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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und stürmten den steilen Abhang der Bastion hinauf. Die Durotriges, die den Artillerieangriff überlebt hatten, nutzten ihre erhöhte Position so gut wie möglich aus und warfen sich den Angreifern entgegen. Mehrere Legionäre fielen unter ihren Hieben und rollten den Hang hinunter. Doch die Bastion war zu schwach bemannt, um die Römer lange aufzuhalten, und die scharfen Kurzschwerter der Legionäre waren bald mit den Gegnern fertig.
    Sobald die Bastion eingenommen war, hasteten die mit Armbrüsten ausgestatteten Männer dort hinauf und eröffneten das Feuer auf die Verteidiger am Haupttor, wobei sie sich beim Einlegen der Pfeile und beim Spannen hinter die Schilde der Legionäre duckten, die die Bastion erkämpft hatten. Die Durotriges mussten sich nun auch gegen diese neue Bedrohung wehren, was den Druck für die Schildkrötenformation am Fuß des Tores verminderte. Jetzt kam die Rammbockmannschaft zum Zug und unternahm, von der Schildkrötenformation gedeckt, einen langsamen, rhythmischen Angriff auf die soliden Holzbalken des Haupttors.
    Das dumpfe Donnern der Stöße erreichte Vespasians Ohren, und er dachte an Cato und seinen kleinen Trupp auf der anderen Seite der Festung. Auch dort würde man den Rammbock hören und mit der Umsetzung des Plans beginnen.

    Unter der Abwasserrinne auf der anderen Seite der Festung kam plötzlich Leben in den Berg aus Müll und Unrat. Hätte auf der Palisade über ihnen ein Wächter gestanden, hätte er bestimmt gestaunt, dass zwischen den stinkenden Haufen plötzlich eine kleine Gruppe von Männern auftauchte, die wie keltische Krieger aussahen und schweigend auf beiden Seiten der Rinne zur Abfallöffnung hinaufkletterten.
    Während der Bautrupp die Stellfläche für die Artillerie planierte, hatte eine kleine Gruppe von Legionären, die besten Männer aus Catos ehemaliger Einheit, sich unter dem Kommando ihres Optios und des riesenhaften Iceni-Kriegers, den sie am Abend kennen gelernt hatten, lautlos zur Rückseite der Festung geschlichen. Nackt und mit den waidblauen Mustern der Kelten bemalt, waren sie mit langen Kavallerieschwertern bewaffnet, die beim ersten Hinsehen als keltische Langschwerter durchgehen mochten. Prasutagus hatte sie über die Befestigungswälle und durch die mit Pfählen gespickten Gräben zu der stinkenden Halde geführt. Dort hatten sie sich, ihren Ekel bezwingend, zwischen Schleimpfützen und Scheiße versteckt und reglos darauf gewartet, dass der Tag anbrach und man das Hämmern des Rammbocks gegen das Haupttor hörte.
    Als die ersten fernen Rammstöße erklangen, schob Cato den halb verwesten Rehkadaver beiseite, unter dem er sich versteckt hatte, und kletterte auf allen vieren zu der hölzernen Öffnung hinauf. Prasutagus erstieg die andere Seite der Rinne so mühelos, dass er Cato an einen Affen erinnerte, den er einmal im Zirkus in Rom gesehen hatte. An ihrer Seite kamen die anderen von Cato ausgewählten Männer, zähe Burschen, die größtenteils gallischer Abstammung waren, damit sie leichter als Briten durchgingen.
    Als sie die obere Öffnung der Rinne erreichten, hatte das Donnern des Rammbocks einen regelmäßigen Rhythmus angenommen, ein Totengeläut für die Festung und ihre Verteidiger. Cato zeigte auf eine Stelle unterhalb der Öffnung, und wie schon beim ersten Mal nahm der mächtig gebaute Prasutagus diesen Platz ein. Cato stieg ihm auf die Schultern und spähte vorsichtig über den Rand ins Innere der Festung, die er schon einmal bei Nacht gesehen hatte. Der Platz vor ihm war menschenleer. Zur Rechten, jenseits der riesigen Korbweidenfigur, drängte sich eine dunkle Menschenmasse um das Haupttor, um sich auf die Erste Kohorte zu stürzen, sobald der Rammbock die dicken Balken des Tors durchbrach. Darunter waren auch etliche schwarze Druidenumhänge zu erkennen, und Cato lächelte zufrieden; damit sah das Zahlenverhältnis zwischen seiner kleinen Gruppe und den Gegnern schon günstiger aus.
    Er zog sich über den Rand und half den nach ihm Kommenden herauf. Einer nach dem anderen stiegen sie durch die Öffnung und schlichen sich bis zum Rand des nächsten Viehpferchs. Schließlich war nur noch Prasutagus unten, und Cato verkeilte sich fest zwischen den Balkenwänden der Kabine, bevor er die Hände zu ihm hinunterstreckte. Der Iceni-Krieger umklammerte Catos Unterarme, zog sich hoch und griff so bald wie möglich nach dem Rand der Öffnung um.
    »Sind alle Iceni so schwer wie du?«, fragte Cato keuchend.
    »Nein. Mein Vater –

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