Cloud Computing Grundlagen

Nordamerika
0,1064
30
3,19
Ausgehender Verkehr – Europa
0,1064
40
4,26
Ausgehender Verkehr – Asien
0,3192
10
3,19
Summe
43,29
    Für den Datenspeicher soll eine SQL-Datenbank zum Einsatz kommen. Die Plattform benötigt 400 GB in Europa, 300 GB in Nordamerika und 150 GB in Asien. Das ergibt folgende Kosten:
Text
Kosten pro 50 GB
GB
Summe
Datenbank – Nordamerika
354,57
300
2 127,39
Datenbank – Europa
354,57
400
2 836,52
Datenbank – Asien
354,57
150
1 063,70
Summe
8 647,34
    Für eine On-premise-Lösung werden in diesem Fall lediglich die Hardwarekosten und die Kosten für den SQL-Dienst mit berechnet. Das würde bei der Anschaffung von Servern als On-premise-Lösung etwa folgende Aufwände ergeben:
Text
Einheiten
Kosten pro Einheit
Summe
Serverhardware
60
7 509,00
450 540,00
SQL-Lizenzen
10
8 4557,90
84 557,90
Summe
535 097,90
    In dieser Aufstellung sind keine Kosten für Grund und Boden (Serverfarmen benötigen zusätzlichen Standplatz) sowie Wartung und Gebäudebau mit berechnet. Abbildung 3.8 zeigt den Vergleich der Kosten.

    Abbildung 3.8 Kostenvergleich IaaS
    Hier ist deutlich zu erkennen, dass sich die Kosten einer On-premise-Lösung erst nach 5 Jahren rentieren. Jedoch noch einmal: Es wurden keinerlei Kosten für die Serverfarmen und deren Instandhaltung berechnet. Da in der Cloud-Lösung Kosten von 8 647 Euro anfallen, sind diese Kosten bereits oftmals geringer als Personalkosten der On-premise-Lösung, sodass sich Cloud Computing auch für das Outsourcing von sehr großen Lösungen anbietet.
    Encoding von Mediadaten eines TV-Senders, der 50 parallele Prozesse für eine Woche braucht
    Oben wurde bereits geschrieben, dass Cloud Computing auch Sinn macht, wenn es sich um zeitlich begrenzte Anwendungen handelt. Häufig kommt es vor, dass für kurze Zeit sehr viel Rechenleistung nötig ist, z. B. beim Encoding von Mediadaten eines TV-Senders, wobei mehrere Threads parallel ablaufen müssen, um diese Aufgaben zu bewältigen. Für diesen Anwendungsfall macht es wenig Sinn, sich Server neu anzuschaffen.
    In den Mediadaten soll nach bestimmten Objekten auf Bildern gesucht werden, die dann in eine Storage-Tabelle gespeichert werden. Die Daten, die durchsucht werden sollen, umfassen in etwa 2 TB. Diese 2 TB müssen an den Dienst gesendet werden und sind somit eingehende Daten. Die analysierten Daten werden vorerst in einer Tabelle zwischengespeichert und nach Beendigung des Vorgangs abgeholt, wobei 10 GB an Traffic anfallen. Daraus ergeben sich folgende Kosten:
Beschreibung
Preis je Einheit
Einheiten
Gesamtkosten
Computer Hours für 50 virtuelle Instanzen und 1 Woche
0,0852
8 400
715,68 €
Eingehender Traffic
0,071
2 000
142,00 €
Ausgehender Traffic
0,1064
10
1,06 €
Kosten Storage
0,1064
10
1,06 €
Kosten Storage Transactions
10 000 je 10k
0,0071
71,00 €
Gesamt
930,81 €
    Die Kosten von 930 € sind verglichen mit dem, was diese Art der Anwendung leistet, beinahe verschwindend gering. Wollte man diese Anforderung on-premise umsetzen, so würde man 50 frei verfügbare Server brauchen, die auch tatsächlich für eine Woche nicht benötigt werden. Da eine solche Menge an Servern in den wenigsten Organisationen verfügbar ist, müssen sie erst gekauft werden. Das braucht Zeit und übersteigt die Kosten von 930 € bereits nach dem ersten Server (Beispiel 1). So wird deutlich, wo Cloud Computing Vorzüge gegenüber anderen Plattformen bietet.
    3.5.4Case Studies
    In dieser Sektion werden verschiedene Case Studies vorgestellt: reale Projekte, die umgesetzt wurden. Weitere Case-Studies finden Sie unter www.cloudratgeber.de .
    Ausgangssituation
    Das Unternehmen hatte eine mehrere Jahre alte, auf Lotus Domino basierende Messaging-Infrastruktur. Der CIO plante, sie auf Microsoft Exchange zu migrieren und erwog als Variante auch eine Cloud-basierte Alternative, in diesem Fall Microsoft Office365. Die neue Lösung musste Zugriff über ActiveSync (für mobile Endgeräte), Outlook Anywhere (RPC/HTTP) und Outlook Web Access bieten sowie die derzeit bestehende Fax-Lösung integrieren. Als Beratungs- und Umsetzungspartner wurde das herstellerunabhängige Cloud-Consultingunternehmen Hexa Business Services ausgewählt.
    Das Szenario (was wird genau umgestellt?)
    Es erfolgte die Migration von der vorhandenen lokalen Lotus-Domino-Umgebung auf Exchange Services in der Cloud. Zusätzlich wurde die Domain von Windows 2003 auf Windows 2008 (R2) aktualisiert. Das Hauptaugenmerk bei der Konzeption der