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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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biss sich auf die Lippe. »Dennoch mag ich es nicht, orientierungslos umherzuirren. Daher dürfen Sie mir das Institut zeigen, wenn Sie versprechen, keine Tricks zu versuchen.«
    Will gab ihr sein Wort darauf und zu Tessas Überraschung hielt er sich auch daran. Er führte sie durch eine Reihe identisch wirkender Flure und hielt ihr dabei einen kurzen Vortrag - über die Anzahl der Räume im Institut (mehr als man zählen konnte) und die Anzahl der Schattenjäger, die hier untergebracht werden konnten (Hunderte). Dann präsentierte er Tessa den riesigen Ballsaal, in dem die jährliche Weihnachtsfeier der hiesigen Brigade stattfand - ein Begriff, der die gesamte Gruppe der in London ansässigen Schattenjäger bezeichnete, wie Will erklärte. (»In New York redet man in diesem Zusammenhang von der ›Division‹«, fügte er hinzu. Amerikanische Schattenjäger pflegten offenbar ihre eigene Sprache.)
    Nach der Besichtigung des Ballsaals führte Will Tessa in die Küche und machte sie mit Agatha bekannt, der grauhaarigen Frau, die Tessa bereits im Speisezimmer gesehen hatte. Die Köchin saß in der Nähe eines gewaltigen Küchenherdes in einem Schaukelstuhl, ihr Nähzeug auf dem Schoß. Zu Tessas Verwunderung rauchte sie eine riesige Pfeife, um deren Stiel herum sie nachsichtig lächelte, als Will sich ein paar Schokoladentörtchen nahm, die auf einem Kuchengitter auskühlten, und Tessa eines anbot.
    Doch Tessa lehnte schaudernd ab. »Oh, nein danke. Ich hasse Schokolade.«
    Will musterte sie bestürzt. »Eine Schokoladenhasserin? Wie zutiefst bedauernswert ...«
    »Er verputzt einfach alles«, vertraute Agatha Tessa mit einem friedfertigen Lächeln an. »Schon seit dem Tag, als er mit zwölf hierher gekommen ist. Ich vermute ja, dass das ganze Training ihn daran hindert, Fett anzusetzen.«
    Beim Gedanken an einen dicklichen Will musste Tessa lächeln. Gleichzeitig machte sie der schmauchenden Köchin Komplimente zum tadellosen Zustand der riesigen Küche, die aussah, als könnte darin für Hunderte von Personen gekocht werden - ein Eindruck, den die zahlreichen Weckgläser mit eingelegtem Obst und Gemüse, die großen Gewürzdosen in den Regalen und die schmorende Rinderkeule über dem offenen Herd noch verstärkten.
    »Ausgezeichnet«, sagte Will, nachdem sie die Küche verlassen hatten. »Ein gerissener Schachzug, Agatha Komplimente zu machen. Nun wird sie Sie mögen. Und das ist auch gut so: Denn wenn Agatha jemanden nicht mag, hat derjenige nichts zu lachen. Sie würde beispielsweise Steinchen unter Ihren Haferbrei mischen.«
    »Oje!«, erwiderte Tessa, konnte aber nicht verhehlen, dass sie sich amüsierte.
    Von der Küche führte sie der Weg zum Musikzimmer, wo mehrere Harfen und ein altes Tafelklavier Staub ansetzten, und anschließend eine Treppe hinunter zum Salon, ein einladender Raum mit hübsch bedruckten Blumentapeten an den Wänden. Zwei sehr bequem wirkende Lehnsessel standen vor einem offenen Kamin, in dem ein wärmendes Feuer knisterte, und in einer Ecke befand sich ein großer Schreibtisch. Dies sei Charlottes Reich, erklärte Will, wo sie die meisten mit der Führung des Instituts verbundenen Aufgaben erledigte - worauf Tessa sich fragte, was Henry Branwell denn wohl den ganzen Tag machte.
    Anschließend führte Will sie zur Waffenkammer, die Tessa besser ausgestattet erschien als so manches Museum. An den Wänden hingen Hunderte von Streitkolben, Äxten, Dolchen, Schwertern, Messern und sogar ein paar Pistolen sowie eine umfassende Sammlung von Kettenhemden, Arm- und Beinschienen bis hin zu ganzen Panzerrüstungen. In der Mitte des Raums saß ein kräftig gebauter junger Mann mit dunkelbraunen Haaren an einem hohen Tisch und polierte eine Reihe kurzer Stichwaffen. Als Will und Tessa die Waffenkammer betraten, schaute er auf und lächelte. »'n Abend, Master Will.«
    »Guten Abend, Thomas. Miss Gray kennst du ja bereits.« Will deutete auf Tessa.
    »Sie waren im Dunklen Haus!«, stieß Tessa hervor und betrachtete Thomas nun eingehender. »Sie sind zusammen mit Mr Branwell durch das Loch in der Mauer gekrochen. Ich dachte ...«
    »Dass ich ein Schattenjäger wäre?« Thomas grinste. Er besaß ein freundliches, offenes Gesicht, umrahmt von einer Fülle dunkler Locken. Trotz seines jugendlichen Alters wirkte er extrem groß und muskulös und der Umfang seiner Oberarme dehnte den Stoff seines Hemdes, das am Kragen offen stand und einen kräftigen Hals erkennen ließ. »Nein, ich bin kein Schattenjäger,

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