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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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entdeckten Fähigkeit undmeinem neu gefundenen Seelenspiegel, aber ich bestand darauf, dass dieser Moment allein Diamond und Trace gehörte. Ganz davon abgesehen, dass sich mit einem Haufen aufgekratzter unter Zehnjährigen kaum die Gelegenheit ergab für eine offene Aussprache darüber, was wir als Familie alles falsch gemacht hatten.
    Karla und Saul hatten angeboten, sich um die Neuankömmlinge zu kümmern – nett von ihnen, da ich noch das winzige Problem hatte, die Hausangestellten der Contessa wiederherstellen zu müssen. Diamond hatte darauf bestanden, mich zu begleiten; ihre Begabung könnte helfen, im Haus herrschende Feindseligkeiten abzubauen. Trace und Xav weigerten sich, uns alleine gehen zu lassen, und so stand am Ende ein ansehnliches Grüppchen vor der Eingangstür zum Haus der Contessa.
    Alberto kam und ließ uns ein. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen. Wir waren uns nicht sicher, ob Sie zurückkommen würden.«
    »Ich hab’s versprochen und hier bin ich.«
    Zum ersten Mal sah ich das Innere des Hauses bei Tageslicht. Es sah maroder aus, als ich erwartet hatte: Die Fensterrahmen hatten einen Anstrich bitter nötig und quer über die Wände zogen sich lange Risse – das passende Bild für die Bewohnerin.
    »Wie geht es der Contessa?«
    »Nicht gut, Signorina. Sie hat sich hingelegt und möchte nicht gestört werden.«
    Ich gab diese Information an Xav weiter. »Meinst du, ich habe ihr bei unserem Mentalgerangel wehgetan?«
    Xav verkniff sich anzumerken, dass sie diejenige gewesen war, die mich angegriffen hatte und nun selbst schuld sei an ihrer Situation. »Ich werde mal einen Blick darauf werfen, wenn sie es zulässt.«
    Das Personal hatte sich in der geräumigen Küche des Hauses versammelt, sechs Männer, von Alberto bis zu dem Bootsführer. Sie waren entweder Brüder oder Cousins und alle mit dem ursprünglichen Feind, Minotti, verwandt. Es dauerte eine Weile, bis ich die Hintergründe meines Kommens erklärt hatte. Zum Glück fielen die Reaktionen aufgrund ihres gedämpften Mentalzustandes sehr verhalten aus; keiner nahm wütend Reißaus oder stürmte nach oben in das Schlafzimmer der Contessa, um Rache zu nehmen. Vielmehr herrschte das Gefühl von trauriger Ratlosigkeit vor, warum jemand ihnen über solch einen langen Zeitraum hinweg so etwas antun wollte.
    Jetzt, da ich wusste, wie ich die Mentaldämpfer aufheben konnte, bat ich die Hausangestellten, ihre Fähigkeiten einzusetzen. So halfen sie mir, ihre wahren Persönlichkeiten aus der strikten Sortierung der Contessa herauszulösen. Das war Neuland für mich, da mir keiner der Seelenspiegel zur Seite stehen würde.
    Alberto, ihr erwählter Wortführer, hatte sich vor die Männer gestellt. »Wissen Sie, was uns da erwartet?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vermutlich wird es ziemlich beängstigend werden. Sie sind es gewohnt, auf eine bestimmte Denkweise beschränkt zu sein. Ich werde nichts unternehmen, wenn Sie es bevorzugen, so zu bleiben, wie Sie sind.«
    »Das will keiner von uns. Wir haben darüber gesprochen und gehen das Risiko ein.«
    »Okay, dann wollen wir’s mal versuchen.«
    Es war einfacher als gedacht. Die Contessa hatte äußert brutal vorgehen müssen, um die Seelenspiegel-Verbindung von Diamond, Karla, Phoenix und Sky auszureißen; bei diesen Männern hatte sie ihre Fähigkeit nur leicht dosiert angewandt und hervortretende Verbindungen säuberlich zurückgeschlagen und akkurat gestutzt wie die Buchsbäume in ihrem Garten. Xav brauchte mich noch nicht einmal von Kopfschmerzen zu befreien, nachdem ich mit dem ersten Angestellten fertig war.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte ich. Der Erkenntnisprozess setzte nicht so plötzlich ein wie bei den Seelenspiegeln; vielmehr war es ein schrittweises Erwachen.
    Alberto saß kerzengerade auf einem Stuhl neben dem alten Herd. »Ich fühle mich verwirrt.« Er runzelte die Stirn wie jemand, dem gerade ein übler Geruch in die Nase gestiegen war. »Ich bin wütend.«
    Diamond trat vor und ließ ihre Gabe wirken.
    »Sie alle haben einer alten traurigen Dame viele Jahre lang treu gedient. Darauf können Sie mit Stolz zurückblicken, auch wenn Ihnen dieses Dasein unfairerweise aufgezwungen worden ist. Aber jetzt können Sie ein neues Leben wählen.«
    »Sollte sie nicht dafür bezahlen, was sie uns angetan hat?«, fragte der Bootsführer.
    »Signor, ich glaube, dass die Contessa mit dem Todihres Seelenspiegels bereits einen sehr hohen Preis gezahlt hat«, entgegnete Diamond. »Wozu sollte

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