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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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lächelte.
    Charles musste sich beherrschen, um die beiden nicht daran zu erinnern, dass es unhöflich war zu flüstern. Dann setzte er sich hin.
    Aus der Küche drangen die verlockendsten Düfte. Schließlich kam Ben herein, der eine frische weiße Schürze und eine Kochmütze trug.
    „Das Essen wird serviert“, verkündete er ungewohnt förmlich, bevor er seine Gäste anwies, mit den Tellern zum Buffet zu gehen.
    Charles beschloss, auf Lanni zu warten, und tatsächlich betrat sie bald darauf das Café. Da es im Raum ziemlich laut war, hob er zum Zeichen die Hand, statt nach ihr zu rufen.
    Leider kam ihm Ted Richards zuvor, einer von Sawyers neuen Piloten, der sie offensichtlich fragte, ob sie sich zu ihm an den Tisch setzen wollte.
    Charles hielt unwillkürlich den Atem an und überlegte, wie sie reagieren würde. Selbst aus einiger Entfernung konnte er sehen, wie Ted sich ins Zeug legte. Mit einer dramatischen Geste rückte er ihr einen Stuhl zurecht, als wäre es für ihn die größte Ehre, neben ihr zu sitzen.
    Charles ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten.
    „Scheint so, als würde Ted dir dein Mädchen ausspannen“, flüsterte jemand hinter ihm, doch Charles war so mit Lanni und Ted beschäftigt, dass er gar nicht registrierte, wer es war.
    „Entschuldigt mich.“ Er sprang auf und ging auf den Tisch zu.
    „Lanni, ich habe da vorn einen Platz reserviert“, fiel er Ted ins Wort.
    „Ich habe sie gebeten, sich zu mir zu setzen“, erklärte Ted.
    „Und ich habe sie zuerst gefragt.“
    „Charles hat mich heute Nachmittag schon gefragt“, stellte Lanni klar. Für Charles’ Geschmack war ihr Tonfall viel zu bedauernd.
    „Was ist eigentlich mit den O’Hallorans los?“ wandte Ted sich an einen Piloten, der an seinem Tisch saß. „Sie wollten uns bei Laune halten, indem sie Frauen nach Hard Luck holen, und es war der Hauptgrund, warum ich den Job angenommen habe. Aber wir haben überhaupt keine Chance, stimmt’s? Sobald eine Frau hier eintrifft, beansprucht einer der O’Hallorans sie für sich.“
    Charles wollte ihn schon auffordern, sich zu entschuldigen, als Lanni schnell einwarf: „Ich sterbe vor Hunger.“
    „Ben hat sich selbst übertroffen“, sagte er, als er mit ihr zum Buffet ging. „Er hat den Schinken aus Anchorage einfliegen lassen und serviert ihn mit überbackenen Kartoffeln. Außerdem hat er Salat gemacht, und zum Nachtisch soll es Blaubeersoufflé geben.“
    „Das klingt fantastisch. Ich bin so hungrig, dass ich einen ganzen Elch verspeisen könnte.“
    „Der steht erst nächste Woche wieder auf der Speisekarte“, neckte er sie.
    Nach dem Essen, das wirklich köstlich war, wurden einige kurze, witzige Reden gehalten, unter anderem auch eine von Charles. Darin betonte er, dass sein Bruder ein Mann sei, der wisse, was er wolle und wie er es bekomme.
    Abbey und Sawyer standen Hand in Hand vor ihrem Tisch und bedankten sich bei ihren Gästen und Helfern. Scott und Susan saßen neben ihren Großeltern und strahlten übers ganze Gesicht.
    Aus einem Impuls heraus umfasste Charles unter dem Tisch Lannis Hand und drückte sie. „Ich bringe dich nach Hause“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Und was ist mit Sawyers Junggesellenparty?“ fragte Lanni. „Fängt die nicht jetzt an?“
    „Dann komme ich eben ein paar Minuten zu spät. Das macht nichts.“
    „Wirklich nicht?“
    Charles schüttelte den Kopf. Er hoffte, dass Lanni sich genauso danach sehnte, mit ihm allein zu sein. Dass die Leute unweigerlich tratschen würden, wenn Lanni und er gemeinsam das Café verließen, war ihm egal. Also verabschiedete er sich und versprach, bald wieder zurückzukommen.
    Hand in Hand gingen sie zu Catherine Fletchers Haus. Obwohl ihm der Gedanke nicht gefiel, dass Lanni darin wohnte, war Charles froh darüber, dass sie nicht in einem der alten Blockhäuser untergebracht war.
    „Du hättest lieber im Café bleiben sollen“, neckte sie ihn. „Du kannst dir doch denken, was die anderen nachher sagen werden, oder?“
    „Nein.“ Natürlich wusste er es, aber es war ihm egal.
    Lanni drehte sich um und ging rückwärts vor ihm her, wobei sie ihn herausfordernd anlächelte. „Ich habe gehört, wie Pearl Inman gesagt hat, dass es bald noch eine Hochzeit in Hard Luck gebe“, sagte sie leise. „An deiner Stelle würde ich mich in Acht nehmen.“
    Charles schluckte nervös. Noch eine Hochzeit … Lanni und er? Unwillkürlich verspannte er sich, aber dann erinnerte er sich an Bens Rat, einfach

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