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Briefe vom miesesten Ort des Universums

Briefe vom miesesten Ort des Universums

Titel: Briefe vom miesesten Ort des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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automatischem Flucht-Kurs. Verlässt gerade die Galaxie.“
    Wir brachen alle in Jubel aus. Mama und Papa fielen sich in die Arme. Furzina und ich fielen uns in die Arme. Roddy und Colin Snell
     fielen sich in die Arme. Fifi und Plucki wufften in den Büschen. Ich umarmte Susan. Susan umarmte Bert. Sein blauer Kunststoffschädel wurde rot.

    Die Erde ist schön, Rokko. Das Leben ist schön. Nasse, klecksartige Wolken sind schön.
    Daran dachte ich gerade, als Flugzulp auf unserem Haus bruchlandete.
    Susan, Roddy und die Snells schrien entsetzt auf, weil sie dachten, die Schreggs wären zurückgekommen.
    Ich saugnapfte Susan. Plucki saugnapfte Fifi.
    „Es ist alles in Ordnung, das ist unser Raumschiff“, sagten und bellten Plucki und ich gleichzeitig. „Kommt bitte mit nach Faa!“
    „Ich kann meine Mami nicht zurücklassen!“, erwiderte Susan.
    „Wuffi wuff wuff wuffi wau“, antwortete Fifi.
    „Oh nein“, meinte Plucki. „Sie sagt, sie kann unsere Welpen nicht zurücklassen!“ Er wandte sich wieder an Fifi und sagte: „Wir nehmen sie mit uns, und ich bringe ihnen auf Faa bei, wie man wirbelt und zoomt!“
    Aber Susan und Fifi blickten starr vor Entsetzen auf irgendetwas hinter uns. Rokko, den Ausdruck in ihren Gesichtern werde ich nie vergessen. Fifi winselte und zitterte, denSchwanz zwischen den Beinen. Susan stand wie versteinert da, den Mund weit aufgerissen.
    „Was ist los, Fifi?“, wuffte Plucki.
    „Was ist los, Susan?“, fragte ich.
    Ich wirbelte herum, da ich schon dachte, Schreggs stünden hinter mir. Dann wurde mir klar, was passiert war. Hinter mir standen keine Schreggs und keine Menschen, sondern drei Faadinger: Mama, Papa und Furzina. Die Wirkung ihrer dreifachen Dosis Koz hatte endgültig nachgelassen. Ihre Tarnung hatte sich aufgelöst. Und auch Plucki verwandelte sich jetzt wieder in mein geliebtes Haustier.
    Fifi heulte.
    Meine vier Köpfe schossen aus meinem T-Shirt.
    Susan heulte.
    Und kein Tropfen Koz in Sicht – Aaron Ratchet hatte alles ausgetrunken.
    „Susan! Ich bin’s, Norman“, sagte ich. „Hab keine Angst.“
    Aber meine Stimme hatte auch angefangen, sich zu verwandeln, sodass sie sich selbst für meine Lauscher wie ein gespenstisches Brüllen anhörte.
    Wie konnte ich Susan davon überzeugen, dass ich keine Gefahr für sie darstellte? Ihr stand die pure Angst ins Gesicht geschrieben. Ich schlängelte einen Fangarm in ihre Richtung und senkte mein Faadinger-Brummen zu einem menschlichen Flüstern: „Susan, es ist alles in Ordnung, ich würde dir nie wehtun. Bitte komm mit.“
    Für einen Augenblick dachte ich, ich hätte sie überzeugt. Sie streckte kurz die Hand nach mir aus, wich dann aber wieder zurück, als wäre ich ein Schregg. Und noch bevor ich irgendetwas sagen oder tun konnte, packte mich Bert mit seinen riesigen mechanischen Armen und schnallte mich in unserem Raumschiff fest.
    „Nein, nein! Ich muss es Susan erklären!“, schrie ich.
    Aber Bert ist kein riesiger mechanischer Roboter, mit dem man herumdiskutieren kann.
    „Meine Kinder, meine Kinder!“, winselte Plucki verzweifelt, als Bert ihn neben mich pflanzte.
    „Wir müssen Susans Gedächtnis löschen! Und Roddys! Und das der Snells!“, rief Furzina.
    „Keine Zeit und unnötig“, erwiderte Papa, der Mama saugnapfteund ebenfalls festschnallte. „Kein Erdling wird ihnen je glauben, wenn sie sagen, dass sie Außerirdische gesehen haben. Das tun sie nie.“
    Mittlerweile hatte Flugzulp die Antimaterie-Schilde aktiviert, sodass uns niemand mehr sehen konnte. Meine einzige Hoffnung war, Susan irgendwie eine
     Nachricht schicken zu können. Deshalb e-maile ich ihr und Roddy alle diese Briefe, bevor wir die Erdatmosphäre verlassen. Der Anfang meines ersten Briefes
     an Dich wird für sie etwa so aussehen:

    Und ich werde diese Botschaft für Susan hinzufügen:

    Hoffentlich kann es irgendwo irgendjemand lesen. Ich frage mich, Rokko, ob es irgendwann einmal übersetzt und als eines dieser Erdlingsbücher veröffentlicht wird, an denen ich zum Schluss Gefallen gefunden habe. Roddy könnte es vielleicht übersetzen. Ich glaube, er ist intelligent genug. Er wird wahrscheinlich bald Professor. Vielleicht liest Miss Barn es dann meiner Klasse vor – obwohl außer Susan, Roddy und Colin Snell niemand glauben wird, dass das alles wirklich passiert ist. Bert hat die Verbesserungsmaschine in etwa sechs Sekunden auseinandergebaut. Jetzt sind Fifis Welpen der einzige Beweis dafür, dass wir hier waren. Plucki

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