Castle, R: Derrick Storm 1: A Brewing Storm - Ein Sturm zieh
überwältigt.
„Wer hat dir geholfen?“, verlangte Windslow zu wissen. „Wer war dein Partner? Du hast vielleicht die Briefe geschrieben, aber die Sprengsätze hast du nicht gebaut.“
Zwischen einzelnen Schluchzern stammelte sie: „Ich habe dich nie gemocht und dein Stiefsohn auch nicht. Du bist ein Tyrann.“
Storm holte ein Handy aus seiner Tasche und betätigte die Wahlwiederholung. Die Stimme von Rihanna ertönte aus Toppers Handtasche.
„Dieses Handy gehört dem Mann, der gestern Nacht versucht hat, ins Krankenhaus einzudringen, um Samantha zu sehen“, erklärte Storm. „Er hat es verloren, kurz bevor er auf mich geschossen hat. Die letzte Nummer, die er gewählt hat, war Ihre.“
Er zögerte und sagte mit verständnisvoller Stimme: „Diese Handy gehört Ihrem Bruder, nicht wahr, Samantha? Er wollte Sie besuchen, um sich das Geld zu holen.“
„Du hast einen Bruder?“, fragte Gloria. „Ich dachte, du wärst ein Einzelkind.“
Toppers schluchzte wieder und sagte dann: „Sein Name ist Jack. Jack Jacobs.“
„Verdammt noch mal“, sagte Windslow. „Wie konnte das unserem Hintergrundermittler nur entgehen?“
„Samanthas richtiger Name ist Christina Jacobs“, erklärte Storm. „Ihr Bruder und sie stammen aus Vermont und lebten auch dort, bis ein Gericht sie ihrer drogensüchtigen Mutter weggenommen hat. Über eine Agentur landete Christina bei Charles und Margarita Toppers, einem wohlhabenden Paar aus Stamford, Connecticut. Sie hatten auch eine Tochter, ihr Name war Samantha.“
„Du hast uns erzählt, die Toppers seien deine Eltern gewesen“, sagte Windslow.
„Charles, Margarita und die echte Samantha sind während eines Urlaubs in Spanien bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen“, fuhr Storm fort. „Ihre Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Christina fühlte sich an dem Abend nicht wohl und ist zu Hause geblieben. Als ihr die Polizei berichtete, dass niemand den Unfall überlebt hatte, entschied sie, Samanthas Identität anzunehmen. Sie erzählte den Ermittlern, dass es sich bei dem Mädchen im verunglückten Wagen um ein Au-pair namens Christina Jacobs gehandelt habe, eine Waise.“
„Wie konnte sie damit durchkommen?“, wollte Windslow wissen.
„Sie kehrte einfach nicht nach Connecticut zurück. Margarita hatte Verwandte in Spanien, also wurden alle drei Unfallopfer dort beigesetzt. Die ‚neue‘ Samantha nahm daraufhin Kontakt zu der Bank auf, die den Besitz der Familie Toppers verwaltete, und erzählte dem Verantwortlichen, sie brauche aufgrund der schrecklichen Ereignisse etwas Abstand und wolle deshalb für eine Weile in Europa bleiben. Der Angestellte der Bank hatte zuvor nur mit Charles Toppers zu tun gehabt und hatte keine Ahnung, wie Samantha aussah oder klang. Er schickte monatlich einen Scheck an eine Pariser Bank. So verbrachte sie sechs Jahre im Ausland, gab sich als Samantha aus und kommunizierte nur schriftlich mit der Bank in Stamford. Als sie schließlich in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, hatte sie sich vollkommen verändert – sie hatte dieselbe Haarfarbe wie Samantha und auch dieselbe Unterschrift. Wie es scheint, konnte sie jeden täuschen – mit Ausnahme ihres Bruders.“
„Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn jemals wiedersehen würde“, sagte Samantha. „Nach dem Unfall in Spanien ließ ich ihn über den Tod seiner Schwester in Kenntnis setzen. Ich hatte gehört, dass er zu den Marines gegangen und im Persischen Golf stationiert sei, um im Irak zu kämpfen. Er war beim Geheimdienst der Army. Dann tauchte er plötzlich wie aus dem Nichts in meinem Apartment auf, ausgerechnet in der Nacht, in der Matthew entführt worden war. Ich war ein emotionales Wrack und gestand ihm, was ich getan hatte, dass ich verlobt war und auch, dass Matthew entführt worden war. Ich dachte, er hätte Mitleid mit mir, stattdessen meinte er nur, das sei seine große Chance. Er sagte: ‚Du hattest deine Chance für einen Neuanfang. Jetzt will ich meine haben.‘ “
„Ihr Bruder hatte die Idee, das erste Erpresserschreiben zu verfassen, stimmt’s?“, sagte Storm.
„Er dachte, wenn wir schnell genug wären, könnten wir den echten Entführern zuvorkommen. Er sagte mir, dass er mich bloßstellen würde und ich ins Gefängnis müsste, wenn ich ihm nicht helfe. Aber dann habe ich ihm erzählt, dass das FBI überall in der Union Station Mitarbeiter positioniert hat. Also gab es keinen Weg für ihn, an das Geld zu kommen. Ich dachte, er würde die
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