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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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seines Anzugs mit ihm darin, daher verschwand es schnell im Nichts. Er bewegte sich nur langsam rückwärts – aber ebenso unaufhaltsam.
    Er mußte grinsen – der gute alte Isaac Newton.
    Schließlich erreichte er die Kestrel. An der stromlinienförmigen Außenhaut des Raumgleiters gab es keine Handgriffe, aber er bekam die Vorderkante des Schwenkflügels zu fassen und hielt sich mit aller Kraft fest. Der versenkbare Griff der Luftschleuse befand sich knapp außerhalb seiner Reichweite, aber allmählich schien ihm die Sache richtig Spaß zu machen. Blake mußte kichern. Wenn er sich nur nicht so verdammt gut fühlen würde. Das bedeutete, daß sein Tod unmittelbar bevorstand. Tolles Ding …!
    Er ließ los und schwebte auf den Handgriff zu. Er bekam ihn zu fassen. Und jetzt?
    Ja, richtig. Drehen, du Idiot.
    Er drehte. Die Luke sprang ihm so schnell ins Gesicht, daß er sich vor Kichern wieder kaum halten konnte. Eine Schlaufe seines Ärmels verfing sich am Griff. Das rettete ihm das Leben. Die aufspringende Luke hätte ihn sonst auf Phobos zurückgeschleudert.
    Er kletterte in die Luftschleuse und patschte wie besoffen auf die Schalter an der Wand. Die Luke schloß sich hinter ihm. Luft strömte in die Schleuse.
    Sie erreichte ihn nicht in seinem Anzug. Die Welt war bereits zu einem winzigen Lichtpunkt geschrumpft, als ihm einfiel, seinen Helm zu öffnen.
     
    Ich rufe den Piloten der Kestrel. Hier spricht Blake Redfield. Ich rufe den Piloten des Noble-Raumgleiters. Dies geht über sämtliche Kanäle, Rotschopf. Ich spreche mit Ihnen, und jedes Schiff im marsnahen Raum kann hören, was ich Ihnen zu sagen habe. Alle an Bord des Frachters können hören, was ich Ihnen sage. Das gleiche gilt für die Flugkontrolle der Marsstation. Ich sitze im linken Steuersitz Ihres Gleiters, Rotschopf. Sie können nur hoffen, daß Sie jemand von diesem Felsbrocken runterholt, denn ich werde Sie ganz bestimmt nicht wieder hereinlassen.
    Sparta hatte seine Stimme erkannt, bevor er mit dem ersten Satz fertig war. »Blake, hörst du mich? Blake, hier ist Ellen. Hörst du mich?«
    Ellen!
    »Bereite alles zum sofortigen Fluchtstart vor. Sie haben dich im Visier. Kannst du mich empfangen? Hast du verstanden? Du mußt unbedingt …«
    Sie sah, wie blaue Flammen aus den Triebwerken des Gleiters schossen. Er hatte genug verstanden, um sofort auf ihre Warnung zu reagieren. Sie wartete gequält, wie die Kestrel abdrehte … Sie wartete auf den heranrasenden Torpedo der Doradus.
    Während der letzten Sekunden war die Doradus im Osten über dem Horizont aufgetaucht. Die Kestrel bot ein leichtes Ziel für sie.
    Ein Schub verworrener Kommunikation rauschte über den Sprechfunk. Im selben Augenblick sah sie den orangefarbenen Mann aus seinem Versteck auftauchen und losrennen – er rannte mit überraschend geschickten Sätzen über den nördlichen Kraterrand von Stickney – ein- oder zweihundert Meter mit jedem Satz –, dann machte er sich lang wie ein Weitspringer und hob glatt von der Mondoberfläche ab. Die Düsen seines Steuergeräts zündeten und unterstützten seinen Start. Die weißgekleidete Gestalt verschwand Richtung Doradus.
    Sie behielt ihn im Visier. Ein Schuß aus ihrer Waffe würde genügen. Ohne Behinderung durch Atmosphäre oder Schwerkraft hätte sie ihn an jedem Punkt seiner Flugbahn treffen können. Zwar hätte sich der Zielbereich immer weiter vergrößert, so daß nur eine massive Patrone seinen Helm durchschlagen würde. Aber das genügte.
    Sie senkte die Waffe.
    Die Luftschleuse der Doradus hatte sich noch nicht ganz hinter ihm geschlossen, als die Steuerdüsen kurz zündeten und dann die Plasmatriebwerke des Piratenschiffs einsetzten. In wenigen Sekunden war die Doradus in Richtung Sonne verschwunden und kaum noch zu erkennen. Endlich hatte sie Phobos verlassen. Sparta fragte sich, ob ihr Kommandant froh war, diesen elenden Felsbrocken trotz seiner Niederlage endlich hinter sich lassen zu können.
    Die Kestrel drehte sich inzwischen unkontrolliert.
    »Blake, versuche das Ding unter Kontrolle und in Parkstellung zu bringen, damit ich an Bord kommen kann.«
    Ich versuche es ja, Ellen. Ich versuche es.
    Eine weibliche Stimme mischte sich in ihre Kommunikation ein.
    Inspektor Troy. Inspektor Troy. Wir melden uns auf Ihren Hilferuf. Bitte teilen Sie uns die Einzelheiten mit. Inspektor Troy …
    »Hier spricht Troy.«
    Troy? Sind Sie das?
    »Ich bin es. Eins muß ich Ihnen lassen, Sharansky.«
    Das wäre?
    »Ihr Timing ist

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