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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Kapitel 1 – Miraja

    Wie setzt man seinem Leben am schnellsten ein Ende?
    Mit diesem Gedanken beschäftige ich mich seit achtundzwanzig Tagen. Seit der Warrior Blaire mich zu seinem Lieblingsopfer auserkoren hat. Vier Mal hat er mich als seine Sklavin erwählt, vier Mal bin ich durch die Hölle gegangen. Also, was kann ich tun, damit der Albtraum endlich ein Ende nimmt? Aufhören zu essen? Den Kopf so lange gegen den Beton schlagen, bis mein Schädel zerplatzt? Ich habe keinen scharfen Gegenstand, um mir die Pulsadern aufzuschneiden. Ob ich sie mir aufbeißen könnte?
    Reglos liege ich auf meiner schmalen Pritsche und starre die kahle Wand an. In meiner Zelle gibt es nichts außer diesem Bett, einer Toilette und der Überwachungskamera. Kein Fenster, kein Bild, kein Screener, keinerlei Beschäftigung. Ich bin allein mit meinen Gedanken und Schmerzen – und die treiben mich in den Wahnsinn.
    Die körperlichen Schmerzen sind nicht das Schlimmste, denn die gehen irgendwann vorbei. Die Seelenqualen bleiben. Sobald ich die Augen schließe, holen mich die grausamen Erinnerungen ein. Ich sehe diesen Bastard mit dem wallenden blonden Haar, wie er sich bestialisch grinsend über mich beugt und mich mit seinem riesigen Körper fast erdrückt. Meine Hände und Füße sind gefesselt; nackt und aufgespreizt wie ein X liege ich auf dem harten Tisch, wehrlos und zu Tode verängstigt. Mein Herz hämmert so hart, dass ich hoffe, es zerspringt und erlöst mich – doch das passiert niemals. Stundenlang reagiert sich Blaire an mir ab, beißt mir in die Brust, spuckt mir ins Gesicht und reibt seinen schwitzenden Leib auf mir, während ich schreie, weine und vergeblich an den Fesseln zerre, die mir in die Gelenke schneiden – so lange, bis ich keine Kraft mehr habe und nur noch apathisch unter ihm liege. Es fühlt sich jedes Mal an, als würde ein glühendes Messer in mir wüten, und es hört einfach nicht auf.
    Mein Magen verkrampft sich, Säure verätzt meine Speiseröhre. Hätte ich zu Mittag gegessen, würde ich mich übergeben, doch das Tablett steht unangetastet auf dem Boden.
    Falls ich nicht esse, hat mir der Gefängnisarzt angedroht, mich zwanghaft zu ernähren, damit ich so lange am Leben bleibe, wie Blaire es wünscht. Er darf mit mir machen, was er will.
    Hör auf, an diesen Schweinehund zu denken , ermahne ich mich ständig und krümme mich auf der Pritsche zusammen. Dabei ziehe ich den Stoff der Anstaltskleidung über die nackten Knie. Außer diesem Kleiderfetzen tragen wir Sklavinnen nichts am Leib, er ist dünn wie Papier, damit wir uns nicht erdrosseln können. Drei Mal täglich bekommen wir eine Mahlzeit in die Zelle geschoben und dürfen unser Loch nur für die Show verlassen. Sobald eine Einheit mit Soldaten von ihrer Schicht zurückkehrt, dürfen sie sich eine Nacht lang mit einer Serva vergnügen. Wir Sklaven sind Gefangene, ehemalige Bürger von White City, die eines Verbrechens bezichtigt wurden. Ich weiß kaum etwas über die anderen Gefangenen. Wir sehen uns bloß, wenn wir für die Show zusammengetrommelt werden, und dann dürfen wir nicht miteinander reden.
    Mit meinen neunzehn Jahren gehöre ich zu den Jüngsten im Serva-Programm. Noch jüngere Verbrecher werden in Spezialanstalten umerzogen. Falls das nicht klappt, landen sie später auch hier.
    Zitternd reibe ich über das Tattoo auf meinem linken Oberarm, auf dem mir der Gefängnisarzt eine faustgroße Vier in die Haut gestochen hat. Die Nummer war gerade frei, weil eine andere Sklavin, die sie wie unzählige andere vor mir trug, einen Tag zuvor zu Tode gequält wurde.
    Vier … genauso oft hat Blaire mich gequält. Damit ist jetzt Schluss.
    Ich bin niemand mehr, habe keine Rechte, bin nur noch gut genug, damit ein Warrior seine Perversionen an mir auslassen kann.
    Warum ich? Was habe ich getan? War ich ein schlechter Mensch? Verdiene ich dieses Schicksal?
    Es macht mich unsagbar wütend, mich nicht aus dieser beschissenen Lage befreien zu können. Früher war ich nicht wehrlos, sondern die Leibwächterin von Senator Muranos Tochter Veronica, die etwa in meinem Alter ist. Bereits mit zehn Jahren habe ich neben meiner schulischen Ausbildung ein hartes Training absolviert, weil es der Senat wollte. Daher kann ich mit allen möglichen Waffen umgehen. Und was bin ich jetzt? Schwach und hilflos – obwohl ich mich jedes Mal verbissen gewehrt habe, sofern ich nicht betäubt war. Ich bin am Ende meiner körperlichen und seelischen Kräfte. Ich will nur noch

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