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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht sagen können, an wen genau. »Was?«, knurrte Gabriel.
    »Er meint damit, dass ihn dein Dank nicht sonderlich interessiert«, erläuterte Jem bereitwillig.
    Gabriels Wangen liefen scharlachrot an. »Wenn du nicht minderjährig wärst, Herondale, würde das jetzt monomachia für uns bedeuten. Nur du und ich. Einen Zweikampf bis zum Tod. Ich würde dich in Fetzen reißen, dein Blut ...«
    »Hör auf, Gabriel«, unterbrach Jem ihn, ehe Will etwas erwidern konnte. »Will zum Kampf anzustacheln, ist ungefähr so, als würde man einen Hund bestrafen, nachdem man ihn so lange gequält hat, bis er zugebissen hat. Du weißt doch, wie er ist.«
    »Verbindlichsten Dank, James«, sagte Will, ohne den Blick von Gabriel abzuwenden. »Ich weiß dieses Leumundszeugnis wirklich zu schätzen.«
    Jem zuckte die Achseln. »Aber es stimmt doch.«
    Gabriel musterte Jem mit einem finsteren Blick. »Halt dich da raus, Carstairs. Das betrifft dich nicht.«
    Jem trat näher zu Will, der vollkommen ruhig dastand und Gabriels wütendes Funkeln mit einem derart eiskalten Blick konterte, dass sich Tessa die Nackenhaare aufrichteten. »Wenn es Will betrifft, betrifft es auch mich«, erwiderte Jem.
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Du bist ein anständiger Schattenjäger, James«, sagte er, »und ein Gentleman. Du hast deine ... deine Behinderung, aber daran gibt dir niemand die Schuld. Doch dieser ...« Er verzog verächtlich die Lippe und stieß mit einem Finger in Wills Richtung. »... dieser Abschaum hier wird dich nur mit in den Dreck ziehen. Such dir besser einen anderen parabatai. Niemand erwartet, dass Will Herondale älter als neunzehn wird, und niemand wird es bedauern, wenn er sein erbärmliches Leben aushaucht ...«
    Das ging Tessa nun wirklich zu weit. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, platzte sie empört hervor: »Wie können Sie nur so etwas sagen!«
    Gabriel, der mitten in seiner Tirade unterbrochen worden war, starrte sie verblüfft an, als hätte einer der Wandteppiche plötzlich zu reden begonnen. »Wie bitte?«
    »Sie haben mich genau verstanden. Einem anderen Menschen an den Kopf zu werfen, dass man es nicht bedauern würde, wenn er stirbt! Das ist unverzeihlich!« Tessa packte Will am Ärmel. »Komm, Will. Dieses ... dieses Jüngelchen ist es ganz offensichtlich nicht wert, auch nur eine Minute deiner Zeit an ihn zu verschwenden.«
    Will wirkte höchst amüsiert. »Wie wahr, wie wahr.«
    »Du ... du ...«, setzte Gabriel stammelnd an und musterte Tessa mit einem beunruhigten Blick. »Du hast nicht die geringste Ahnung, was er getan hat ...«
    »Und es ist mir auch vollkommen egal. Ihr seid alle Nephilim, oder etwa nicht? Das bedeutet, dass ihr auf derselben Seite kämpfen solltet.« Tessa musterte Gabriel stirnrunzelnd. »Ich denke, Sie schulden Will eine Entschuldigung.«
    »Eher würde ich mir die Gedärme herausreißen und vor meinen Augen zusammenknoten lassen, als diesen Wurm um Verzeihung zu bitten«, knurrte Gabriel.
    »Du meine Güte!«, sagte Jem sanft. »Das kann nicht dein Ernst sein. Natürlich nicht der Teil mit Will als Wurm, sondern die Aussage über deine Gedärme. Das klingt wahrlich grauenvoll.«
    »Oh doch, das ist mein voller Ernst«, erwiderte Gabriel, der sich für das Thema zunehmend erwärmte. »Eher ließe ich mich in ein Fass mit Malphas' ätzendem Gift versenken, bis von mir nur noch die Knochen übrig wären.«
    »Tatsächlich?«, fragte Will. »Zufälligerweise kenne ich da einen Burschen, der uns ein Fass ...«
    Im selben Moment wurde die Tür der Bibliothek aufgerissen und Mr Lightwood erschien auf der Schwelle. »Gabriel«, wandte er sich in eisigem Ton an seinen Sohn. »Beabsichtigst du nun, an der Versammlung teilzunehmen - deiner ersten Versammlung der Brigade, falls ich dich daran erinnern darf? Oder möchtest du lieber hier draußen im Flur bleiben und mit den anderen Kindern spielen?«
    Keiner der Anwesenden wirkte über diesen Kommentar besonders begeistert - vor allem Gabriel nicht, der nun hörbar schluckte, nickte und Will einen letzten giftigen Blick zuwarf, ehe er seinem Vater folgte und die Bibliothekstür laut hinter sich zuknallte.
    »Nun, das war ungefähr so übel, wie ich es erwartet hatte«, bemerkte Jem, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. »Ist dies eure erste Begegnung seit der letzten Weihnachtsfeier?«, wandte er sich an Will.
    »Ja«, bestätigte Will. »Meinst du, ich hätte ihm erzählen sollen, wie sehr er mir gefehlt hat?«
    »Nein«, seufzte

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