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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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war kein Flirt. Lanni kokettierte nicht mit ihm, und Charles machte keinen Hehl aus seinem Interesse – genauso wenig wie sie.
    „Hallo, Charles.“
    Erst als er Duke Porters Stimme hörte, merkte er, dass Lanni nicht allein war.
    „Hallo“, erwiderte er schroff und ging weiter. Nachdem er ein paar Schritte gemacht hatte, drehte er sich noch einmal um.
    Im selben Augenblick drehte sie sich ebenfalls um, und wieder begegneten sich ihre Blicke.
    Als wollte sie vor ihm fliehen, wandte Lanni sich plötzlich ab und ging weiter, um mit Duke Schritt zu halten.
    Mit klopfendem Herzen eilte Charles an seinem Haus vorbei zu Christians Haus. Sawyer stand auf der Veranda und grinste anzüglich.
    „Also gut“, meinte Charles ungnädig, „erzähl mir von ihr.“

2. KAPITEL
    „V on wem soll ich dir erzählen?“ fragte Sawyer. Charles ärgerte sich über den selbstgefälligen Gesichtsausdruck seines Bruders. Anscheinend wollte Sawyer ihn zappeln lassen.
    „Du weißt ganz genau, wen ich meine“, entgegnete Charles schroff.
    „Du sprichst nicht zufällig von Lanni Caldwell, oder?“
    „Doch.“
    Betont lässig lehnte sich Sawyer gegen das Geländer der Veranda und verschränkte die Arme vor der Brust. Offenbar kostete er die Situation genüsslich aus. „Was möchtest du denn wissen?“
    „Zum Beispiel, was sie in Hard Luck macht.“
    Sawyer dachte lange nach, bevor er schließlich antwortete. „Zurzeit arbeitet sie als Sekretärin für mich.“
    Dass es nur vorübergehend war, bezweifelte Charles nicht. „Sie wohnt doch nicht in einem dieser heruntergekommenen Blockhäuser, oder?“
    „Nein. Catherine Fletcher hat sich nämlich damit einverstanden erklärt, uns ihr Haus zu vermieten. Darin wohnt Lanni.“
    Charles war erleichtert. Die armseligen Blockhäuser waren seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Er wusste zwar, dass Sawyer zusammen mit seiner Crew und einigen anderen Einwohnern Hard Lucks viel Arbeit investiert hatte, um sie auf Vordermann zu bringen. Dennoch gefiel ihm die Vorstellung nicht, dass Lanni – oder jemand anders – darin leben sollte. Außerdem wollte er nicht, dass sie gleich am ersten Abend so weit von der Stadt entfernt war. Die Leute schienen zu vergessen, dass in der Tundra viele Gefahren lauerten, besonders für Menschen, die mit dem Leben oberhalb des Polarkreises nicht vertraut waren.
    „Soll das heißen, dass du an Lanni interessiert bist?“ erkundigte sich Sawyer in dem sanften Tonfall, den er immer anschlug, wenn er die Oberhand hatte. „Dir ist wohl nicht klar …“
    „Was?“
    „Schon gut.“ Mit seinem selbstgefälligen Gesichtsausdruck wollte Sawyer ihm zu verstehen geben, dass er mehr wusste als er, doch Charles ging nicht darauf ein.
    „Du fühlst dich zu Lanni hingezogen“, fuhr Sawyer fort. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir gesagt habe, du würdest das Schicksal herausfordern? Es ist wirklich köstlich.“
    Charles lachte abfällig. „Warum sollte ich mich zu der Frau hingezogen fühlen? Ich kenne sie doch gar nicht. Ich möchte nur nicht, dass ihr etwas zustößt. Noch mehr schlechte Presse können wir wirklich nicht gebrauchen.“
    „Als du Abbey kennen gelernt hast, warst du um sie nicht so besorgt.“
    „Natürlich war ich das“, verteidigte sich Charles. „Ich habe ihr sogar angeboten, ihr den Rückflug zu bezahlen, oder nicht? Ich habe mir um sie und die Kinder Sorgen gemacht – genauso wie ich mir um diese Lanni Sorgen mache.“
    Sawyer versuchte, sein wissendes Lächeln zu verbergen, indem er den Kopf neigte. Charles war es äußerst unangenehm, dass sein Bruder ihn so leicht durchschaute.
    „Lanni ist ein nettes Kind“, fügte Charles erklärend hinzu, fürchtete jedoch, dass er damit alles nur noch schlimmer machte.
    „Sie ist kein Kind, sondern eine Frau, Charles.“
    Das war Charles durchaus klar, denn er erinnerte sich genau daran, wie ihm wenige Minuten zuvor zumute gewesen war.
    „Hältst du es für eine gute Idee, wenn Duke sie nach Hause bringt?“ erkundigte er sich besorgt.
    Sawyer lachte lauthals. „Keine Angst, ihr wird schon nichts passieren.“
    Charles schaute zu der Stelle, wo er Lanni das letzte Mal gesehen hatte. Nicht, dass er befürchtete, Duke Porter könnte sich danebenbenehmen. Vielmehr gefiel ihm der Gedanke nicht, dass Lanni mit einem anderen Mann zusammen war.
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Obwohl er, Charles, Lanni kaum kannte, war er außer sich vor Eifersucht, weil ein anderer Mann sie nach Hause brachte. Am

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