Celinas Tochter
sie Reede Lambert nicht besser sehen konnte. Er saà schräg hinter ihr, und der Cowboyhut verdeckte die obere Hälfte seines Gesichts.
Sie holte tief Luft. »Ich bin Alexandra Gaither, Celinas Tochter.«
Schockiertes Schweigen quittierte diese Enthüllung.
SchlieÃlich fragte Pat Chastain benommen: »Wer ist Celina Gaither?«
»Da brat mir doch einerânen Storch.« Angus sank im Stuhl zusammen wie ein leckes Gummitier.
»Celinas Tochter. Mein Gott, das glaub ich einfach nicht«, flüsterte Junior. »Das glaub ich nicht.«
»Würde mich bitte jemand aufklären?« sagte Pat hilfesuchend. Er wurde einfach ignoriert.
Die Mintons starrten Alex unverhohlen an, suchten in ihrem Gesicht nach einer Ãhnlichkeit mit ihrer Mutter, die sie so gut gekannt hatten. Aus dem Augenwinkel sah sie, daà Lamberts Stiefelspitzen nicht mehr wippten. Er zog die Beine an und setzte sich aufrecht.
»Was, in aller Welt, haben Sie denn in all den Jahren gemacht?« fragte Angus.
»Wie viele Jahre ist das her?« wollte Junior wissen.
»Fünfundzwanzig«, sagte Alex präzise. »Ich war erst zwei Monate alt, als GroÃmama Graham von hier wegzog.«
»Wie gehtâs Ihrer GroÃmutter?«
»Sie befindet sich derzeit in einem Pflegeheim in Waco, an Krebs erkrankt, Mr. Minton.« Sie sah keine Veranlassung seine Gefühle zu schonen. »Sie liegt im Koma.«
»Das tut mir leid.«
»Danke.«
»Und wo haben Sie die ganze Zeit gesteckt?«
Alex nannte eine Stadt in Mitteltexas. »Wir haben mein ganzes Leben lang dort gelebt â zumindest seit ich mich erinnern kann. Ich hab dort meinen High-School-Abschluà gemacht, bin dann auf die University von Texas gegangen, danach direkt auf die juristische Fakultät. Ich hab vor einem Jahr mein Diplom gemacht.«
»Juristische Fakultät. Stellt euch das vor! Also, Sie haben sich toll rausgemacht, Alexandra. Was sagst du, Junior?«
Junior setzte sein unwiderstehliches Lächeln auf. »Das kann man wohl sagen. Sie haben sich ganz schön verändert, seit ich Sie das letzte Mal gesehen habe«, neckte er sie. »Soweit ich mich erinnern kann, war Ihre Windel naà und Sie hatten kein einziges Haar auf dem Kopf.«
Seine Versuche, mit ihr zu flirten, machten Alex nervös angesichts ihres Motivs für dieses Treffen. Sie war froh, als Pat Chastain sich wieder zu Wort meldete. »Tut mir leid, daà ich dieses rührende Wiedersehen stören muÃ, aber ich tappe immer noch im dunkeln.«
Angus klärte ihn auf. »Celina war eine Klassenkameradin von Junior und Reede. Sie waren die besten Freunde, praktisch unzertrennlich, die drei, solang sie auf der High School waren. Verrückte Kinder.«
Dann verdüsterten sich seine blauen Augen, und er schüttelte traurig den Kopf. »Celina ist gestorben. War wirklich tragisch.« Er nahm sich Zeit, um sich zu sammeln. »Wie dem auch sei, heute hören wir zum ersten Mal wieder von Alexandra, seit ihre GroÃmutter, Celinas Mutter, mit ihr von hier weggezogen ist.« Er schlug sich lächelnd auf die Schenkel. »Verdammt, ist das ein gutes Gefühl, dich wieder hier in Purcell zu haben.«
»Danke, aber...« Alex öffnete ihre Aktentasche und nahm einen braunen Umschlag heraus. »Ich werde nicht bleiben. Ich bin in offizieller Mission hier.« Sie reichte dem Bezirksstaatsanwalt den Umschlag. Er sah ihn ratlos an.
»Offizielle Mission? Als Greg mich angerufen und gebeten hat, seinem top prosecutor 1 zu helfen, hat er etwas vom Wiederaufrollen eines Falls gesagt.«
»Steht alles da drin«, sagte Alex und deutete auf den Umschlag. »Ich schlage vor, Sie sehen sich den Inhalt an und machen sich gründlich mit den Details vertraut. Greg Harper
bittet um die volle Unterstützung Ihres Büros und der lokalen Polizeibehörde, Mr. Chastain. Er hat mir versichert, daà Sie für die Dauer meiner Ermittlungen seiner Bitte entsprechen werden.« Sie schloà energisch ihre Aktentasche, erhob sich und ging zur Tür.
»Ermittlungen?« Staatsanwalt Chastain sprang auf. Die Mintons folgten seinem Beispiel.
»Arbeiten Sie mit der Pferderennkommission zusammen?« fragte Angus. »Uns wurde gesagt, wir würden genau durchleuchtet, bevor sie uns eine Glücksspiellizenz geben, aber ich dachte, wir hätten die Probe schon bestanden.«
»Ich dachte auch, der Rest wäre
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