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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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leuchteten und seine Lippen wirkten rot und geschwollen - eine Folge seiner Verletzungen wie auch des Kusses.
    »Vielleicht sollten wir dann jetzt darüber sprechen, welches Arrangement wir zu treffen gedenken«, sagte er.
    Tessa, die noch immer das Gefühl hatte, jeden Moment zu ertrinken, wisperte: »Arrangement?«
    »Wenn du hier im Institut bleibst, würde sich ein diskretes Vorgehen empfehlen«, erklärte Will. »Vielleicht wäre es am besten, wenn wir dein Zimmer nutzen. Jem neigt dazu, in meinem Zimmer ein und aus zu gehen, wie es ihm gefällt. Und er könnte sich wundern, wenn er die Tür eines Nachts verschlossen vorfinden würde. Deine Räumlichkeiten hingegen ...«
    »Mein Zimmer nutzen?«, wiederholte Tessa. »Wozu nutzen?« Will verzog den Mund zu einem Lächeln.
    Tessa, die gerade noch die wundervoll geschwungenen Konturen seiner Lippen bewundert hatte, benötigte einen Moment, bis sie mit einem Gefühl seltsam distanzierter Überraschung erkannte, dass seinem Lächeln jegliche Wärme fehlte.
    »Jetzt tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, was ich meine ... So naiv kannst du nun wirklich nicht sein, Tessa. Nicht bei solch einem Bruder.«
    »Will.« Tessa spürte, wie das warme Gefühl in ihrem Körper abebbte, so wie sich das Meer vom Ufer zurückzieht. Trotz der schwülen Sommerbrise wurde ihr kalt ums Herz. »Ich bin nicht wie mein Bruder.«
    »Ich bedeute dir etwas und du weißt, dass ich dich bewundere ... so wie alle Frauen es wissen, wenn ein Mann sie bewundert«, erwiderte Will kühl und selbstsicher. »Und nun kommst du daher und erzählst mir, dass du hier im Institut bleiben wirst, für mich erreichbar sein wirst, so lange wie ich nur will ... Ich biete dir lediglich etwas an, von dem ich dachte, dass du es dir wünschst.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Und du kannst nicht ernsthaft geglaubt haben, dass ich etwas anderes gemeint hätte«, erwiderte Will. »Für Schattenjäger, die mit Hexenwesen herumtändeln, gibt es keine Zukunft. Man kann sie einstellen und sich sogar mit ihnen anfreunden, aber nicht ...«
    »Heiraten?«, ergänzte Tessa. Inzwischen sah sie vor ihrem inneren Auge ein deutliches Bild: Das Meer hatte sich vollständig von der Küste zurückgezogen und sie konnte die kleinen Lebewesen erkennen, die nun zappelnd und zuckend auf dem nackten Sandboden lagen und qualvoll erstickten.
    »Wie erfrischend unverblümt«, spöttelte Will. Am liebsten hätte Tessa ihm das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. »Was hast du denn erwartet, Tessa?«
    »Ich habe nicht erwartet, dass du mich derart beleidigen würdest.« Tessa spürte, wie ihre Stimme zu brechen drohte, doch irgendwie gelang es ihr, sie fest klingen zu lassen.
    »Die unerwünschten Folgen einer Tändelei können nicht der Grund für deine Bedenken sein«, sinnierte Will. »Schließlich sind Hexenwesen nicht in der Lage, Kinder zu bekommen ...«
    »Was?«, brachte Tessa entsetzt hervor und wich zurück, als hätte er ihr einen Stoß versetzt. Der Boden unter ihren Füßen schien plötzlich zu schwanken.
    Will musterte sie. Mittlerweile war die Sonne fast vollständig hinter dem Horizont verschwunden. In der einbrechenden Dämmerung traten seine Wangenknochen deutlich hervor und die Falten an seinen Mundwinkeln waren so tief in seine Haut gegraben, als würde ihn ein körperlicher Schmerz zerreißen. Doch als er Tessas Frage endlich beantwortete, klang seine Stimme gleichmütig: »Hast du das denn nicht gewusst? Ich dachte, irgendjemand hätte es dir erzählt.«
    »Nein«, sagte Tessa leise. »Davon hat mir niemand etwas erzählt.« Sein Blick streifte ruhig über ihr Gesicht. »Falls du also an meinem Angebot nicht interessiert bist ...«
    »Hör auf!«, unterbrach Tessa ihn. Dieser Moment fühlte sich an wie die Kante einer Glasscherbe, dachte sie - klar und scharf und schmerzhaft. »Jem sagt, du würdest lügen, um dich in einem besonders üblen Licht dastehen zu lassen. Und vielleicht stimmt das ja auch oder er möchte das einfach nur von dir glauben. Aber es gibt keinen Grund und keine Entschuldigung für eine derartige Grausamkeit.«
    Einen Augenblick lang wirkte Will aufrichtig betroffen, als hätte sie ihn ernsthaft erschreckt. Doch im nächsten Moment war der Ausdruck wieder verschwunden, wie die flüchtige Kontur einer Wolke am Himmel. »Dann bleibt mir wohl nichts mehr zu sagen übrig, oder?«, meinte er.
    Ohne ihn auch noch eines Wortes zu würdigen, machte Tessa auf dem Absatz kehrt und marschierte zur

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