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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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machen.«
    Ethans unergründlich grüne Augen sahen mich erstaunt an.
    Für einen kurzen Moment dachte ich an eine Prophezeiung, die Gabriel gemacht hatte. Über ein Paar grüner Augen, das er in meiner Zukunft gesehen hatte - Augen, die »Ethans überhaupt nicht und doch wieder vollkommen ähnelten«. Kinder zu bekommen war nicht möglich, doch das warf die Frage auf: Wen hatte er gesehen?
    Ethan streichelte mir über die Wange. »Du bist eine bemerkenswerte Frau, Caroline Evelyn Merit.«
    »Ich bemühe mich. Es ist aber zuweilen schon sehr ermüdend.«
    »Ich bin dein Meister und dein Diener. Sag mir einfach, wie ich dich glücklich machen kann.«
    »Halt mich einfach fest«, erwiderte ich und drängte mich an ihn.
    Er zögerte. »Das ist nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte.«
    »Lange Nacht, müde Hüterin.«
    Ethan umarmte mich und legte sein Kinn auf meinen Kopf. »In diesem Fall«, sagte er, »versuch mich doch mal daran zu hindern.«
    Das waren die letzten Worte, die ich hörte, bevor der Sonnenaufgang mich einschlafen ließ.
    Am nächsten Abend rief Ethan uns alle an der Feuerstelle im Garten hinter dem Haus zusammen. Er hatte den Holzstapel aufgefüllt, den das GP für die Zeremonie verwendet hatte, und die züngelnden Flammen tauchten alle in ihrer Nähe in wohlige Wärme.
    Ethan wandte sich uns zu, und das Feuer erhellte seine Züge. »Wir haben eine Entscheidung getroffen, die noch kein Vampir vor uns getroffen hat. Wir haben die Freiheit gewählt und unsere Selbstachtung. Darius und das GP haben die Rituale befolgt, an die sie glauben. Es ist meiner Einschätzung nach wichtig, dass auch wir eigene Rituale haben. Rituale erinnern uns daran, wer wir sind, warum wir schwierige Entscheidungen treffen, anstelle andere ihre Ignoranz rechtfertigen und für uns entscheiden zu lassen.«
    »Helen«, sagte Ethan, und sie trat an ihn heran, ein quadratisches Stück sehr feinen Papiers in den Händen. Sie reichte es Ethan.
    »Vor vielen Jahrhunderten«, fuhr Ethan fort, »wurden wir von einem Samurai namens Miura aufgesucht, der uns den Weg des Schwerts lehrte. Den Weg der Ehre. Er hat uns auch von der Tradition der Himmelslaterne erzählt.«
    Helen und Ethan zogen sanft an zwei gegenüberliegenden Ecken des Papiers, und es wurde zu einer würfelartigen Form, die einem Partylampion ähnelte.
    Während Ethan die Laterne oben an einer kleinen Schlaufe festhielt, hielt Helen ein langes Streichholz ins Feuer und entzündete es.
    »Die Laterne ist ein Symbol«, sagte Ethan.
    Helen führte die Flamme vorsichtig an den Docht in der Laternenmitte. Die warme Luft erfüllte die Himmelslaterne und vergrößerte ihr Volumen. Sie erstrahlte in einem warmen, hellen Weiß und hüpfte in der Brise hin und her, als ob sie sich aus Ethans Griff möglichst bald befreien wollte.
    »Unsere Sorgen, unsere Ängste legen wir in dieser Himmelslaterne ab«, sagte Ethan. »Alle Ängste, die uns bedrücken, legen wir in ihr ab ... und lassen sie los.«
    Er öffnete seine Hand, und die Laterne erhob sich in die Luft. Sie glich einem Stern, der sich langsam von der Erde entfernte, um endlich nach Hause zurückzukehren.
    Es war ein so schlichtes Ding, eine so einfache Idee, aber in ihr lagen Hoffnung und Schönheit und die Aussicht auf Gutes verborgen. Ich wischte mir eine Träne weg und hörte hinter mir in der Menge leises Schniefen. Ich war nicht die Einzige, die tief bewegt war, was zweifelsohne Ethans Absicht gewesen war.
    Wir sahen zu, wie die Laterne immer weiter gen Himmel flog, ein aufsteigender Stern, den die Winterwinde immer weiter von Ethans ausgestreckter Hand fortzogen. Und dann verschwand sie, denn ein plötzlicher, kalter Windstoß hatte ihre Flamme gelöscht.
    »Unsere Ängste lösen sich in Luft auf«, sagte Ethan in die Stille hinein, die sich auf den Garten gesenkt hatte. »Wir stellen uns ihnen, und dann lassen wir sie in den Himmel steigen, bis sie verschwunden sind.«
    Er sah uns wieder an. »Heute Nacht, meine Novizen, begeben wir uns auf eine neue Reise. Wir entscheiden selbst, was für Vampire - was für ein Haus - wir sein wollen. Und wir allein treffen diese Entscheidung ohne die Einmischung des GP . Wir tun dies mit besten Absichten und ohne jede Angst, denn von unseren Ängsten haben wir uns befreit, und die Welt hat sie uns abgenommen. Gute Nacht, meine Brüder und Schwestern, und mögen mit der dämmernden Sonne Friede und Wohlstand Einzug in unser Haus halten.«
    Es war kein Gebet. Nicht wirklich.
    Es

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