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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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Kein Entkommen!
    Langsam trat Justus Jonas aus der Dunkelheit ins Licht. Die Luft um ihn herum war warm und stickig. Staub tanzte in kleinen Partikeln auf und ab, während der Erste Detektiv seinen Weg fortsetzte. Bei einem Vorhang blieb er stehen. Die Umrisse einer Person zeichneten sich durch den dünnen, hellen Stoff ab. Justus konnte hören, wie die Person atmete. Während seine rechte Hand sich fest um den Griff der Axt schloss, fasste er mit der Linken nach der Gardine. Das Atmen wurde lauter, panischer! Seine Finger berührten den Stoff. Noch bevor er den Vorhang beiseitereißen konnte, ertönte ein Schrei. Er war markerschütternd schrill und klingelte in Justus’ Ohren. Der Erste Detektiv wich intuitiv zurück. Ein zierliches blondes Mädchen in einem Sommerkleid befreite sich aus der Gardine. Justus griff nach ihr, um sie zurückzuhalten, verfehlte sie jedoch um Zentimeter. Schluchzend verschwand sie in der Dunkelheit. Justus drehte sich in aller Seelenruhe um. »Renn nur!«, rief er ihr hinterher. Dann lachte er. »Du kannst mir nicht entkommen! Niemand entkommt mir! Das nächste Haus ist kilometerweit weg!« Er folgte ihr nicht, sondern schritt hinüber zu einem Schrank – dem einzigen Möbelstück weit und breit. Mit einem Ruck riss er die Tür auf. »Na, wen haben wir denn da?« Er blickte geradewegs auf Peter, der sich an die Rückwand presste. »Solltest du nicht draußen sein und den Helden spielen?«
    »Lass mich am Leben!«, flehte Peter mit bebender Stimme.
    Justus sah hinab auf die Axt in seinen Händen. Langsam strich er mit einem Finger über die Klinge. Dann richtete er seinen Blick wieder auf Peter. »Nenne mir einen Grund dafür!« Justus lächelte diabolisch.
    »Ich … ich …«, stammelte der Zweite Detektiv. »Ich habe den schwarzen Gürtel im Judo!«
    »Und du glaubst, das könnte mich aufhalten?« Justus klopfte nachdenklich etwas Staub von Peters Schulter. »Willst du den wartenden Tod etwa enttäuschen?«
    Peter antwortete nicht. Schon sauste die Axt auf ihn hinab. Geschickt wich er aus. Er tauchte unter den erhobenen Armen des Ersten Detektivs hindurch und wollte ihm die Axt aus der Hand reißen. Doch Peter hatte die Rechnung ohne die Seile gemacht, die hinter ihm von der Decke hinabhingen. Schon verhedderte er sich und stürzte fluchend zu Boden. »So ein Mist!«
    »Schau besser nach vorne, wenn du läufst!«, empfahl Justus. Grinsend ließ er die Axt sinken.
    »Ich war geblendet von den Scheinwerfern«, verteidigte sich Peter, während er sich aus den Seilen befreite.
    »Soweit ich weiß, waren die Seile aber nicht Teil des Drehbuchs!« Mrs Robinson, die Lehrerin für Film- und Theaterwissenschaften, war an den Rand der Bühne getreten. Sie sah belustigt aus.
    »Das liegt alles daran, dass wir keinen richtigen Filmset haben!«, antwortete Zack Martin frustriert. Der braunhaarige Junge besuchte gemeinsam mit den drei ??? einen Filmkurs an der Rocky Beach Highschool. Für die älteren Schüler sah der Lehrplan jedes Jahr ein Kurzfilm-Projekt vor. Doch die Gruppe von Peter und Bob hatte bislang wenig Glück gehabt. Noch immer hatten sie keinen Drehort für den Film gefunden und mussten für die Proben mit dem Theaterraum der Schule vorliebnehmen. Außerdem waren bereits zwei Leute aus dem Team krank geworden.
    »Wir brauchen einen Ersatz für Kelly!«, sagte Bob Andrews. »Sonst müssen wir die Rolle der Hexe aus dem Drehbuch streichen.«
    Mrs Robinson lächelte. »Ich denke, ich kann wenigstens beim letzten Punkt helfen.« Sie wandte sich zu einem schwarzhaarigen Mädchen, das schräg hinter ihr stand. Sie war hochgewachsen und trug ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift Don’t mess with the Goddess . Justus, Peter und Bob kannten sie vom Sehen. Das Mädchen hieß Latona Johnson und war im Jahrgang über ihnen.
    »Heute ist wohl doch mein Glückstag!« Zack grinste beim Anblick von Latona.
    »Das ist also dein neues Team«, erklärte Mrs Robinson. Dann fügte sie hinzu: »Möchtest du dich jetzt kurz vorstellen?«
    Das Mädchen warf ihre langen Haare über die Schulter und musterte einen nach dem anderen mit ihren eisblauen Augen. »Wenn Sie unbedingt wollen! Meinen Namen kennt ihr ja schon. Ich finde Cheerleader affig, habe mal einen Schulverweis bekommen und esse keine Paprika. Freiwillig würde ich nie bei euch mitmachen, aber ich muss leider guten Willen zeigen, damit ich keinen Ärger vom Direktor bekomme.«
    »Jeder kann einen Neuanfang machen«, sagte Mrs Robinson betont

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