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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gleichzeitig redeten.
    »So etwas würde Camille niemals tun!«, protestierte Charlotte. »Zum einen ist sie keine Närrin. Sie weiß genau, welche Strafe sie erwartet, falls sie uns belügt!«
    »Benedict hat nicht ganz unrecht«, warf die ältere Frau ein. »Es wäre wirklich besser, wenn ein Schattenjäger gesehen hätte, wie de Quincey gegen das Gesetz verstößt ...«
    »Aber genau darum geht es hier doch«, erwiderte Charlotte. In ihrer Stimme schwang ein nervöser Unterton mit - das angestrengte Bemühen, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Plötzlich empfand Tessa so etwas wie Mitleid mit der jungen Institutsleiterin. »Diese Operation soll dazu dienen, de Quincey beim Brechen des Gesetzes zu beobachten, Tante Callida.«
    Tessa stieß einen unterdrückten, überraschten Laut aus, der Jem veranlasste aufzuschauen. »Ja, sie ist Charlottes Tante«, bestätigte er. »Ihr Bruder - Charlottes Vater - hat früher das Institut geleitet. Callida erzählt gern allen anderen, was sie zu tun haben. Wohingegen sie selbst natürlich immer nur das tut, was sie will.«
    »Das kann man wohl laut sagen«, pflichtete Will ihm bei. »Wusstest du, dass sie mir einmal Avancen gemacht hat?«
    Jem sah nicht so aus, als würde er davon auch nur ein Wort glauben. »Hat sie nicht.«
    »Hat sie wohl«, beharrte Will. »Das Ganze war ziemlich skandalös. Und möglicherweise hätte ich mich ihren Wünschen ja gebeugt, wenn sie mir nicht solch eine Angst eingejagt hätte.«
    Bei diesen Worten schüttelte Jem nur stumm den Kopf. Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den Geschehnissen in der Bibliothek.
    »Da wäre außerdem noch de Quinceys Zeichen, das wir im Inneren des Klockwerk-Mädchens vorgefunden haben«, fuhr Charlotte in diesem Moment fort. »Bei dieser ganzen Geschichte deuten einfach zu viele Indizien in seine Richtung, um keine Ermittlungen einzuleiten.«
    »Da kann ich dir nur zustimmen«, sagte Lilian. »Ich zum Beispiel mache mir Sorgen wegen dieser Klockwerk-Kreaturen. Das Basteln von Mädchen aus mechanischen Teilen ist eine Sache, aber was ist, wenn de Quincey eine ganze Klockwerk-Armee auf die Beine stellt?«
    »Das sind doch reine Spekulationen, Lilian«, bemerkte Frederick Ashdown.
    Lilian verwarf seinen Kommentar mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Ein Automat ist weder seraphischen noch dämonischen Ursprungs und damit weder ein Kind Gottes noch des Teufels. Da stellt sich für mich die Frage: Würden wir ihm mit unseren Waffen überhaupt beikommen?«
    »Ich glaube ja, dass du ein Problem siehst, wo gar keines ist«, höhnte Benedict Lightwood. »Automaten gibt es inzwischen seit mehreren Jahren: Die Irdischen sind völlig fasziniert von diesen Kreaturen. Und bisher hat kein einziger Automat auch nur die geringste Gefahr für uns dargestellt.«
    »Aber bisher wurde auch noch kein einziger mithilfe von Magie angefertigt«, erwiderte Charlotte.
    »Soweit du weißt«, schnaubte Lightwood ungeduldig.
    Charlotte setzte sich kerzengerade auf. Nur Tessa und die beiden Jungen konnten von oben sehen, dass ihre Hände fest verschränkt in ihrem Schoß ruhten. »Deine Bedenken, Benedict, scheinen sich darauf zu beziehen, dass wir de Quincey zu Unrecht für ein Verbrechen bestrafen würden, das er nicht begangen hat, und auf diese Weise die Beziehungen zwischen den Nachtkindern und den Nephilim gefährden. Habe ich recht?«
    Benedict Lightwood nickte.
    »Aber Wills Plan verlangt von uns nichts anderes, als de Qunicey zu beobachten. Wenn wir ihn nicht dabei ertappen, wie er gegen das Gesetz verstößt, werden wir auch keine Schritte gegen ihn einleiten und das Verhältnis wird nicht in Gefahr gebracht. Falls er jedoch das Gesetz in unserem Beisein bricht, dann ist diese Beziehung ohnehin nur eine Farce. Wir können nicht zulassen, dass der Bündnisvertrag missbraucht wird, so ... so bequem es für uns auch sein mag, einfach wegzuschauen.«
    »Ich stimme mit Charlotte überein«, verkündete Gabriel Lightwood, der damit zum ersten Mal das Wort ergriff - und zu Tessas Überraschung Partei für die Institutsleiterin nahm. »Ich halte ihren Plan für durchaus vernünftig, allerdings mit einer Ausnahme: die Absicht, das Gestaltwandler-Mädchen zusammen mit Will Herondale zu de Quincey zu schicken. Will Herondale ist nicht einmal alt genug, um an dieser Versammlung teilzunehmen. Wie kann man ihm da eine derart verantwortungsvolle Aufgabe anvertrauen?«
    »Du schmieriger kleiner Schnösel«, knurrte Will und beugte sich

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