Charles
aufbringen, um nach all den Jahren über ihn zu sprechen.“ Lanni hoffte, dass ihm klar war, wie viel Überwindung es seine Mutter gekostet hatte.
„Mein Vater hat Catherine immer geliebt.“
„Aber er hat seinen Bruder noch mehr geliebt“, flüsterte sie. „Und deine Mutter hat er auch geliebt.“
Charles umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Du hast zu mir gesagt, du wärst mein Schicksal. Plötzlich ergibt es einen Sinn für mich. Es ist, als würde durch uns alles wieder gutgemacht werden.“
„Genau das habe ich dir ja zu erklären versucht.“
„Ich möchte, dass wir heiraten, Lanni.“
„Heiraten?“
„Hast du deine Meinung etwa geändert?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sie lachte unter Tränen. „Bist du völlig verrückt geworden?“
„Ich hoffe, du möchtest nicht ewig verlobt sein.“
„Nein. Je kürzer, desto besser“, erwiderte sie überglücklich.
„Ich bin zu alt für dich.“
„Hörst du jetzt endlich auf, nach Ausreden zu suchen?“
Charles lächelte schief, was ihn einfach unwiderstehlich machte. Spontan setzte Lanni sich neben ihn, um ihn zu küssen. Als er sich irgendwann von ihr löste, atmete er schwer. Verführerisch ließ er die Lippen über ihren Hals gleiten und verteilte zarte Küsse darauf.
„O Lanni, ich kann dir nicht widerstehen.“
„Ich dir auch nicht“, flüsterte sie.
Nun zog er sie an sich und schwieg einen Moment, als würde er nachdenken. „Es klingt vielleicht komisch, aber ich glaube, dass mein Vater durch mich einen Weg gefunden hat, bei Catherine zu sein.“
Lanni dachte ganz ähnlich. „Es ist fast, als hätte er uns zusammengeführt.“
„Stimmt. Allerdings hat ihm wohl jemand dabei geholfen.“
„Sein Bruder?“
„Ja, er ist bei ihm.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß nicht, was wir in Bezug auf deinen Job machen sollen“, fuhr er sachlich fort, als wollte er sich endlich auf die Realität und ihr gemeinsames Leben konzentrieren.
„Darüber können wir uns später den Kopf zerbrechen“, meinte Lanni, der eine Karriere als Journalistin plötzlich nicht mehr so wichtig war.
„Ich dachte, es würde dir viel bedeuten.“
Genüsslich kuschelte sie sich an ihn. „Das tut es auch, aber ich möchte in Hard Luck bleiben. Vielleicht kann ich hier eine Zeitung herausbringen.“
„Dafür bräuchtest du eine entsprechende praktische Ausbildung und Berufserfahrung. Beides würdest du bekommen, wenn du in Anchorage arbeiten würdest.“
„Aber ich wäre erst in neun Monaten fertig, und wir müssten die Hochzeit verschieben. Das wollen wir doch beide nicht.“
„Nein, wir werden heiraten“, versicherte er. „Ich werde dich immer lieben, Lanni Caldwell. Das ist mir an dem Tag klar geworden, als Sawyer und Abbey geheiratet haben. Jetzt weiß ich es.“
„Ich würde gern eine Zeitung für Hard Luck herausbringen. Allerdings könnte unser Leben ziemlich hektisch werden, besonders wenn wir eine Familie gründen.“
„Eine Familie?“
„Kinder, Charles. Du willst doch Kinder, oder?“ Lanni schaute ihn besorgt an.
Er suchte nach den richtigen Worten und nickte schließlich. „Ja, Lanni, sehr gern sogar. Mit dir.“
„O Charles.“ Liebevoll umfasste sie sein Gesicht. „Wir werden sehr glücklich miteinander sein.“
Charles küsste sie zärtlich. „Ich glaube, du hast Recht, Lanni.“
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ENDE
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