Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
Vom Netzwerk:
wollen. Die Frau, die auf der Hochzeit mit ihm geschlafen hatte und dann einfach sang- und klanglos verschwunden war. Die Frau, die ihm einen Namen genannt hatte, unter dem sie keiner kannte.
    Was, wenn Mel recht hatte? Was, wenn Calypso nur mit ihm geschlafen hatte, um an seine Schwester und Jason heranzukommen?
    Callie saß an dem großen, runden Tisch und drehte gedankenverloren ihr Weinglas zwischen den Fingern, während sie Robert von Harvey PR zuhörte, der ihr eine langweilige Geschichte erzählte.
    Erleichtert bemerkte sie schließlich, wie der Moderator der Preisverleihung das Podium betrat und die Gespräche langsam versiegten. Jemand zog den Stuhl neben ihr unter dem Tisch hervor und setzte sich. Als der Moderator zu reden begann, warf sie der großen Gestalt neben sich einen Blick zu – und erstarrte.
    „Nick.“ Mehr als ein heiseres Flüstern brachte sie nicht zustande.
    Im letzten Monat hatte sie verzweifelt, aber erfolglos versucht, nicht an ihn zu denken. An jenem Abend war sie sich so sicher gewesen, dass all das eine gute Idee war, doch am nächsten Morgen war ihre neue Freiheit in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus.
    „Calypso.“ Er warf ihr ein Lächeln zu, dann begrüßte er leise die anderen Leute am Tisch. Schließlich sah er ihr wieder in die Augen. Callies Herz machte einen Satz, während sich ihre Gedanken wie wild im Kreis drehten.
    In seinen dunkelgrünen Augen fand sie nichts mehr von der Wärme, die sie noch vor einem Monat erfüllt hatte. Nick schien noch nicht einmal überrascht, sie hier zu sehen. Er musterte sie einfach nur eindringlich, so als würde er nach etwas suchen. „Du bist ganz schon früh verschwunden nach der Hochzeit.“
    Früh und hastig. Nachdem sie die Visitenkarte gesehen hatte, war sie praktisch aus der Suite geflüchtet. Sie reckte das Kinn und schaute weg, damit er nicht bemerkte, wie sehr er sie verunsicherte. „Ich musste meinen Flieger erwischen.“
    „Natürlich.“ Doch so entspannt er sich auch gab, Callie hatte das Gefühl, dass er die Sache nicht halb so leicht nahm, wie er tat.
    In den drei Jahren, die sie jetzt schon für Cypress Rise arbeitete, hatte sie Nick nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen, und sie hoffte inbrünstig, dass das auch so bleiben würde. Sie wollte diesen Mann einfach nur vergessen, aber als sie ihm erneut in die Augen sah, wurde ihr klar, dass das nicht so einfach werden würde.
    In den letzten vier Wochen hatte sie bei der Organisation eines Jazz- und Kunstfestivals geholfen, das Cypress Rise ausrichtete. Sie hatte so viel zu tun gehabt, dass nur selten Zeit geblieben war, sich Vorwürfe über ihren Ausrutscher zu machen, der sie in das Bett von Dominic Brunicadi geführt hatte.
    Sie atmete tief durch, dann sagte sie: „Ich hatte nicht erwartet, hier jemandem von Cypress Rise zu begegnen. Melody meinte, dass …“
    „Dass sie nicht kommen kann, ich weiß. Zum Glück hatte ich aber Zeit und war zufällig in der Gegend.“
    „Zum Glück, ja“, erwiderte sie wenig überzeugend.
    Sein Blick glitt kurz über ihr Kleid, dann sah er ihr wieder in die Augen. „Du bist sehr zurückhaltend gekleidet heute Abend.“ Sein warmer Tonfall stand in starkem Kontrast zu seinem kalten Blick. „Ich muss allerdings sagen, dass mir das Sirenenrot und der tiefe Ausschnitt besser gefallen haben.“
    Sein Tonfall war anklagend, und Callie blickte Nick verwirrt an. Was sollte das? Worum ging es hier?
    „Und erst dein Haar! Das offene Haar steht dir aber viel besser.“ Für den Bruchteil einer Sekunde wurde sein Blick weich. „Ich mochte, wie es über meine Hände gestri…“
    „Das hier ist eine Geschäftsveranstaltung“, unterbrach Callie ihn schnell. Das Letzte, woran sie erinnert werden wollte, war, wann und wo ihr Haar Nicks Körper gestreift hatte.
    Er setzte sich auf. „Also kein Ort für einen Verführungsversuch?“
    Ihre Verwirrung wich Ärger. „Du willst ja wohl nicht andeuten, dass …“
    „Ich deute gar nichts an. Ich bin einfach nur neugierig.“
    „Worauf?“
    „Auf mehrere Dinge. Deinen Namen, beispielsweise. Alle scheinen dich als Callie zu kennen.“
    „Ich heiße Calypso, allerdings nennt mich kaum jemand so.“ Wieso musste sie sich plötzlich für ihren eigenen Namen rechtfertigen?
    „Aha.“ Seine Augen wurden schmal. Callie konnte sich kaum mehr vorstellen, dass in diesem harten Blick vor vier Wochen noch Leidenschaft und Verheißung gelegen hatten, denn das Einzige, das er jetzt noch verhieß,

Weitere Kostenlose Bücher