Collection Baccara Band 0267
nicht die verführerische Sirene“, fügte sie erklärend hinzu.
„Sie sind Eric auf dem College begegnet?“, fragte Rafiq.
„Ja, in meinem letzten Jahr. Erst waren wir nur Freunde, dann wurde mehr daraus. Davor hatte ich eigentlich keine wirkliche Beziehung.“
Das bedeutete, sie war relativ unschuldig. Mal eine ganz neue Erfahrung. Ein erwartungsvolles Prickeln überlief ihn. „Ich nehme an, Eric war Ihr einziger Liebhaber?“
„Nun … äh …“ Sie leerte ihr Glas in einem Zug und sah ihn wortlos an.
Rafiq begriff. Kiley war Jungfrau. Mehr noch als diese Neuigkeit brachte ihn das plötzliche heiße Verlangen, sie zu besitzen, aus dem Gleichgewicht.
„Ich weiß, ein bisschen altmodisch, aber es hat sich eben so ergeben. Wer dafür verantwortlich ist? Hm, vermutlich meine Mom, die uns Mädchen immer eingeimpft hat, auf die große Liebe zu warten.“ Sie lachte bitter. „Und für wen habe ich mich nun aufgespart? Für Eric, diesen Schuft.“
Am liebsten wäre Rafiq diesem Kerl an die Gurgel gegangen, der das kostbare Geschenk, das Kiley ihm machen wollte, nicht zu schätzen wusste. „Es ist besser, dass Sie ihn nicht geheiratet haben“, sagte er grimmig.
„Sicher, trotzdem komme ich mir irgendwie dumm vor.“
Rafiq fand sie ganz und gar nicht dumm. Im Gegenteil, sie stieg noch höher in seiner Achtung. Allerdings warf die Tatsache, dass sie noch Jungfrau war, ein ganz neues Licht auf ihr Arrangement. Natürlich reizte es ihn über alle Maßen, sie in die Wonnen der körperlichen Liebe einzuführen. Andererseits überkamen ihn auch Skrupel.
„Überlegen Sie sich Ihr Angebot lieber noch mal“, hörte er sich sagen. „Jetzt haben Sie so lange gewartet, da sollten Sie nichts überstürzen.“
„Aber das tue ich nicht, ehrlich“, widersprach sie. „Ich will nicht länger warten, das blockiert mich nur. Glauben Sie mir, sonst hätte ich Ihnen das Angebot nicht gemacht.“
„Okay, einverstanden.“ Rafiq zögerte. „Lassen wir es langsam angehen, ja?“
„Wenn Sie meinen …“
„Ich werde Ihnen die vielen Möglichkeiten zeigen, einander Vergnügen zu bereiten. Das hat nicht unbedingt mit Sex zu tun.“
Seine Worte ließen sie wohlig erschauern. Sie bekam eine Ahnung davon, dass ihr kleines Arrangement mehr Spaß versprach als erwartet.
„Haben Sie Lust auf einen kleinen Rundgang?“ Rafiq stand auf. „Ich habe ein paar exquisite Stücke aus Lucia-Serrat mitgebracht.“
Während er Kiley durch sein Haus führte und ihr die kostbaren Antiquitäten zeigte, ließ er wie zufällig seine Hand auf ihrem Unterarm ruhen und strich ganz zart über ihre Haut. Kiley spürte, wie die Spannung allmählich von ihr abfiel.
In der Küche empfing sie das Aroma von exotischen Gewürzen. Rafiq deutete auf den Backofen. „Sana, meine Haushälterin, hat etwas zum Dinner für uns vorbereitet. Sind Sie hungrig?“
Er legte die Hand leicht auf ihre Hüfte, und Kiley ertappte sich dabei, wie sie seine Nähe genoss. Seltsam … die Vorstellung, dass sie ihm die Erlaubnis erteilt hatte, sie jederzeit zu berühren, erregte sie. „Hungrig? Nein, im Moment noch nicht.“ An Essen konnte sie jetzt wirklich nicht denken. Stattdessen wandte sie sich zu ihm um und legte die Hand an seine Wange. „Sie haben sich rasiert.“
„Aber ja, ich wollte dich nicht kratzen.“ Rafiq fand es plötzlich absurd, das formale Sie noch länger aufrechtzuerhalten.
Aha, er hatte also vorausgedacht. Kiley fragte sich, ob er sie begehrte, ob er es womöglich kaum abwarten konnte, mit ihr zu schlafen. Auf einmal schien es ihr unermesslich wichtig, begehrt zu werden.
Sie ließ die Hand sinken und berührte zögernd seine Brust. Er fühlte sich stark an unter ihren tastenden Fingern, und sein Körper strahlte eine berauschende Hitze aus. Kiley stellte sich vor, wie sie seine nackte Haut liebkoste, und seufzte sehnsüchtig.
Rasch trat sie einen Schritt zurück. „Der Rundgang“, erinnerte sie ihn. „Was steht als Nächstes auf dem Programm?“
„Das Schlafzimmer.“
Ach herrje, hätte sie bloß den Mund gehalten.
Sie passierten ein mit allen technischen Finessen ausgestattetes Büro, einen Fitnessraum, und dann öffnete Rafiq die Tür zum Master-Schlafzimmer.
Ein breites Bett dominierte den luftigen, hellen Raum, der sparsam in dunklem Holz möbliert war. Der Blick durch die Fensterfront ging aufs Meer hinaus. In einer Ecke neben dem Fenster stand ein behaglich wirkender Lehnsessel, und direkt gegenüber der Tür hing ein
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