie verdiente. Sie hätte eintausend Jahre auf Angor bleiben können, wir vergessen nichts.« Er trank den Wein auf einen Zug aus. »Einer von meinen Freunden wird immer da sein und auf Euch aufpassen, Malchios. Ihr seid sicher.«
    NiʹSin stellte den Becher ab und zog die Maske über und
    schwang sich aus dem Fenster. Er verschwand so schnell, wie
    er gekommen war. Hätte der leere Becher nicht auf dem Tisch
    gestanden, so hätte nichts an seinen Besuch erinnert. Taltrin betrachtete das Gefäß. Unsicherheit beschlich ihn.
    Mit diesen gefährlichen Verbündeten war er sicher, gewiss.
    Aber wer schützte ihn vor seinen Verbündeten ? Er musste sie loswerden. Rasch.

    »Der Qwor ist auch zu uns gekommen. Rantsila hat ihn mit Farbe bewerfen lassen, damit wir ihn wenigstens sehen, aber er hat sich im Hafen gewaschen und wurde erneut unsichtbar. Wir erkennen lediglich anhand der Schreie der Unglücklichen, die der Qwor überfällt, wo er gerade ist. Glücklicherweise ist unser Qwor kleiner als
    derjenige, der Vekhlahti heimsuchte. Rantsila
    meinte, dass wir ihn besiegen könnten.
    Ich will ihm glauben und nicht an die andere
    Kreatur denken, die sich nach dem Untergang von
    Vekhlahti eine neue Stadt zum Plündern suchen
    wird.
    Was haben wir getan, Bleiche Göttin?«
    Aufzeichnungen des ehrenwerten Sintjep, Bürgermeister Bardhasdrondas, gesammelt in den Archiven zu Neu‐Bardhasdronda

    Kontinent Ulldart, Königreich Türis, Ammtara, Frühling im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n.S.) Wir haben Schwierigkeiten.« Simar schaute zu Pashtak, dann zu Estra. Sie waren allein im Versammlungssaal, da die Unterredung strengster Geheimhaltung unterlag. »Wir müssen nach Süden.«
    »Ich dachte, Ihr habt dem Waffenstillstand zugestimmt?« Pashtaks Stimme überschlug sich vor Aufregung, und ihm rutschten immer wieder Pfeiftöne dazwischen. »Es war sehr mühsam, das alles mit den Kensustrianern ...«
    Simar hob beschwichtigend die Hand. »Wir gehen nach Ilfaris.«
    Estra verstand die Wendung der Ereignisse ebenso wenig.
    »Was gibt es denn in Ilfaris, was die Nicti zu dem Marsch antreiben könnte?«
    »Dinge ereigneten sich in Tersion. Keine guten Dinge für
    Kaiser Nech.«
    »Der Euer Verbündeter ist«, begriff Pashtak. »Was ist geschehen?«
    Simar rang nach Luft. »Kurz: Nech wurde aus Tersion vertrieben. Von Serusien und seinem Bruder aus Angor, der auch Kaiser ist. Ist jetzt in Ilfaris und will nach Kensustria. Um sich Land zu sichern.«
    Er blickte entschuldigend drein, man konnte ihm ansehen, dass es ihm unangenehm war. »Er ist unser Verbündeter.«
    »Der das Amulett stehlen ließ, um einen Krieg anzutreiben«, regte sich Estra auf. »Offenbar ist sein Anspruch auf den angorjanischen Thron ebenfalls nicht unumstritten. Seine Handlung macht deutlich, was er will: In Tersion hat er versagt, jetzt sucht er sich einen anderen Platz und will darüber hinaus bestimmt Borasgotans Thron. So ein widerlicher Kerl!«
    »Ihr habt immer noch keine Beweise«, bedauerte Simar. »Solange Ihr keine Beweise bringt, sehen wir ihn als Freund. Und verteidigen ihn gegen alles, was schadet. Es sei denn, Ihr könnt Verrat beweisen?«
    »Nein. Wir haben Perdor ein Schreiben zukommen lassen, in dem wir den Raub des halben Amuletts und unsere Vermutungen schildern.« Pashtaks Ohren legten sich nach hinten, er ärgerte sich und wurde ein bisschen wütend auf den Angorjaner, der alle an der Nase herumgeführt hatte.
    »Dann wir ziehen nach Süden, um Nech zu schützen. Hoffe, dass es nicht notwendig ist und zweiter Krieg ausbricht. Gegen Ulldart. Wäre unschön, auch für uns.« Simar erhob sich. »Rücken mit fünfzehntausend Kriegern ab, fünftausend bleiben vorsichtshalber hier. Wegen Kensustrianern. Ich traue ihnen nicht.« Er reichte Pashtak die Hand, dann verneigte er sich vor Estra. »Bleibt ein halbes Jahr für ein halbes Amulett. Lakastra möge Euch schützen.«
    Er verließ den Saal und stieß dabei beinahe mit einem Boten zusammen. Der Mann wich sofort aus und machte dem Nicti Platz, dann eilte er hinein und reichte Pashtak einige Schriftstücke. »Hier, Vorsitzender. Das haben wir vergessen, dir zu geben. Es sind Berichte der Torwachen.«
    »Richtig. Mir war es vor lauter Aufregung auch entfallen.« Pashtak sah sich die handgeschriebenen Meldungen

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