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Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund

Titel: Clickertraining - andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Gutmann
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Bestechung dazu. Wir wissen, dass Hunde durch Assoziation lernen. Sie haben gelernt, Zeichen und Kontexte zu erkennen, zuzuordnen und damit Aussagen im Hinblick auf voraussichtliche Ereignisse zu treffen. Der Hund hat in dem Zusammenhang Folgendes gelernt: Sitz bedeutet, dass der Mensch die Hand mit einem Keks hebt. Fehlt der Keks in der menschlichen Hand, hat dieses Signal nicht die Bedeutung „Hintern auf den Boden“.
    Locken ist etwas, worauf man weitestgehend verzichten sollte. Erstens weil die Gefahr der Verknüpfung mit dem Leckerchen/Spielzeug besteht. Zweitens wird durch Locken nicht die bewusste Ausführung gelernt. Der Hund rennt nur dem Wurstzipfel hinterher, und sobald man kein Leckerchen mehr in der Hand hat, zeigt er das gewünschte Verhalten nicht mehr. Der richtige Kontext fehlt und die bewusste Körperhaltung ist nicht im Gedächtnis geblieben. Um Verhaltensweisen auszulösen oder Richtungen zu weisen, eignet sich das Arbeiten mit Targets (siehe hier ) wesentlich besser.
     
     

    Seien Sie auch bei den Leckerchen variabel und probieren Sie aus, welche Vorlieben Ihr Hund hat.
     
     
    Ich unterscheide bei Belohnungen zwischen dem Aufbau einer Übung und dann, nach sorgfältigem Aufbau, der Festigung durch variable Verstärkung (siehe Kapitel „Werden Sie variabel“ ). Am Anfang nutze ich für den ersten Aufbau und die Formung einer Übung abgezählte kleine schmackhafte Leckerchen, da ich so eine bessere Kontrolle über Trainingseinheiten habe. Die Leckerchen variiere ich aber auch – jeden Tag Pizza kann auf Dauer trist sein.
    Beim Aufbau und der Generalisierung einer Übung wird immer geclickt und belohnt. Habe ich das Verhalten in jeder Situation so trainiert (geformt), wie ich es mir vorgestellt habe, schwenke ich um auf situations- und bedarfsgerechte Belohnungen: Sie können Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ausprobieren, was Ihr Hund in bestimmten Situationen wirklich mag! Mag Ihr Hund gern Futter, können Sie für die Generalisierung draußen einen Teil des Futters als Belohnungen nutzen. Futter ist variabel in Menge und Qualität einsetzbar. Außerdem erfüllt Futter ein Grundbedürfnis.
    Vergessen Sie auch nicht, dass Spiel zur Belohnung eingesetzt werden kann: Ein Spielzeug, das Sie nur draußen benutzen, ein Futterbeutel, Kombination aus Futter und Spiel (Futterbröckchen werfen und erschnüffeln), Rennspiele mit dem Hund, den Hund schwimmen lassen, einen Trick abfragen … Es gibt so viele Möglichkeiten, seinen Hund situationsgerecht und dem eigenen Temperament angepasst zu belohnen und gemeinsam etwas zu tun.
    Wenn Sie von Ihrem Hund erwarten, dass er mit Ihnen etwas macht, müssen Sie ihm auch zeigen, dass gemeinsames Tun von Ihnen beantwortet wird. Stupides Ballwerfen ist keine gemeinsame Tätigkeit – Sie degradieren sich zum Ballwurf-O-Mat! Außerdem machen Sie sich zum Balldealer und Ihren Hund zum Balljunkie. Kontrollierte Beutespiele mit einem Futterbeutel/Spielzeug sind soziale Aktivitäten/Kooperation – jeder hat etwas davon.
     
     
    Wichtig!
    Belohnung muss Bedürfnisse befriedigen: Nahrungsaufnahme ist zum Beispiel ein Grundbedürfnis. „Schlechte“ Leckerchen sind fast Bestrafung und werden den Hund weder weiter motivieren noch das jeweilige Verhalten häufiger hervorrufen.
    Belohnung ist kontextabhängig: Futterbelohnung bei Hitze befriedigt kein Bedürfnis. Wasser und Schwimmen wären hier die Belohnungen, die Verhalten am besten verstärken können. Nutzen Sie verstärkt begehrenswerte Verhaltensweisen für Belohnungen: Mäuschenbuddeln, Futtersuchen, Rennen, Beutespiele ...
     
     

    Luna bekommt ihre Belohnung hier nicht aus der Hand, sondern muss das Leckerchen erst im Gras erschnüffeln.
     
     
    Generalisieren – Sitz ist überall
     
    Übertragung will gelernt sein: Hunde können sehr schlecht ein gelerntes Verhalten auf andere Situationen übertragen. Das heißt konkret: Sie müssen die Übung langsam mit vielen Umweltreizen und Orten verbinden. Jetzt sagen Sie: „Das wird aber lange dauern!“ Das stimmt nicht ganz. Der Hund muss lernen, dass seine Aufmerksamkeit zum Menschen auch in anderen Zusammenhängen und an anderen Orten gefragt ist.
    Die meisten Hunde sind es gewohnt, dass man sie in jede Position hineinlockt, drückt oder zieht. Wenn Sie Ihren Hund immer noch ins „Sitz“ drücken müssen, dann ist das Verhalten auch nicht richtig gelernt – Ihr Hund kann es nicht, Sie haben es nicht korrekt trainiert. Aufmerksamkeit können Sie nur

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