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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Flanken, woraufhin Balios sich wiehernd aufbäumte. Aber Will klammerte sich geschickt an der Mähne fest - und Jem hätte schwören können, dass sein Freund dabei breit grinste. Dann wirbelte Balios herum, preschte durch das Tor davon und innerhalb der nächsten Sekunde waren Ross und Reiter in der Dunkelheit verschwunden.

19
BOADICEA
    Machte sie mein, vom ersten süßen Odem.
Mein, mein - mein rechtmäßig' Eigen, von Geburt bis zum Tode,
Mein, mein - wie uns're Väter es geschworen.
    ALFRED LORD TENNYSON,
»MAUD«
    Als die Türen des Sanktuariums sich hinter ihnen schlossen, schaute Tessa sich besorgt um: Der Raum war dunkler als bei ihrem letzten Besuch, denn dieses Mal brannten keine Kerzen in den großen Messingleuchtern und nur die flackernden Elbenlichter an den Wänden spendeten etwas Licht. Dagegen ergoss die Engelsstatue noch immer ihren endlosen Tränenstrom in das steinerne Becken, aus dem eine eisige Kälte aufstieg, die Tessa schaudern ließ.
    Sophie steckte den Eisenschlüssel wieder in die Schürzentasche und zog eine sorgenvolle Miene. »Da wären wir also«, murmelte sie nervös. »Schrecklich kalt ist es hier.«
    »Ach, halb so schlimm - wir werden gewiss nicht lange hierbleiben müssen«, erwiderte Jessamine. Sie hielt noch immer Nates Messer in der Hand, dessen Klinge im Elbenlicht glitzerte. »Irgendjemand wird schon zurückkehren, um uns zu retten. Will oder Charlotte ...«
    »Und dann als Erstes feststellen, dass es im Institut vor Klockwerk-Monstern nur so wimmelt«, erinnerte Tessa sie. »Von Mortmain ganz zu schweigen«, fügte sie schaudernd hinzu. »Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Rettung wirklich so leicht vonstattengehen wird, wie du es darstellst.«
    Jessamine maß Tessa aus kalten dunklen Augen. »Du brauchst nun wirklich nicht so zu tun, als wäre das Ganze meine Schuld. Wenn du nicht gewesen wärst, säßen wir erst gar nicht in dieser Klemme.«
    Sophie, die ein paar Schritte gegangen war, stand nun zwischen zwei wuchtigen Steinpfeilern und wirkte sehr schmächtig. Ihre Stimme hallte von den kalten Mauern wider: »Das ist nicht sehr nett, Miss.«
    Doch Jessamine ignorierte sie und hockte sich missmutig auf den Beckenrand des Brunnens, nur um sofort wieder hochzuschnellen. Stirnrunzelnd wischte sie über die Rückseite ihres Kleids, das jetzt dunkle feuchte Flecken aufwies, und schnaufte aufgebracht. »Das mag vielleicht nicht nett sein, aber es entspricht nun mal der Wahrheit. Der Magister ist nur aus einem einzigen Grund hier - wegen Tessa!«
    »Ich habe Charlotte gesagt, dass das alles meine Schuld ist«, bemerkte Tessa leise. »Ich habe ihr gesagt, sie solle mich fortschicken. Aber sie wollte nichts davon hören.«
    Jessamine warf den Kopf in den Nacken. »Charlotte ist einfach viel zu weichherzig und das Gleiche gilt für Henry. Und Will ... der denkt, er sei Galahad. Er will ständig alles und jeden retten. Genau wie Jem. Keiner von beiden denkt auch nur ein bisschen praktisch.«
    »Aber wenn es nach dir gegangen wäre ...«, setzte Tessa an.
    »Hättest du im Nu auf der Straße gestanden, allenfalls mit ein paar warmen Worten zum Abschied«, ergänzte Jessamine und rümpfte die Nase. Als sie sah, wie Sophie sie entgeistert anstarrte, fügte sie hinzu: »Also, wirklich! Jetzt sei doch nicht so ein Duckmäuser, Sophie. Agatha und Thomas würden schließlich noch leben, wenn ich hier das Sagen gehabt hätte, oder etwa nicht?«
    Sophie wurde kreidebleich und die Narbe auf ihrer Wange hob sich wie der Handabdruck einer Ohrfeige von ihrer weißen Haut ab. »Thomas ist tot?«, stieß sie entsetzt hervor.
    Jessamine zögerte und schaute schuldbewusst wie jemand, der genau wusste, dass er einen Fehler begangen hat. »So habe ich das nicht gemeint.«
    Doch Tessa musterte sie scharf. »Was ist passiert, Jessamine? Wir haben gesehen, wie du verletzt wurdest ...«
    »Und ihr habt herzlich wenig dagegen unternommen«, schnaubte Jessamine und setzte sich schmollend auf den Beckenrand - offensichtlich schien sie der Zustand ihres Kleides nicht länger zu interessieren. »Ich war bewusstlos ... und als ich wieder zu mir kam, sah ich, dass ihr alle das Weite gesucht hattet, bis auf Thomas. Auch Mortmain war verschwunden, nur seine Klockwerk-Kreaturen nicht. Eines dieser Monster steuerte schon wieder auf mich zu und ich suchte verzweifelt nach meinem Sonnenschirm, doch er war völlig zertrampelt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Dann sah ich, dass Thomas von diesen Kreaturen umzingelt

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