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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schon fünf. Fünf von diesen ungeheuerlich leistungsstarken Gefechtsköpfen!
    Die Schiffe waren unvorstellbar robust, aber jede Robustheit hatte ihre Grenzen. Colin verzog das Gesicht, als eine weitere massive Salve gegen den Schutzschild der Zwo brandete, und das gewaltige Schiff taumelte durch die Plasmaentladungen wie ein führerloser Windjammer. Es war nur eine Frage der Zeit, bis …
    »Die Tor meldet Zusammenbruch der Schilde«, verkündete der Zentrale Kommandocomputer der Zwo . »Es wird der Versuch eingeleitet, sich in den Hyperraum zurückzuziehen.« Colins Blick zuckte zu dem Symbol, das die Position der Tor markierte, und der blinkende gelbe Kreis war bereits karmesinrot markiert. Entsetzt starrte er das Display an, versuchte mit reiner Willenskraft den Hyperantrieb des Schiffes dazu zu bewegen, es in Sicherheit zu bringen, während ein Geschoss nach dem anderem einschlug …
    »Versuch des Rückzugs erfolglos«, sagte die Zwo emotionslos, und Colins Gesicht wurde kalkweiß, als er mitansehen musste, wie das Symbol der Tor für alle Zeiten vom Display verschwand.
    »Manöver ›Nichts-wie-weg-hier‹ einleiten«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Verstanden«, bestätigte Jiltanith kühl.
     
     
    Die Nestmörder verschwanden.
    Ungläubig starrte Sorkar die Meldungen seiner HyperScanner an, die auf seinem Display erschienen. Mit einer Geschwindigkeit, die fast der Lichtgeschwindigkeit mal einer Großen Zwölf gleichkam? Wie war das möglich?
    Doch das Wichtige war, dass es möglich war. Und dass seine Scanner-Truppen die sich aufladenden HyperFelder rechtzeitig bemerkt hatten, um gute Messwerte zu erhalten. Er wusste, wo sie in den N-Raum zurückkehren würden – bei diesem hellen Stern, der kaum einer Viertel-Zwölf an Lichtjahren vor seiner Flotte lag.
    Das konnte nicht ihre Heimatwelt sein, nicht so rein zufällig ganz in der Nähe ihres Rendezvous-Punktes, doch was auch immer es nun sein mochte, Sorkar wusste, was zu tun war. Diese Nestmörder waren immerhin dumm genug, sich zur Verteidigung dieses Systems so nah an das Zentralgestirn heranzuwagen, wo sie sich viel zu tief in dessen Gravitationstrichter befanden, um bei Bedarf in den Hyperraum entkommen zu können. Jetzt konnte er geradewegs in ihr Feuer ziehen, die resultierenden Verluste ungerührt hinnehmen und sie einfach aufgrund der großen Zahl an Schiffen, die ihm zur Verfügung standen, überrennen. Und immerhin hatte er, Sorkar, bereits den Beweis angetreten, dass sie sehr wohl zerstörbar waren!
    Sorkar stöpselte sich wieder in den Taktik-Computer ein, doch er wusste jetzt schon genau, wie seine Befehle lauten würden.
     
     
    Colin hoffte, sein Gesichtsausdruck verriete nicht, wie tief ihn der Schock getroffen hatte, als seine Schiffe davonjagten. Er hatte gewusst, dass sie Verluste würden hinnehmen müssen, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass das bereits so früh der Fall sein würde: Sie hatten bisher weniger als ein halbes Prozent der Schiffe des Feindes zerstört. Er hatte mit mehr gerechnet, und das ohne Verluste auf ihrer eigenen Seite, verdammt noch mal!
    Doch Colin hätte nicht noch weitere Schiffe hierher bringen können, ohne dass Dahak sie gesteuert hätte, und die Dahak verfügte nicht über einen Hyperantrieb. Das war der Knackpunkt des Ganzen, denn die Achuultani mussten genau wissen, wohin er und seine Schiffe sich zurückgezogen hatten.
    Und weil das so war, hatten Leitender Flottenkapitän Roscoe Gillicuddy und seine Mannschaft sterben müssen, und Colin hatte sechs Prozent seiner autonomen Kampfschiffe verloren. Er wusste nicht, welcher Teil dieser Nachricht ihn härter traf, und dieser Gedanke beschämte ihn zutiefst.
    Doch die Mausefalle war ausgelegt. Sie hatten größere Verluste erlitten, als eigentlich geplant gewesen war, hatten jedoch genau das erreicht, was sie sich vorgenommen hatten. Das musste Colin sich immer und immer wieder selbst sagen. Nur: Es reichte nicht aus, den Dämon namens Schuldgefühl und die Furcht, dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen zu sein, im Zaum zu halten.
    Eine warme, sanfte Hand drückte zärtlich die seine, und dankbar erwiderte er die Geste. Das Protokoll des Militärs mochte es vielleicht missbilligen, dass ein Kriegsherr mit dem Kommandant seines Flaggschiffes Händchen hielt, doch er, Colin, der Mensch, brauchte jetzt einfach die Berührung der Frau, die er liebte.

 
    Kapitel Einundzwanzig
     
    Sechsunddreißig Tage nach dem kurzen, heftigen Gefecht hielt die Dahak ihre

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