Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
1
Es war eine dunkle und kalte Nacht, der Mond schien klar und würde in wenigen Tagen in seinem vollen Glanz erstrahlen. Der kürzlich zum Hochexekutor erhobene Magier Juliano Setp betrachtete den klaren Himmel wortlos, während er einen tiefen Zug aus seiner Zigarette nahm.
Er wusste, dass der zunehmende Mond vermehrt Werwölfe aus ihren Löchern trieb und bereits auf die bevorstehende Verwandlung vorbereitete. Ebenso wusste er, dass er dies nicht mitansehen würde, da er diesen Ort mit äußerst großer Wahrscheinlichkeit wenn es soweit sein würde bereits wieder verlassen haben würde. Doch Setp hatte die Spuren erkannt. Es gab mehrere Werwölfe, ja ein ganzes Rudel in der Gegend. Und da Werwölfe nun mal eine Gefahr für die Menschen darstellten würde Setp diese Information schon bald an den Rat der Magier weiter geben und es würden andere Magier an der Stelle von Setp kommen um sich dieses Problems anzunehmen, schließlich war Juliano Setp wegen etwas gänzlich anderem hier.
"Bist du dir sicher?" fragte Setp, während er den Rauch seiner Zigarette ausblies und die fast abgebrannte Kippe zu Boden warf
"Natürlich!" war die Antwort die Setp auf diese Frage erhielt.
"Aber sie ist nicht hier?"
"Seit vermutlich zwei Tagen nicht mehr."
"Zwei Tage..." wiederholte Setp und ließ diese Information sickern. Bloody Mary hatte sich also bereits vor zwei Tagen wieder auf den Weg gemacht und sich ein neues Versteck gesucht. Doch noch gab es eine Spur von ihr, eine Überbleibsel wenn man so wollte.
"Also ein Vampir und ein Werwolf?" fragte Setp erneut um sicher zu gehen was ihn erwarten würde.
"Exakt!" bestätigte der junge Magier, der neben dem Hochexekutor stand.
"Na dann..."
Ohne weitere Worte begann Setp seinen kurzen Marsch den Hügel hinauf. Es war eine eisige Winternacht, die besonders auf den klaren Nachthimmel zurück zu führen war.
Schwer sanken die von massiven Stiefeln umkleideten Füße Setps in den Schnee und hinterließen deutlich sichtbare Spuren. Durch den bald erreichten Vollmond herrschte mehr als genug Licht, sodass der Hochexekutor klar den Weg den Hügel hinauf erkennen konnte. Es handelte sich bloß um knappe fünfzig Meter die Setp hinter sich bringen musste, doch aufgrund des relativ hohen Schnees und der eisigen Kälte die auch der dicke Mantel des Hochexekutors nicht komplett ausblenden konnte kam Setp der Weg wie eine kleine Ewigkeit vor.
Normalerweise wäre es ein Leichtes für den Magier gewesen einen kleinen Zauber zu wirken und die Luft um ihn herum zu erwärmen. Zusätzlich hätte er auch den plötzlich einsetzenden eiskalten und beißenden Wind unterdrücken oder von ihm ableiten können, doch er wollte seine Position, ja gar seine Anwesenheit nicht allzu früh preisgeben. Es war unwahrscheinlich, dass ein Vampir und ein Werwolf ihm würden entkommen können, doch man wusste ja nie. Es war einfach besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Trotz des Schnees und der Kälte erreichte Setp das Ende des Hügels rasch und schritt auf das kleine Plateau, das nur wenige Meter umfasste. Am Ende der Ebene befand sich deutlich erkennbar ein Eingang zu einer kleinen Höhle.
Bisher waren Setp keine Fuß- oder sonstige Spuren aufgefallen, doch nun, auf dem Plateau, entdeckte er zahlreiche Fußspuren die mal zur Höhle führten, und mal davon weg.
Langsam schritt der Hochexekutor auf die Höhle zu, fasste mit einer Hand an deren Decke und bückte sich bis er in diese eintreten konnte. Nun, da er in der Finsternis, die nicht durch den Mond erhellt wurde, nichts sehen konnte, blieb dem Magier gar nichts anderes mehr übrig als zu zaubern, vollkommen unabhängig davon, ob das seine frühzeitige Entdeckung bedeuten konnte.
Setp hatte die Wahl, entweder er würde ein Feuer erschaffen das ihm Licht spenden würde, oder er würde einen konstanten Luftzauber wirken, welcher ihm permanent verraten würde was um ihn herum geschah.
Nach einem kurzen Zögern und einem beherzten Schritt in die Dunkelheit hinein hatte sich Setp entschieden und einen Feuerball erschaffen, welcher direkt neben dem Magier in der Luft schwebte und seinen Weg erhellte.
Von dem Licht des Feuerballs unterstützt musterte Setp die Höhle, und stellte fest, dass sie mindestens fünfundzwanzig Meter leicht abschüssig in den anliegenden Berg hinein führte, bevor sie in einer Biegung ins Unbekannte weiter führte.
Sehr zur Erfreunis des Magiers konnte er erkennen, dass die Höhle nach wenigen Metern an Höhe gewann und er in
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