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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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beide wären aus demselben Holz geschnitzt.“
    „Inwiefern?“
    „Du bist ein sturer Esel.“
    „Stimmt.“
    „Und ein Einzelgänger.“
    Charles nickte.
    „Also, was ich sagen will … Ich hätte nie gedacht, dass eine Frau eine solche Wirkung auf dich ausüben könnte.“
    „Ich weiß nicht, was du meinst“, behauptete Charles.
    Ben trank seinen Kaffee aus und stand auf. „Du hast mich um Rat gefragt, also gebe ich dir einen. Hör auf, deine Gefühle zu analysieren, sondern vertrau auf sie. Warte einfach ab. Du musst jetzt noch keine Entscheidungen treffen. Genieß es einfach, mit ihr zusammen zu sein.“
    „Das tue ich ja“, sagte Charles leise. Viel zu sehr sogar, das war ja das Problem. Bald würde er wieder unterwegs sein und seiner Arbeit nachgehen. Bisher hatte er immer angenommen, dass er das Alleinsein brauchte, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Doch nun freute er sich zum ersten Mal nicht darauf, sondern sehnte sich nach Lannis Gesellschaft.
    Das Schlimmste war, dass Lanni mit einem Haufen liebeshungriger Piloten zusammen sein würde, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten und es kaum abwarten konnten, dass er das Feld räumte. Und schon bald würden Bill Landgrin und seine Leute auf dem Bohrfeld unter irgendeinem Vorwand nach Hard Luck fahren.
    Charles wollte nicht, dass Lanni mit einem anderen Mann zusammen war. Sie sollte bei
ihm
sein.
    „Abbey!“ rief Sawyer, als er in die Bibliothek stürmte. „Ich habe die Minze vergessen.“ Es klang, als würde die Welt untergehen.
    Abbey, die gerade dabei war, einen Stapel Bücher in die Regale einzusortieren, blickte auf und blinzelte. „Die Minze?“
    „Du hast mich gebeten, sie heute Nachmittag von John abholen zu lassen, aber ich habe es vergessen.“
    „Mach dir darüber keine Sorgen. Du hast schließlich genug um die Ohren. Vergiss nur nicht, morgen meine Eltern in Fairbanks abholen zu lassen.“
    „Morgen“, wiederholte er, als würde er sich im Geiste eine Notiz machen. „Ich habe die Uhrzeit auf dem Flugplan notiert, stimmt’s?“
    „Stimmt. Und was ist mit deiner Mutter und Frank?“ Frank war Sawyers Stiefvater.
    „Sie kommt mit Christian am Tag der Hochzeit. Ach, ich habe vergessen dir zu sagen, dass Frank nicht mitkommt. Mit seinem Gipsbein ist ihm die Reise zu beschwerlich. Er hat angerufen und sich entschuldigt.“
    „Ich werde ihn dann später kennen lernen“, meinte sie.
    Sawyer ließ sich auf einen Stuhl sinken. Offenbar war er damit überfordert, nicht den Überblick zu verlieren, wer zur Hochzeit kam und wer nicht. „Hoffentlich haben wir das alles bald hinter uns.“
    Abbey zuckte die Schultern. „Du warst doch derjenige, der die Hochzeit innerhalb von zwei Wochen organisieren wollte.“
    „Erinnere mich bloß nicht daran.“
    Sie wollte gerade ein Buch ins Regal stellen, als er den Arm ausstreckte und ihre Taille umfasste. Als er sie zu sich auf den Schoß zog, schrie sie überrascht auf.
    „Warum bist du nicht auf die Idee gekommen, einfach durchzubrennen und in aller Stille zu heiraten?“ fragte er. „Naiv, wie ich war, dachte ich, es wäre eine Kleinigkeit, eine Hochzeit zu organisieren. Ich bin ein Wrack, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest.“
    „Doch, das habe ich“, erwiderte sie ernst und legte ihm die Hände auf die Schultern. „Aber ich war auch der Meinung, wir sollten mit allem Drum und Dran heiraten. Für meine Kinder und mich und für meine Eltern ist die Hochzeit ein Symbol unserer Liebe, und sie kennzeichnet den Anfang unseres neuen Lebens. Ich halte solche Zeremonien für wichtig.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Und ich bin dir dankbar dafür, dass du darauf bestanden hast.“
    „Ich werde noch verrückt.“
    „In zwei Tagen ist alles vorbei“, erinnerte sie ihn.
    „Ich wünschte, das wäre es jetzt schon.“
    „Hab Geduld, Schatz.“
    Sawyer strich ihr zärtlich über die Wange. „Ich hatte keine Ahnung, dass es mir so schwer fallen würde, auf unsere erste Liebesnacht zu warten“, erklärte er rau.
    Die sanfte Berührung und sein gequälter Tonfall gingen Abbey zu Herzen. Sie schloss die Augen und barg das Gesicht an Sawyers Schulter. Es war ihr Wunsch gewesen, damit bis zur Hochzeitsnacht zu warten. Und dass Sawyer sich damit einverstanden erklärt hatte, hatte sie tief berührt. Noch nie hatte ein Mann sie so geliebt.
    „Ich liebe dich, Sawyer O’Halloran.“
    „Das will ich dir auch geraten haben, denn ich möchte nicht für nichts und wieder nichts

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