Buddha-Boy
Tabletts stapeln sich. Ich bin inzwischen schneller, als ich es mir je hätte träumen lassen. Trotzdem wäre ein bisschen Hilfe nett.
Wie aus heiterem Himmel taucht Woody plötzlich neben mir auf. Sie trägt Jeansshorts und ein graues T-Shirt, das zu ihren Augen passt. Sie ist wunderschön. Will sagen: Sie ist immer noch wunderschön. Sie ist immer wunderschön.
Woody sieht mich an und ich sehe sie an. Es kommt mir vor, als verginge eine Stunde. Ich kann ihrer Miene nichts ablesen. Ist sie wütend? Begeistert? Wahnsinnig in mich verliebt? Ich habe keine Ahnung. Ich weià nur, ich möchte, dass alles wieder in Ordnung ist. Nein, nicht wieder â die Dinge waren vorher nie wirklich in Ordnung. Aber ab jetzt möchte ich alles richtig machen.
Kläng! Ich löse mich aus meiner Starre, als ein Tablett mit Silberbesteck auf das FlieÃband scheppert. Woody sagt: »Rück rüber!«, und zieht sich Gummihandschuhe an.
Ich sage: »Hör mal, ich wollte nicht â«
»Klappe!«
»Nein, echt, ich hätte nie gedacht, dass ich â«
»Pscht!«
»Emily«, sage ich. »Emily, es tut mir leid.«
»Ich weiÃ. Rück rüber!«
Und dann sind wir einfach wieder Spülpartner.
Als das letzte Tablett trocknet und wir wieder auf der alten Arbeitsfläche sitzen, drehe ich mich zu ihr und sage: »Es tut mir wirklich leid. Aber ich habe mich geändert. Ich schwöre es!«
Sie rutscht näher ran, bis sich unsere Hüften berühren. »Tutâs dir? Hast du? Schwörst du?«
»Es tut. Ich habe. Ich schwöre.«
»Gut. Und jetzt zu den irdischen Bindungen â¦Â«
Wenn
du dich geändert hast, gehst du weiter
Der Sommer ist fast zu Ende. Ich putze mir vor dem Schlafengehen die Zähne und schaue in den Spiegel. Morgen fängt die Highschool an. Oh, Mann! Highschool. Ich weià nicht, welche Fächer mir gefallen werden. Ich weià nicht, welchen Clubs ich beitreten werde (ich denke, ich werde mich für Basketball entscheiden). Ich kenne nur einen Menschen, mit dem ich herumhängen werde. Aber vielleicht genügt das ja. Ich glaube wirklich, dass es gut wird.
Nein, ich weiÃ, dass es gut wird.
Auf jeden Fall.
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Noch
schnell ein paar Zeilen vom Autor
Falls ihr daran interessiert seid, mehr über die Theorie und Praxis des Zen-Buddhismus zu erfahren, fangt ihr vielleicht so an wie ich, und zwar mit einem schönen Buch: The Little Zen Companion von David Schiller. Viele Zitate in meinem Buch sind in Mr Schillers faszinierendem Werk enthalten. Natürlich kann man kein Zen-Buddhist werden, indem man ein Buch liest. Aber es gibt einem viele DenkanstöÃe.
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