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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Hütten und dann das nackte, von Napalm völlig verbrannte Mädchen, das vor den Amerikanern und ihren Bomben flüchtet. Dieses Bild ging um die Welt und hat seinen Teil dazu beigetragen, den Krieg zu beenden.«
    »Eine interessante Idee: die Bombenanschläge als Inszenierung.«
    »Sicher, sie hatten jeweils ein Ziel – die Tötung eines Menschen oder einer Gruppe, wie im Falle von Clearwater. Doch die eigentliche Wirkung entfalteten sie erst über die Medien.«

22
    Levy konnte sich für die Berichte nicht begeistern, die das Team um Michaelis vortrug. Die Inhalte waren ihm mehr oder minder bekannt. Aaliyah war gut informiert. Alles, was sie ihm abends zuvor beim Essen erzählt hatte, traf genau das, was Luansi, Falk, Naima und Alexej in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen hatten.
    Lag es tatsächlich daran, dass sie als Journalistin gut informiert sein musste, um ihrer Arbeit nachzugehen, oder war ihr Informationsstand eine Spur zu gut? Wenn sie mehr wusste als die deutschen Ermittlungsbehörden, dann konnte dies nur eins bedeuten: Sie hatte ihre Finger im Spiel.
    Welches Spiel, fragte er sich, und wer war alles daran beteiligt?
    »Levy?« Michaelis schaute ihn mit erwartungsvollen Augen an. »Bist du noch bei uns?«
    »Ja, sicher.«
    »Dann kannst du uns von deinem Aufenthalt in Grafenwöhr und dem Gespräch mit dem amerikanischen Sergeant berichten?«
    Levy erhob sich und reichte Alexej das Foto, das Cromley ihm gegeben hatte. »Scanne das bitte ein und zeig es auf einem der Monitore.«
    Während Alexej damit beschäftigt war, wiederholte er in kurzen Worten, was Huey O’Brien erzählt hatte. Er hielt sich nicht lange damit auf und kam schnell auf das Gespräch mit Cromley über den Blade Runner, Angel Hernandez.
    »Wieso glaubst du, dass dieser ominöse Blade Runner etwas mit den Anschlägen zu tun hat?«, fragte Luansi.
    »Ich weiß es nicht, bisher ist es nur eine Spur, eigentlich noch weniger als das.«
    »Wieso verfolgst du sie dann weiter?«, fragte Michaelis. »Wir könnten dich hier gut brauchen. Dafür habe ich dich geholt. Die anderen Ermittlerteams beim BKA und Verfassungsschutz konzentrieren sich ausschließlich auf die Gruppe, die sich Shamal nennt.«
    »Ich denke, sie spielen ein falsches Spiel«, antwortete Levy. »Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob sie ihre eigenen Leute über die wahren Hintergründe aufklären.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Naima.
    »Eine Verschwörung?«, fügte Falk schmunzelnd hinzu.
    Levy ließ sich dadurch nicht irritieren. »Bisher will man uns glauben machen, wir hätten es mit jemandem oder einer Gruppe zu tun, die einen radikal-islamistischen Hintergrund hat.«
    »Es weist ja auch einiges darauf hin, allein der Sprengstoff TATP …«, sagte Falk.
    »Sicher, sicher«, unterbrach Levy. »Aber Palästinenser und Iraker sind doch nicht die Einzigen, die mit diesem Sprengstoff arbeiten.«
    »Sie sind auf jeden Fall ausreichend verrückt dafür. Meine Leute in Tel Aviv sagen: Man muss entweder ein Vollprofi oder ein Vollidiot sein, um sich mit dem Zeug abzugeben. Meiner Ansicht nach treffen beide Voraussetzungen zu. Und mit dem Vollidioten meine ich die Lebensverachtung, die diese Leute an den Tag legen. Im Krieg gegen den Westen zu sterben bringt sie auf dem direkten Weg ins Paradies. Vergesst das nicht. Ihnen ist nichts heilig, noch nicht mal ihre eigenen Kinder. Sie sind tollwütige Hunde.«
    »Jetzt mach mal langsam«, protestierte Naima, die Halb-Libanesin. »Ihr habt sie mit eurem verachtenden Kolonialismus in diese Lage gebracht. Wenn ihr nur einen Funken mehr Respekt in den letzten fünfzig Jahren gezeigt hättet, dann hätten wir den ganzen Schlamassel nicht.«
    »Wir geben ihnen Arbeit, investieren in ihre Infrastruktur … wir haben dieses Land erst urbar gemacht. Zuvor hausten sie in Lehmhütten und Zelten.«
    Michaelis schritt ein. »Genug jetzt! Setzt eure Nahostpolitik nach Dienstschluss fort.«
    »Ich halte diese Diskussion für gar nicht so verkehrt«, schaltete sich Levy ein. »Sie beweist, wenn wir uns auf das konzentrieren, was sie uns hinwerfen, verlieren wir uns in unsäglichen Streitereien über den Nahen Osten. Was wir aber dabei übersehen, ist der eigentliche Hintergrund.«
    Falk plusterte sich auf. »Oje, ich weiß, was jetzt kommt. Die bösen Amerikaner stecken wieder hinter allem. Egal, wo auf dieser Welt etwas geschieht … wer war’s? Die Amis. Das ist billig.«
    »Kein Wunder, dass ein Jude so daherredet«, giftete Naima. »Ihr

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