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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es wurde knapp, ich schaffte es trotzdem. Der Rover stand, bevor er den Wagen vor mir auch nur mit der Stoßstange antippen konnte. Ich rührte mich eine Weile nicht. Wie eine Eisfigur blieb ich hinter dem Lenkrad sitzen, obwohl eine Figur aus Eis bei diesen Temperaturen kaum Überlebenschancen gehabt hätte. Nur mein Herz bewegte sich, und das recht schnell.
    Ich wusste nicht, aus welchem Grund der Fahrer vor mir so plötzlich abgebremst hatte, aber ich würde es herausfinden. Er war noch nicht wieder gestartet. Was den Verkehr anging, so hatte ich Glück. Zwar hatten sich hinter meinem Rover auch andere Wagen befunden, aber so weit entfernt, dass die Gefahr eines Zusammenstoßes nicht bestanden hatte. Hinter mir hatte sich auch keine Schlange gebildet. Die Straße war breit genug, sodass sich die anderen Autos an unseren beiden Fahrzeugen vorbeischlängeln konnten.
    Ich stieg aus.
    Die Luft wirkte wie feuchte Pappe. Es war unangenehm, sie einzuatmen. Im Wagen hatte die Klimaanlage für Kühle gesorgt, nun aber hatte ich das Gefühl, gegen eine Wand zu laufen.
    Es war ein dunkler Transporter, der vor mir so plötzlich gebremst hatte. Kein großer Lastwagen, sondern einer dieser Kastenwagen oder Flitzer, die auf den Autobahnen ziemlich schnell werden konnten.
    Bis zum Fahrerhaus waren es nur ein paar Schritte. Um durch die Seitenscheibe schauen zu können, musste ich mich etwas recken. Ich sah den Umriss eines Mannes, der sich aber nicht bewegte. Er schien ebenso zu einer Eisfigur geworden zu sein wie ich zuvor.
    Ich klopfte gegen die Scheibe. Eine Reaktion erlebte ich nicht. Da schien eine Leiche hinter dem Lenkrad zu sitzen. Da der Fahrer auf meine Freundlichkeiten nicht reagierte, ging ich anders vor. Ich glaubte nicht, dass die Fahrertür verschlossen war, probierte es am Griff - und zog sie auf.
    Es wäre normal gewesen, wenn der Mann mit den kurzen Haaren und den breiten Schultern zusammengezuckt wäre, auch das war nicht der Fall. Er saß da, bewegte sich nicht, hielt seinen Blick nach vorn gerichtet und schien seine Umwelt nicht wahrzunehmen.
    Ich sprach ihn an. »He, schlafen Sie?«
    Das tat er nicht. Er hatte mich gehört und gab ein leises Stöhngeräusch von sich.
    »Was ist los mit Ihnen? Ist Ihnen schlecht? Geht es Ihnen dreckig, haben Sie Probleme mit dem Wetter?«
    »Nein…«
    Ein leises Wort nur hatte er gesprochen, und ich war froh, eine Reaktion erlebt zu haben.
    »Was ist es dann? Warum haben Sie so plötzlich gebremst? Ich wäre beinahe aufgefahren.«
    Er nickte nur.
    Ich war ein geduldiger Mensch und musste das in diesem Fall einmal mehr beweisen.
    »Gab es einen Grund, dass Sie so plötzlich angehalten haben und zu einem Verkehrshindernis geworden sind?«
    »Ja, den gab es.«
    »Und welchen? Darf ich das wissen?«
    Er drehte mir sein Gesicht auch nicht zu, als er mit langsamen Worten Antwort gab.
    »Sie ist plötzlich da gewesen. Auf einmal. Ich habe sie zuvor nicht gesehen. Aber dann schien sie aus dem Himmel gefallen zu sein und stand plötzlich vor mir.«
    »Sie meinen vor Ihrem Auto?«
    Eine Bestätigung erhielt ich nicht. Er saß da und dachte nach. Das jedenfalls kam mir so vor.
    »Gut. Und wer ist Ihnen da erschienen?«
    Ich hörte ihn stöhnen. »Wenn ich Ihnen das sage, halten Sie mich für verrückt.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Also gut«, flüsterte er, »es ist eine Frau gewesen.«
    Ich war schon überrascht, wollte seine Aussagen auch nicht in Zweifel ziehen, fragte aber dennoch nach.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, ja, ja…«, brach es aus ihm hervor, und sein Körper zuckte. »Ich bin mir sicher, das können Sie mir glauben. Sie erschien aus dem Nichts, dann war sie wieder weg. Wie eine Fata Morgana.«
    »Ist sie weggelaufen?«
    »Keine Ahnung. Möglich. Aber ich denke, dass sie sich eher aufgelöst hat. So schnell, wie sie kam, war sie auch wieder verschwunden. Als hätte es sie nie zuvor gegeben. Das ist schon ein Hammer gewesen, kann ich Ihnen sagen. Ich - ich - musste einfach bremsen, sonst hätte ich sie überfahren. Da habe ich ja noch gedacht, dass sie aus Fleisch und Blut ist. Aber jetzt sieht das alles anders aus. Da frage ich mich, ob ich verrückt bin.« Zum ersten Mal drehte er den Kopf zur Seite und schaute mich an. »Ja, Mister, das fragt man sich.«
    »Sicher.« Ich wusste nicht, was ich mit der Aussage anfangen sollte. War das die Wahrheit oder hatte der Mann sich eine Wahrheit zurechtgelegt, um besser dazustehen? Da war eigentlich alles möglich. Auf mich

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