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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Dann nahm er sie in die rechte Hand und wollte mit der linken den Deckel aufschrauben, doch die Flasche war mit einer glitschigen Schicht Kondenswasser überzogen, und er rutschte immer wieder ab.
    »Lassen Sie mich das machen«, bot Procter an und trat einen Schritt näher.
    Alvarez brachte die Flasche außer Reichweite. »Ich schaff das schon.«
    Er drückte sie an seine Brust und schaffte es tatsächlich, den Deckel aufzuschrauben. Dann trank er einen kleinen Schluck und stellte sie wieder an ihren Platz.

    »Doch weniger durstig, als Sie gedacht haben?«, wollte Procter wissen.
    »Sieht so aus.«
    »Wissen Sie«, sagte Procter, »im Grunde genommen würde ich Sie gerne ordentlich zusammenscheißen, weil Sie meine Befehle missachtet haben.«
    »Und warum machen Sie das nicht?«
    »Weil ich mir nicht sicher bin, ob es nicht in erster Linie gekränkte Eitelkeit wäre. Immerhin haben Sie sehr gute, wenn auch unkonventionelle Arbeit geleistet.«
    »Aber die Raketen haben wir nicht bekommen.«
    Procter zuckte mit den Schultern. »Das war schon in dem Augenblick klar, als Ozols umgebracht wurde und der USB-Stick mit den Informationen verschollen war. Wir hatten das Spiel von Anfang an verloren, ganz egal, was Chambers alles gesagt hat.«
    Alvarez rieb sich die Schulter.
    Procter fuhr fort: »Sie haben verhindert, dass die Dinger irgendwelchen anderen Mächten in die Hände fallen. Das ist das Entscheidende.«
    »Damit der Status quo erhalten bleibt?«
    »Das ist unser Geschäft.«
    »Was passiert mit Ferguson und Sykes?«
    »Sykes hat sich gestellt. Er wird einen Deal aushandeln und uns bei den Ermittlungen gegen Ferguson unterstützen.«
    »Und wann bekommt Ferguson die gute Nachricht überbracht? «
    Procter überlegte kurz, bevor er antwortete. »Da steht uns noch ein bisschen Arbeit bevor. Aber keine Angst, er bekommt genau das, was er verdient.« Er griff nach der Wasserflasche. »Haben Sie was dagegen?« Alvarez schüttelte den Kopf, und Procter nahm einen großen Schluck. »Und lassen Sie sich ja nicht einfallen, noch mal so eine Einzelaktion durchzuziehen«, sagte er, nachdem er den Deckel wieder aufgeschraubt hatte.
»Beim nächsten Mal reagiere ich nämlich garantiert nicht mehr so freundlich.«
    Alvarez deutete erneut eine Bewegung mit dem Arm an. »Könnte ich ja gar nicht, selbst wenn ich wollte.«
    Procter musterte ihn aufmerksam. »Aber würden Sie gerne? «
    Alvarez überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. »Einmal reicht.«
    »Gut. Sie werden nämlich für eine Zeitlang in den Innendienst versetzt. Zum einen, weil Sie noch ein bisschen Zeit brauchen, bis Sie wieder ganz gesund sind, zum anderen, weil man von mir erwartet, dass ich Ihnen einen Denkzettel verpasse. Bei der Agency ist kein Platz für Einzelkämpfer.«
    Alvarez nickte.
    »Wann geht Ihr Flugzeug?«, erkundigte sich Procter.
    Alvarez schaute auf seine Armbanduhr. »Bald.«
    »Sehen Sie zu, dass Sie es nicht verpassen.«
    »Ja.«
    »Was haben Sie vor, wenn Sie wieder zu Hause sind?«
    »Ganz normale Sachen. Grillen, zum Baseball gehen. Meinen Sohn besuchen.«
    »Klingt gut«, meinte Procter.

Kapitel 82
Moskau, Russland Dienstag 14:11 MSK
    Oberst Gennadi Aniskowatsch schritt durch die Korridore der SVR-Zentrale und akzeptierte mit stillerWut, dass sein Gesicht jetzt, wo es für immer gezeichnet war, noch mehr Blicke auf sich zog als zu der Zeit, als es noch schön gewesen war. Prudnikows Sekretärin, die ihn zuvor immer mit unverhohlener Sehnsucht und Begierde betrachtet hatte, wandte den Blick ab, als
er vor ihrem Schreibtisch stand. Aniskowatsch wartete, während sie per Sprechanlage sein Eintreffen bekannt gab, und als sie schließlich doch in seine Richtung blickte, schenkte er ihr trotz der Schmerzen sein freundlichstes Lächeln. Dann betrat er Prudnikows Büro.
    Der Direktor blätterte in irgendeinem Bericht und hob nicht einmal den Blick. Es gab keinen Smalltalk. Aniskowatsch wusste, dass er dieser kleinen Aufmerksamkeit nicht mehr würdig war. Schließlich legte Prudnikow den Bericht beiseite und richtete ihn genau parallel zu den Schreibtischkanten aus.
    Dann schenkte er sich ein Glas Wasser ein und nahm einen Schluck. »Ich bin schon ganz heiser, weil ich so viele Erklärungen in Ihrem Namen abgeben musste. Wie Sie sich vielleicht denken können, ist insbesondere der GRU alles andere als erfreut darüber, dass vier hervorragende Angehörige unserer Spezialkräfte ihr Leben verloren haben und zwei weitere verletzt wurden, und

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