Cold Space - Hot Love
lediglich als dumpfes Hintergrundrauschen wahr, auch wenn die Muskeln in seinem Rücken so langsam aber sicher steif wurden. Vielleicht sollte er jetzt noch duschen, morgen würde es die reinste Hölle sein.
So lag er dann endlich in seinem Bett und drehte sich notgedrungen auf den Bauch. Dabei konnte er für gewöhnlich so nie und nimmer einschlafen. Aber der Rücken war auch keine Option. Schlussendlich konnten ihn sogar die einsetzenden Schmerzen nicht davon abhalten einzuschlummern.
Glücklicherweise träumte er nichts, nicht von Tim Maiers letztem Schrei oder dem klaustrophobischem Erlebnis während seiner Fliegerausbildung, als seine Cockpitluke durch eine Explosion eingedrückt worden war. Sein persönlicher Dauerbrenner in Bezug auf Albträume. Er benötigte auch einige Zeit, um aus den Tiefen des Schlafes zu erwachen, und die kühle Linderung auf seinem Rücken richtig einzuordnen. Behutsame Berührungen schlanker Finger, die ein schmerzstillendes Gel auf seinen Wunden auftrugen. Er konnte sich nur einen Menschen vorstellen, der mitten in der Nacht in sein Quartier kam, um dies zu tun: Sein Lover.
Ja, nicht nur Malik und Rebecca verband eine pikante Liebschaft. Auch Eric hatte sich dazu hinreißen lassen, sich mit einem anderen Offizier einzulassen. Nicht, dass er eine große Wahl gehabt hatte. Selbst jetzt noch, zuckte ein kurzes Schmunzeln über sein Gesicht, als er an ihre erste Begegnung zurückdachte. Samuel war schon immer sehr bestimmend gewesen, aber das gehörte schließlich auch zu seinem Naturell. Nur hätte Eric nie und nimmer damit gerechnet, dass er ihn ausgerechnet heute besuchen würde.
»Samuel.«
Eric drehte den Kopf und schielte auf die in Schatten gehüllte Gestalt, die neben ihm auf dem Bett saß. Es war entnervend, dass Samuel nie die Kabinenbeleuchtung einschaltete und es bevorzugte wie eine Katze lieber im Halbdunkeln herumzulaufen. Natürlich stieß er sich auch nie das Schienbein an der Bettkante an, anders als Eric, dem dies regelmäßig passierte.
»Ich habe nicht damit gerechnet, dass du kommst.« Schon wollte sich Eric nach ihm umdrehen und sich aufrichten, aber Samuels Hand auf seiner Schulter ließ ihn innehalten.
»Bleib so«, wies ihn Samuel sanft zurecht und verteilte noch etwas mehr von dem Gel auf Erics geschundenen Rücken. »Ich wusste nicht, ob du mich überhaupt sehen wolltest.«
Ergeben seufzte Eric und vergrub den Kopf im Kissen. Für einige kostbare Momente blieb er einfach liegen und ließ Samuel seine Verbrennungen behandeln. Wollte er Samuel sehen? Vielleicht wäre es besser, er würde ihn nicht treffen, aber was konnte er schon dagegen tun, wenn sein Lover zu ihm kam? Sobald das Gel in seine Haut eingezogen war, drehte er sich auf den Rücken, Samuels Protest beachtete er nicht mehr weiter. Er schaltete das Licht an.
Da saß er auf seinem Bett und schraubte die Dose mit dem Gel wieder fest zu, wischte seine Finger an einem Handtuch sauber. Die schwarzen Lederhandschuhe lagen vergessen auf dem Nachttisch, daneben ein Injektionspen. Anscheinend hatte Samuel ihm auch noch etwas gegen die Schmerzen gegeben. Selbst jetzt noch, ein Blick auf die Uhr verriet Eric, dass es mitten in der Nacht war, trug Samuel seine Uniform: Schwarze Hose und Jacke, unscheinbar, wenn nicht die drei silbernen Dreiecke gewesen wären, die am Kragen angebracht waren: Die Abzeichen der Observer. Und noch ein Unikat: In der Raumflotte trug auch niemand anders als der illustre Kreis der Observer eine schwarze Uniform.
»Ich musste es tun.«
»Natürlich.« Erics Stimme war nicht gänzlich ohne Sarkasmus und Samuel hob das Kinn. Zum ersten Mal und erwiderte er Erics Blick. Eric befand immer, dass Samuels Augen nie so kalt und unnahbar dreinblickten, wenn er hier bei ihm war. Als ob ihn Erics Präsenz erdete, weniger abgehoben sein ließ.
»Verdammt Eric!« Dass Samuel fluchte kam bei weiten nicht oft vor, genaugenommen konnte sich Eric überhaupt nicht daran erinnern, dass er den Observer je fluchen gehört hätte. Samuel warf das Handtuch von sich.
»Warum zehn Schläge? Ich hätte alles andere auch akzeptiert, aber warum musst du so stur sein?«
Eric schloss die Augen und grinste. Er war wohl der Einzige, der je einen Observer aus der Ruhe gebracht hatte. »Eben deshalb, weil ich stur bin. Das weißt du.«
Samuel atmete laut durch die Nase aus: »Als ob wir noch auf der Erde wären.«
»Was meinst du?«
»Stockschläge, als ob wir noch auf dem Pazifik auf
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