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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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sie jetzt keine Unsicherheit zeigen. Sie musste kühl und souverän erscheinen. Seans Verlegenheit versprach amüsant zu werden. Es sollte Frauen geben, die ihren treulosen Exfreund oder Exverlobten mit dem Auto überfuhren und sogar noch den Rückwärtsgang einlegten. So viel Gewalttätigkeit lag ihr nicht. Den verachtenswerten Sean und seine skrupellose Braut gründlich zu erschrecken war etwas anderes und passte in ihre Rachepläne.
    Zeit der Vergeltung! Für einen Moment stellte sich Amber die perfekte Szene vor. Sie war gerade zur rechten Zeit gekommen. Der Bischof, der für seine würdevollen Auftritte bekannt war, sprach die entscheidenden Worte: „Wenn jemand von den hier Anwesenden einen Grund kennt, warum dieses Paar nicht rechtmäßig zusammengegeben werden darf, so möge er jetzt sprechen.“
    Das war ihr Stichwort, um aufzustehen. Mit Stilettos war sie fast ein Meter achtzig groß und daher nicht zu übersehen. Sobald sich alle umgedreht hatten und sie ungläubig ansahen, würde sie kehrtmachen und langsam die Kirche verlassen – zur Enttäuschung der einen, weil nicht mehr passiert war, und zur Empörung der anderen, weil sie die Hochzeitsetikette derartig verletzt hatte.
    Damit es dazu kommen konnte, musste sie ungehindert in die Kirche gelangen. Obwohl sie, fernsehgeschult, immer geradeaus blickte, bemerkte sie die Unruhe, die ihr Erscheinen verursachte. Sogar einige geflüsterte Worte drangen an ihr Ohr.
    „Oh, mein Gott … das ist Amber Wyatt!“ „Sie hat Mut, das muss man ihr lassen.“ Die bewundernde Bemerkung kam von einer Sanitäterin. „Die Ärmste! Ich würde mich an ihrer Stelle umbringen.“
    Warum sollte ich mich umbringen?, überlegte Amber. Ich habe nichts Unrechtes getan. Mir ist Unrecht geschehen … gerade, als mein Leben so rosig aussah. Nimm dich zusammen, Amber. Es dauert nicht mehr lange. Amber sprach oft mit sich selbst … in letzter Zeit noch öfter als sonst. Und sie war umwerfend angezogen, das stärkte ihr Selbstvertrauen. Wer sie bewunderte, konnte sie nicht bedauern. Der Farbton des Kostüms passte genau zu ihrem Haar, das weder rot noch golden, noch kupferfarben, sondern alles zugleich war. Im Moment wurde die schimmernde Pracht fast ganz von dem sensationellen Hut verborgen. Er tarnte sie ein bisschen. Auch die übrigen Accessoires waren farblich perfekt auf das Kostüm abgestimmt. Alles zusammen hatte viel zu viel Geld gekostet, aber ihr Stolz verlangte diesen Superauftritt. Etwas anderes hätte sie nicht befriedigt. Jono, der das Penthouse über ihr bewohnte, Unsummen für Computerprogramme kassierte und ein todsicheres modisches Urteil besaß, hatte nur „Donnerwetter!“ gesagt und ihr sein Okay gegeben.
    Ironischerweise war es ausgerechnet ihre Freundin Zara Fraser gewesen, die ihr die Neuigkeit wenig schonend beigebracht hatte …
    Amber setzte sich im Bett auf und griff nach dem Telefonhörer. Was, zum Teufel, fällt Ihnen ein?, hätte sie fast geschrien, aber in letzter Sekunde kam sie zur Besinnung. Immerhin bestand die entfernte Möglichkeit, dass es ihr Chef war.
    Die Leuchtziffern auf ihrer Nachttischuhr zeigten fünf Uhr fünfunddreißig. Zu allem Ärger war es auch noch Sonntag – der einzige Tag, an dem sie ausschlafen konnte. Sean rief kaum so früh an, obwohl sie sich seit Tagen nicht gesprochen hatten. Er war geschäftlich in London und genoss die Weltstadt, soweit das heute noch möglich war, ohne sich zu gefährden. Bei dem Gedanken ergriff sie panische Angst.
    „Hallo, Amby!“
    „Bist du es, Zee?“
    „Ich und keine andere, Darling. Ich weiß, wie früh es ist, aber du musst die Neuigkeit erfahren.“
    „Wenn du wieder mal den Richtigen gefunden hast, lege ich sofort auf. Dafür bin ich nicht in Stimmung.“
    Das ansteckende Lachen, das sie von Zara kannte, blieb aus. „Hör mir zu, Amby. Die Sache ist ernst.“
    „Bei allen Männern wird es ernst“, stöhnte Amber. „Hast du vergessen, dass man ihnen nicht trauen darf?“
    „Wie wahr … wie wahr.“ Zaras Stimme klang eigentümlich belegt. „Allerdings geht es nicht um mich, Amby, sondern um dich. Liegst du noch?“
    „Jetzt nicht mehr.“ Amber setzte die Füße auf den Boden. „Sei barmherzig und mach es kurz.“
    „Dass ausgerechnet ich es dir beibringen muss! Aber meinetwegen, mir bleibt nichts anderes übrig. Dein Verlobter, Sean Sinclair …“
    Amber stockte der Atem. „Hat es etwa wieder einen Terroranschlag gegeben, Zee?“ Alles Schreckliche ereignete sich

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