Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung
Konfliktcoaching, (5) Coaching-Methoden, (6) Coaching-Prozesse. Dann folgen im Kapitel 14 die weiteren
curricularen Elemente: (1) die lernorganisatorische Struktur, die ich entsprechend den jeweiligen Vorbildungen der Ausbildungskandidaten
zu modifizieren empfehle, (2) das didaktische Konzept, (3) die Lernzielkontrollen. Schließlich präsentiere ich im Anhang Beispiele
für didaktische Materialien, wie ich sie in Coaching-Ausbildungsprogrammen für Psychologen an der Deutschen Psychologen-Akademie
einsetze: (1) Zwei Strukturpapiere zur Unterstützung von Übungen, die Teilnehmer im Verlauf des Programms selbstständig, zu
zweit oder zu dritt, praktizieren können, (2) zwei Fallstudien, deren Fragestellungen die Teilnehmer zu viert oder zu fünft
bearbeiten und dann in der Großgruppe vorstellen können, (3) ein Rollenspiel, anhand dessen mit den Teilnehmern Handlungsempfehlungen
für bestimmte Konfliktkonstellationen abgeleitet werden können.
Im Fortlauf der Darstellung werden ständig Brücken zwischen verschiedenen für Coaching relevanten Wissensgebieten geschlagen.
Das |17| Buch soll Verbindungen zwischen Psychologie, Soziologie, Pädagogik und Managementlehre herstellen; es soll zwischen klinischer
Psychologie einerseits und der Arbeits- und Organisationspsychologie andererseits, zwischen Personalwirtschaft auf der einen
Seite und Psychotherapie auf der anderen vermitteln. Diese interdisziplinäre Ausrichtung ist nicht nur durch den komplexen
Gegenstand von Coaching als Managementberatung begründet, sondern basiert auch auf einer didaktischen Intention. Die aktuelle
Coaching-Szene polarisiert sich ja in zwei Lager, d. h. Coaches entstammen betrieblichen Milieus auf der einen Seite und dem
von Human Services auf der anderen. Betriebliche Spezialisten verstehen oft viel vom Management, verfügen aber selten über
ein differenziertes Handwerkszeug für die Beratung. Bei den »Sozialen« begegnen uns umgekehrte Verhältnisse: Als zum Teil
hoch qualifizierte Beratungsspezialisten gelingt es vielen von ihnen nur unter Mühe und manchmal gar nicht, innerorganisatorische
Führungszusammenhänge zu verstehen. Dementsprechend neigen »Wirtschaftler« dazu, Coaching primär oder sogar ausschließlich
als Expertenberatung zu interpretieren, und die »Sozialen« platzieren es vorstellungsmäßig in die Nähe von Psychotherapie.
Das vorliegende Buch sucht also auch einen Beitrag zur Überwindung dieses Grabens zu leisten, indem es die maßgebenden Positionen
beider Milieus integriert. Es wendet sich an freiberufliche Berater aus allen Disziplinen und Arbeitsfeldern und an Mitglieder
von Personal- und Personalentwicklungsabteilungen, die mit Coaching-Aufgaben befasst sind. Sie erhalten hier Unterstützung,
wie Coaching neu zu etablieren ist oder wie schon laufende Coaching-Aktivitäten vielleicht sinnvoller als bisher zu planen
und zu koordinieren sind. Der Band wendet sich aber auch an Studierende der Betriebswirtschaftslehre und der Psychologie,
die mit Fragen von Personalentwicklung und Personalwirtschaft beschäftigt sind. Und nicht zuletzt soll das Buch all jenen
dienen, die Coaching gerne in Anspruch nehmen würden, aus den bisher vorliegenden Publikationen aber noch keine ausreichende
Klarheit finden konnten, wie Coaching funktioniert.
An dieser Stelle will ich den vielen Professionellen danken, die sich mir im Verlauf der letzten beiden Dekaden als Coaching-Klienten
anvertraut haben. Vielleicht erkennen sich einige in dem einen oder anderen Beispiel wieder. Dritte werden sie allerdings
kaum entdecken, denn ich habe die in mir gespeicherten Beratungsszenen kräftig durchgeschüttelt, in einzelne Bestandteile
zerlegt und jeweils neu zusammengepuzzelt.
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|19| Teil I
Coaching als professionelle Managementberatung
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|21| Kapitel 1
Management, Sozialmanagement und Selbstmanagement
Coaching wird im Allgemeinen als besondere Form der Unterstützung von Management, Sozialmanagement oder dem Sich-Managen von
Freiberuflern beschrieben (
Neubeiser
1990;
Looss
1993 u. a.). Und Coaching soll, wie ich im Weiteren deutlich machen will, das »Selbstmanagement« befördern. Damit alle diese
Begriffe hier nicht leere Worthülsen bleiben, will ich zunächst klären, was sich hinter ihnen verbirgt.
»Management« bezeichnet einen Komplex von Führungsfunktionen, die Menschen in professionellen Organisationen innehaben. Bei
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