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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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macht es zweifelsfrei deutlich, dass es sich beim Syndikat um ein herzloses, seelenloses Geschäft handelt – es ist keine Familie, kein Club, sondern reiner, knallharter Kommerz – und dass der Oberboss, der alte Mann, der von allen nur Lucky genannt wird, von seinen Leuten verlangt, dass die Geschäfte jeden Tag reibungslos weiterlaufen, wie sie das immer getan haben. Wie Knuckles mir kürzlich sagte, besteht mein eigentlicher Job als Vermittlerin nicht darin, Streit zu schlichten, sondern Profit zu machen, denn Konflikte, interne Streitigkeiten und Revierkämpfe behindern die Gelddruckmaschine und verursachen Kosten. Er sagte mir, dass ich deshalb im Zentrum des Geschehens stehe, weil es im Syndikat nur um den allmächtigen Dollar geht.
    Knuckles weiß nicht, dass meine Familie entführt worden ist.
    Was ich als Vermittlerin gehört und gesehen habe – und vor allem, dass man es mir in aller Ruhe gestattet hat, diese Aufgabe überhaupt zu übernehmen –, bringt mich zu dem Schluss, dass es auch sonst im Syndikat bisher niemand erfahren hat.
    Sie wissen nicht, dass die Bäckerei hinter den mit Papier verklebten Scheiben verlassen daliegt und dass dort trotz des Schildes, das eine Renovierung ankündigt, gar nichts geschieht.
    Sie wissen auch nicht, dass es das Notizbuch gibt oder dass ich es benutzen werde, um das ganze verdorbene Syndikat zu zerschlagen und meine Familie zurückzuholen.
    In der Zwischenzeit musste ich mich wieder in der Fep Prep einfinden und die Prüfungen absolvieren, bevor die Sommerferien begannen.
    Max und ich sprachen am Montag zuerst einmal über Bully The Kid – wie verrückt diese Schlägerei gewesen war – und spekulierten darüber, wann er wohl wieder aus dem Krankenhaus käme. Wir waren im Theaterraum und warteten darauf, dass Doug mit einem Film aufkreuzte, als Max mich lange ansah und sagte: »Du hattest wohl wieder ein paar Wettkämpfe, was?«
    Ich dachte an den armen Kevin, an die Rangelei in der Gondel und an Onkel Buddy und musste mich abwenden, um einen Weinkrampf zu unterdrücken. Als ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte, sagte ich: »Ja. Ein paar.«
    »Du bist das ganze Wochenende nicht ans Telefon gegangen.«
    »Oh, das stimmt. Es … es ist nass geworden. Ich bekomme bald ein neues.«
    Max sah mich an und versuchte, hinter meine Fassade zu blicken. »Du bist ganz verändert. Als ob irgendetwas mit dir passiert ist. Als ob …«
    »Das ist es auch, kann man so sagen.«
    »… als ob du jemand anderen kennengelernt hast?«
    Jetzt war ich es, die ihn anstarrte, und nach einer langen Pause fragte ich: »Was meinst du damit, jemand anderen?«
    Max errötete vom Kragen seines Hemds bis über seine warmen, braunen Augen und hinauf zu seinem lockigen Haar. Er schluckte und sagte: »Die letzten Monate waren für mich ziemlich hart, Sara Jane. Die Scheidung meiner Eltern und dass mein Vater nach Kalifornien gezogen ist … mir kommt es vor, als ob ich meine Familie verloren hätte, weißt du?«
    »Ja«, sagte ich, »ich weiß.«
    »Ich meine, ich könnte es total verstehen, wenn du jemanden getroffen hättest, den du magst, und wenn du dich jetzt …«
    »Ich habe jemanden getroffen, aber …«
    »… mit ihm treffen möchtest oder so. Das kann ich nachvollziehen, denn ich kann im Augenblick nicht wirklich viel geben. Manchmal fühle ich mich selbst kaum. Ist das irgendwie verständlich?« Er sah mir fragend in die Augen.
    Ich verstand das so gut, dass ich nichts anderes sagen konnte als: »Max … Warst du schon einmal in Rom?«
    »In Italien?«
    »Ja.«
    Er nickte lächelnd. »Einmal als kleines Kind. Unsere Familie ist durch ganz Europa gereist. Komisch, dass du das fragst, denn Rom war meine Lieblingsstadt.«
    »Wie ist es da so?«
    »Wunderschön. Du würdest dort wunderbar hinpassen«, sagte er und lächelte wieder ein wenig. »Meine Mom hat mich eines Morgens ganz früh, noch vor Sonnenaufgang, geweckt. Sie wollte durch die Straßen gehen, wenn sonst alles noch ganz ruhig ist, und wir schlenderten gerade über eine Piazza auf dem Kapitol, als die Sonne aufging. Wir setzten uns an einen Brunnen, um uns das Schauspiel anzusehen, direkt neben einer alten Kirche. Ich werde nie vergessen, wie das Sonnenlicht die Kuppel berührte und die ganze Stadt aussah …«
    »Wie aus Gold«, flüsterte ich.
    »… wie aus Gold, als ob sie von oben und unten angestrahlt würde und von allen Seiten.« Er schwieg einen Moment und sagte dann: »Wir sollten dort mal

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