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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Miki herausgeschleift. Im Weitergehen streifte ich, die Glock in der Hand, die nasse APD-Regenjacke ab.
    Ich lugte kurz um den Türrahmen zum Wohnzimmer. Jacobs’ Funkgerät lag völlig zerstört in der Nähe der Haustür auf dem Boden. Es hatte wohl gekrächzt und Richards geärgert. Oder ihm Angst gemacht. Die Polizeizentrale hatte mit Sicherheit versucht, Kontakt zu Jacobs aufzunehmen, sobald Rauser meinen Anruf erhalten hatte. Richards war wahrscheinlich ins Wohnzimmer gerannt, als er die Durchsagen hörte. Ich stellte mir vor, wie er das Gerät mit seinen großen Schuhen zertrampelte, durch Rausers Haus tobte. Miki musste bis ins Mark verängstigt sein.
    Ich bog um die Ecke ins Wohnzimmer, Kontrollblick nach rechts und links. Nichts.
    Ich schob mich an einer langen Wand entlang auf einen breiten Durchgang in dem Teil des Hauses zu, den Rauser renoviert hatte: das Esszimmer mit einer offenen Küche dahinter. Mein Körper signalisierte mir, dass ich den Absprungpunkt erreicht hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ab hier verschwindet die übrige Welt. Ich hörte meinen eigenen Atem und das Do-dong, Do-dong, Do-dong meines Herzschlags. Alles andere löste sich auf. So etwas macht schiere, blinde Angst mit einem. Sie zieht dich durch ein Schlüsselloch.
    Ich drehte mich ins Wohnzimmer, sah Miki und Jacobs. Etwas schlug gegen das Fenster, wurde vom Wind weitergerissen. Unter dem Stuhl des Officers war Blut. Er wehrte sich gegen seine Fesseln. Die Geburtstagskerzen auf der Torte flackerten. Die Pistole war verschwunden. Meine Augen suchten die Küche ab. Das Licht veränderte sich. Ich war oft genug in Rausers Haus gewesen, um zu wissen, dass sich gerade etwas vor den Wohnzimmerfenstern bewegt hatte. Ich ließ mich fallen und hörte das schnelle Knallen der 9-mm. Ich robbte auf den Ellbogen in Deckung.
    «Wir haben auf dich gewartet, Keye. Du bist der fehlende Gast auf unserer Party.» Zum ersten Mal hörte ich seine Stimme unverzerrt. Er sprach seltsam hell und mit einem starken Südstaateneinschlag. Ich lag am hinteren Ende des Tisches flach auf dem Boden. Ich musste es in die Küche schaffen, weg von Miki und Jacobs, ehe sie in die Schusslinie gerieten. Ich hörte Schritte näher kommen, und Richards rief erneut höhnisch meinen Namen. «Keye …»
    In diesem Moment spürte ich es – Druck, wie wenn man zu schnell aus tiefem Wasser auftaucht. Ich spürte ihn im Kopf und in den Ohren, und einen Sekundenbruchteil später klang es, als wären wir auf einer Startbahn. Die Luft roch nach Schwefel und Gas. Das ganze Haus vibrierte. Die Fenster barsten, sprangen heraus. Eine dreckige schwarze Wolke krachte in die Hausfassade wie ein Sattelschlepper. Richards wurde nach vorn geschleudert. Seine Pistole ging erneut los. Ich sah, wie er bäuchlings zu Boden fiel. Ich zielte. Er hob den Kopf, sah mich durch die Tischbeine hindurch an.
    «Jesse, Hände hoch. Sofort. »
    Und dann explodierte etwas. Die Decke riss auf. Stuck und Dämmmaterial und alles, was auf dem unfertigen Dachboden lagerte, regnete herab. Äste stießen durch das Dach, durch die Fenster, wippten ins Haus, als hingen sie an Gummibändern, fegten alles davon, schabten über meinen Körper wie riesige Drahtbürsten. Dreck und Wasser ergossen sich über mich. Ich blickte hoch und sah den wirbelnden Himmel und den breiten Stamm einer Kiefer, Tausende Kilo abgefangen von Mauerwerk und Holz.
    Richards war verschwunden. Miki und Jacobs waren beide mit ihren Stühlen umgerissen worden. Der Tisch war auf die Seite gekippt. Torte lag verspritzt auf dem Boden.
    Ich kletterte über das Wirrwarr von gesplitterten Ästen, um zu ihnen zu gelangen. Die Wände erbebten, das Dach ächzte und gab dann nach unter seiner Last. Der Stamm der Kiefer schien das ganze Haus zu zerteilen. Lange Äste wippten um mich her, peitschten herum. Ich verlor das Gleichgewicht, fiel auf den Bauch. Die Glock glitt mir aus der Hand. Etwas traf mich schmerzhaft im Rücken. Eine Hand packte meinen Knöchel, riss mich zurück. Er schleifte mich nach hinten, über die großen Äste hinweg, die Stein und Mörtel und Putz durchschlagen hatten. Ich versuchte, mich loszureißen, schlug um mich, trat nach ihm. Er packte mich vorne am Hemd und zog mich hoch. Eine Faust krachte mir ins Gesicht. Die Welt wurde dunkelblau mit goldenen Punkten darin. Irgendwo in meinem Gehirn kam die Meldung an, dass man mir Wasser ins Gesicht spritzte. Ich keuchte, spürte sein Knie auf meiner Brust, seine Hand, die mir

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