Buehne frei Prinzessin

wissen!
     
    WomynRule: Ach komm, für dich gibt es doch wahrscheinlich nichts SCHÖNERES, als Fat Louis’ Kackwürstchen wegzumachen.
    FtLouie: Fat Louie ist süß und seine Kackwürstchen sind auch süß. Und dasselbe gilt für Rocky.
     
    WomynRule: So genau wollte ICH es nicht wissen, danke, Babyschleckerin!
     
    FtLouie: Das überlese ich mal gnädig. Aber was anderes: Meinst du, die Gupta hat das mit den Shorts wegen Lana geschrieben? Weil die doch letztes Jahr immer Joshs Lacrosse-Shorts unter ihrer Schuluniform angezogen hat, um zu zeigen, dass Josh ihr persönliches Eigentum ist.

    WomynRule: Weiß ich nicht, ist mir auch egal. Du, wegen morgen...
     
    FtLouie: Was?
     
    WomynRule: Ach, egal. Schlaf gut.
     
    FtLouie:?????????
     
    - WomynRule hat sich abgemeldet -

Dienstag, 1. September, vor dem Unterricht
    WAHNSINN. ECHT WAHR.
    Ich hab damit gerechnet, dass es mich total deprimieren würde, wieder hier zu sein. Schule ist ja grundsätzlich schon mal schlimm, aber ohne Michael ist sie wirklich UNERTRÄGLICH.
    Es war auch echt traurig, als wir heute Morgen vor Lillys Haus hielten, um sie abzuholen, und da wartete kein Michael mit vom Rasieren noch ganz rosa-wundem Hals auf mich. Da stand bloß Lilly, die null geschminkt war, ungefähr zehntausend bunte Baby-Spangen in den Haaren hatte und statt Kontaktlinsen ihre Brille trug. Lilly sagt, seit sie den Mann ihres Lebens an eine andere verloren hat, sieht sie es nicht mehr ein, sich Mühe mit ihrem Äußeren zu geben. Grandmère wäre SCHOCKIERT.
    Außerdem – hallo? – ich hab ja wohl noch viel weniger Grund als Lilly, mir mit meinem Äußeren Mühe zu geben, und hab mir heute Morgen trotzdem wenigstens die Haare gewaschen. Dabei hab ICH einen Freund (auch wenn er nicht mehr auf meiner Schule ist), Lilly muss den Mann ihrer Träume erst noch finden.
    Der sie jedoch genauso ignorieren wird, wie die Leute Britneys letztes Album ignoriert haben, wenn sie nicht wenigstens VERSUCHT, ein bisschen attraktiver auszusehen. Aber das hab ich ihr nicht gesagt, weil das nicht die Art von Kommentar ist, die man frühmorgens als Erstes hören will.

    Außerdem hat sie mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir in der ersten Stunde Sport haben. Wozu vor Sport duschen, wenn man danach sowieso noch mal duschen muss?
    Womit sie irgendwie Recht hat.
    Trotzdem vermute ich, dass Lilly ihre Entscheidung, vor Sport nicht zu duschen, ein bisschen bereut hat, als wir vor der Schule aus unserer Limousine stiegen und im selben Moment Tina Hakim Baba aus IHRER Limousine stieg. Tina kreischte sofort los: »Hallloooooo! Ich freu mich so, euch beide wiederzusehen!«, wobei sie taktvollerweise kein Wort über Lillys Brille und Frisur verlor. Wir umarmten uns gerade innig, als dieser Typ auf uns zukam, und ich dachte: Hey, Schneckerich-Alarm! (ich bin zwar in festen Händen, aber ich bin nicht BLIND), weil der Typ so gut gebaut war und groß und blond und so... bis er nach Tinas Hand griff und mir klar wurde, dass es BORIS PELKOWSKI war!!!!!!!!!! BORIS PELKOWSKI HAT SICH ÜBER DIE SOMMERFERIEN IN EINEN SEXGOTT VERWANDELT!!!!!
    Ich weiß, dass sich das total irrsinnig anhört, aber anders lässt es sich echt nicht ausdrücken. Tina hat uns später anvertraut, Boris’ Geigenlehrerin hätte ihm gesagt, er könne seine Ausdauer und damit sein Geigenspiel verbessern, wenn er ein bisschen Hanteltraining machen würde, was er dann auch beherzigt hat. Tja, und so wie’s aussieht, hat er sich dabei ungefähr vierzehn Kilo reinste Muskelmasse antrainiert.
    Außerdem hat er sich seine Kurzsichtigkeit per Laser wegoperieren lassen, damit er beim Geigespielen nicht immer die Brille hochschieben muss.
    Seine Zahnspange muss er jetzt auch nicht mehr tragen, und er ist in den Ferien anscheinend mindestens fünf Zentimeter gewachsen, weil er jetzt nämlich so groß wie Lars ist und auch fast so breite Schultern hat.
    Und er hat so blonde Strähnchen in den Haaren – Tina sagt, das käme von der Sonne, weil er die Ferien in den Hamptons am Meer verbracht hat.

    Boris sieht aus, als wäre er von diesen schwulen Stylisten, die diese Typenberatungs-Sendung im Fernsehen machen, komplett umgemodelt worden, ehrlich wahr.
    Das Einzige, was sie vergessen haben, ist, ihm beizubringen, dass er den Pulli nicht immer in die Hose stecken soll. Nur deswegen hab ich ihn überhaupt erst wiedererkannt. Und daran, dass er immer noch durch den Mund atmet. Ich war echt baff. »Hi, und wer bist d…? BORIS?!«
    Aber mein