Collection Baccara Band 0267
„Sollen wir beginnen?“
Der Butler reichte dem letzten Gast einen Drink und bot an, die Gläser der anderen Anwesenden noch einmal zu füllen. Doug entging nicht, wie Montgomery Abbie anlächelte. Wie es schien, waren die zwei in kurzer Zeit gute Freunde geworden. Die meisten Angestellten mochten Abbie sehr. Doug ließ seinen Blick über die Geschäftsleute gleiten. In ein paar Minuten würde er wissen, wie sie zu Abbie standen.
Thurston eröffnete das Meeting.
„Meine Damen“, er blickte zu Solange und Abbie, dann zu den anderen Anwesenden, „meine Herren. Dieses Meeting ist einberufen worden, um Ihnen einige Veränderungen zur Kenntnis zu bringen, bevor die Öffentlichkeit informiert wird.“
„Das gefällt mir nicht“, unterbrach der Geschäftsführer Kirk Wellfounder. „Ich glaube, dass der Gang an die Öffentlichkeit unser Standing auf dem internationalen Markt negativ beeinflusst.“
Solange bedachte ihn mit einem abschätzenden Blick. „Und wie kommen Sie zu dem Schluss, Kirk?“ Ihre Stimme klang ruhig und freundlich, doch eine latente Bissigkeit war nicht zu überhören.
Wellfounder warf einen verstohlenen Blick auf Thurston. „Brandon, Sie und ich haben das Thema ausführlich erörtert. Der Markt erholt sich gerade leicht, und da dürfen wir kein Zeichen von Schwäche zeigen.“
Thurston schien entsetzt, dass seine vertraulichen Gedanken zu dem Thema in die Diskussion eingeworfen wurden. „Moment, Kirk, lassen Sie uns nicht vorschnell …“
„Wie kommen Sie darauf, dass die Publicity um meine Enkelin schädlich fürs Geschäft sein könnte? Ich denke eher, dass die Aussicht auf frisches Blut in der Firma unsere Position auf dem heimischen und auch dem internationalen Markt stärkt.“
Abbie fühlte sich unwohl. Dieser Mann, Mr. Wellfounder, mochte sie nicht … wollte nicht, dass sie beteiligt wurde.
Vielleicht hatte er recht …
Wellfounder wirkte nervös. Er blickte wieder zu Thurston. „Sie wissen, dass die Presse sich wieder darauf stürzen wird, was mit … Edouard passiert ist. Obwohl ganz offensichtlich ist, dass Miss Harper eine D’Martine ist“, er lächelte sie kurz an, „wird es Spekulationen geben, warum sie zu diesem Zeitpunkt der Öffentlichkeit vorgestellt wird.“
„Was wollen Sie damit andeuten?“, fragte Abbies Großmutter.
Wellfounder holte tief Luft und sprach dann aus, was ihm durch den Kopf ging. „Angesichts Ihres Alters werden einige diesen Schritt als Anzeichen dafür werten, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, die Familientradition der D’Martines aufrechtzuerhalten.“
Im Salon herrschte plötzlich Totenstille. Niemand rührte sich, niemand sprach, alle saßen einfach da und warteten auf den nächsten Schritt. Abbie ging der unsinnige Gedanke durch den Kopf, ob die Anzüge dieser alten Herren wirklich so teuer waren, wie sie aussahen. Jetzt nur nicht hysterisch werden. Ihre Anspannung war so groß, dass sie kaum noch Luft bekam.
„Vielleicht“, sagte sie, geschockt, dass sie tatsächlich laut gesprochen hatte. Alle Blicke richteten sich auf sie. Okay, sie hatte angefangen, jetzt musste sie auch weitersprechen. „Vielleicht ist dies keine gute Idee.“ Sie wandte sich an ihre Großmutter. „Ich möchte nicht der Grund für Probleme sein. Wenn ich …“
„Miss Harper“, unterbrach ein älterer, recht beleibter Herr, ein Mr. Pogue, wenn sie sich recht erinnerte, „unsere einzige Sorge gilt Ihrer Sicherheit.“
„Deshalb haben wir ja Mr. Cooper engagiert“, erinnerte Solange. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden richtete sich auf Doug. „Bis sich der Presserummel gelegt hat, wird er dafür sorgen, dass meiner Enkelin nichts passiert. Und dann werden wir über weiteren Personenschutz nachdenken.“
Dann? Abbie musste unbedingt wieder nach Hause. Sie würde nicht zulassen, dass ihr dieser Schwachkopf Lamar die Geschäfte wegnahm.
„Wollen Sie wirklich, dass die ganze schmerzliche Geschichte noch einmal aufgerollt wird? Und wenn wir damit Edouards Mörder auf den Plan rufen?“
„Mr. Wellfounder“, mischte Doug sich ein. „Es gibt keinen zwingenden Grund anzunehmen, dass die Täter – falls sie überhaupt noch leben – nach fünfundzwanzig Jahren einen zweiten Versuch wagen. Was Miss Harpers Sicherheit betrifft, so ist meine größte Sorge ein Trittbrettfahrer. Aber Sie können versichert sein, solange Miss Harper unter meinem Schutz steht, passiert ihr nichts.“
Voller Stolz und Bewunderung sah Abbie ihn an. Er war ein
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