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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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» Ich hab die Lage unter Kontrolle.«
    »Darum geht es nicht, Anton.«
    »Sag es!«
    »Was soll ich sagen?«
    »›Sie haben die Situation unter Kontrolle, Sir.‹«
    Byrne blieben die Worte beinahe im Hals stecken, doch er hatte keine Wahl. »Sie haben die Situation unter Kontrolle, Sir.«
    »Ein Scheißgefühl, wenn man zu Kreuze kriechen muss, was?« Noch ein paar Zentimeter Richtung Tür. »Das hab ich mein ganzes beschissenes Leben lang getan. Weißt du, ich ...«
    »Wir reden später darüber«, sagte Byrne. »Jetzt müssen wir erst mal diese Geschichte hier klären, okay?«
    »Ach ja. Hab ich doch glatt vergessen.«
    »Lass uns überlegen, ob wir eine Lösung finden, die Sache so zu beenden, dass niemand verletzt wird. Wir sollten gemeinsam nach einer Lösung suchen.«
    Krotz war jetzt knapp zwei Meter von der Tür entfernt. Er war kein besonders großer Mann; dennoch überragte er die Frau um Haupteslänge. Byrne hatte freies Schussfeld. Er strich mit dem Finger über den Abzug. Er könnte Krotz mit einem Schuss ausschalten. Eine Kugel, genau in die Stirn. Er würde zwar gegen alle Dienstvorschriften und sämtliche Verhaltensregeln bei einem Einsatz verstoßen, aber der Frau, die das Messer an der Kehle spürte, war das sicher ziemlich egal.
    Wo zum Teufel blieb die Verstärkung?
    »Du weißt so gut wie ich, dass man mir die Todesspritze verpasst, wenn ich jetzt aufgebe«, sagte Krotz.
    »Das ist nicht unbedingt gesagt ...«
    »Doch, ist es!«, brüllte Krotz. Er zog die Frau noch näher an sich. »Lüg mich nicht an, du Arsch!«
    »Das ist keine Lüge, Anton. Es kann alles Mögliche passieren.«
    »Ja? Zum Beispiel? Dass der Richter mir ansieht, dass ich ’ne verkorkste Kindheit hatte und deshalb nur beschränkt schuldfähig bin?«
    »Komm schon, Anton. Du weißt doch, wie es läuft. Zeugen haben Erinnerungslücken. Selbst Scheiße wird wieder aus dem Gerichtsaal gespült. Dass man einem Mörder den Goldenen Schuss setzt, steht nie im Voraus fest.«
    »Red keinen Stuss!«
    In diesem Augenblick sah Byrne aus dem Augenwinkel einen Schatten auf der linken Seite. Ein AR-15 im Anschlag, schlich ein Officer des SWAT-Teams sich von hinten an. Er befand sich außerhalb von Krotz’ Sichtfeld. Der Officer stellte Blickkontakt zu Byrne her.
    Sobald ein SWAT-Officer am Tatort auftauchte, war das Gebäude umstellt. Wenn Krotz das Restaurant verließ, würde er nicht weit kommen. Byrne musste die Frau aus Krotz’ Gewalt befreien und ihm irgendwie das Messer wegnehmen.
    »Hör zu, Anton. Ich lege meine Waffe auf den Boden, okay?«
    »Sag ich doch die ganze Zeit. Leg die Knarre auf den Boden, und kick sie zu mir rüber.«
    »Ich lege sie auf den Boden und hebe die Hände über den Kopf, okay?«
    Byrne sah, dass der SWAT-Officer in Stellung ging. Die Schutzkappe entfernte. Das Auge ans Zielfernrohr drückte und anlegte.
    Krotz bewegte sich noch ein paar Zentimeter auf die Tür zu. »Was ist jetzt? Leg die Knarre auf den Boden, oder ich mach die Schlampe kalt!«
    »Sobald ich die Waffe auf den Boden lege, lässt du die Frau laufen.«
    »Und dann?«
    »Dann gehen wir beide hier raus.« Byrne legte seine Pistole auf den Boden und stellte einen Fuß darauf. »Wir reden miteinander. Okay?«
    Einen Augenblick sah es so aus, als würde Krotz darüber nachdenken.
    Dann ging alles so schnell, wie es begonnen hatte.
    »Nee«, sagte Krotz. »Was hab ich davon?«
    Er griff der Frau ins Haar, riss ihren Kopf zurück und schnitt ihr die Kehle durch. Ein Blutschwall spritzte durch das halbe Lokal.
    »Nein!« , schrie Byrne.
    Die Frau brach zusammen. Die Wunde am Hals sah wie ein groteskes rotes Lächeln aus. Eine Sekunde fühlte Byrne sich schwerelos, erstarrt, als wäre alles sinnlos, was er je gelernt und getan hatte, als wären all seine Erfahrungen auf den Straßen der Stadt nichts als himmelschreiende Lügen.
    Krotz blinzelte. »Liebst du diese verdammte Stadt?«
    Er wollte sich auf Byrne stürzen, doch ehe er auch nur einen Schritt machen konnte, feuerte der SWAT-Scharfschütze. Zwei Kugeln schlugen in Krotz’ Oberkörper. Er wurde nach hinten geschleudert. Das Blut spritzte aus seiner Brust. Ohrenbetäubender Lärm hallte durch das kleine Lokal. Krotz flog rücklings durch das von den Kugeln zerborstene Fenster auf den Bürgersteig. Die Schaulustigen sprangen entsetzt auseinander. Schrille Schreie waren zu hören. Zwei SWAT-Officers, die vor dem Restaurant in Position gestanden hatten, stürmten zu Krotz, stemmten ihre schweren

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