Coco - Ausbildung zur 0

ihr einen Kuss in den Nacken. „Eine ziemlich wichtige Person fehlt noch.“
    Verständnislos sah sie ihn an.
    „Nur ein paar Minuten“, versuchte er, sie zu beschwichtigen.
    Als diese wichtige Person dann endlich eintraf, war Coco mehr als verwirrt. Ein Raunen ging durch die Reihen der Freunde, und Margerite schluchzte leise. „Er tut es endlich!“, seufzte sie.
    Xavier begrüßte den Mann, der sich hinter den Tisch gestellt hatte und dort seine Unterlagen ausbreitete.
    „Ach“, sagte dieser, „und das ist die Braut?“ Coco fielen vor Erstaunen die Gesichtszüge herunter.
    „Das …“, stotterte sie, und Xavier versuchte vergebens, ein Lachen zu unterdrücken.
    „Vertrag“, sagte er, „ich will keinen Vertrag, der nichts bedeutet. Der nicht sagt, dass wir zueinander gehören. Der mich nicht in den Hintern tritt, um mein Glück, das ich mit dir gefunden habe, festzuhalten.“ Er griff in seine Jackentasche, holte ein Schächtelchen heraus und reichte es dem Standesbeamten. „Machen Sie bitte schnell, die Gäste sind hungrig und durstig. Und mir wird auch schon ganz schummerig.“
    Coco war vollkommen verwirrt und bekam kaum Luft. Xavier? Heiraten? Freiwillig?
    „Welche Drogen hast du genommen?“, fragte sie leise, und in ihrer Stimme lag die pure Verwunderung.
    „Keine Drogen … oder vielleicht doch: Du bist meine Droge, und ich werde niemals mehr zulassen, dass mich jemand von dir trennt und mich somit auf Entzug bringt.“
    „Können wir dann?“, fragte der Standesbeamte und strahlte die beiden Personen vor ihm an.
    „Und? Können wir?“, gab Xavier die Frage weiter. Coco sah sich kurz um.
    „Wusstet ihr das?“ Aber sie konnte schon in den Gesichtern sehen, dass sie nicht die Einzige war, die überrascht wurde.
    „Wir können“, sagte sie, nahm Xaviers Hand und drückte sie.
    „Hervorragend!“, rief der Beamte. „Da Ihr zukünftiger Gatte um eine kurze Zeremonie gebeten hat und Sie beide sich ja augenscheinlich einig sind“, sagte er und kicherte dabei, „reiche ich Ihnen nun hier den Ring.“
    Xavier nahm das Schmuckstück an sich, drehte es kurz zwischen seinen Fingern und zeigte Coco die Gravur darin. Sprachlos starrte sie auf die drei Wörter. Cœur sous contrat, Herz unter Vertrag, stand dort, und als Xavier ihr den Ring an den Finger steckte, war es endgültig mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Tränen der Freude liefen ihr die Wangen herunter, und zwischen Weinen und Lachen küssten sie sich.
    „Das war’s!“, rief der Beamte erfreut, jedoch bekamen Coco und Xavier diese Störung gar nicht mit. „Nur noch hier unterschreiben – und fertig. So mag ich das!“
    Xavier änderte die Reihenfolge jedoch eigenmächtig und zog Coco an sich. Ihre Lippen trafen sich, und der Kuss, der daraus wuchs, war ebenso wie Xaviers Ring ein Siegel für seine Liebe.

 
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