Collection Baccara Band 0267
allein war. Sie wirbelte herum … und blickte in funkelnde graublaue Augen. Win kam auf sie zu, mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen und lässig wie immer. Oh Gott, warum konnte sie diesen Mann nie anschauen, ohne dass sich Schmetterlinge in ihrem Bauch tummelten?
„Was wollen Sie hier?“, fragte sie schnippisch. „Haben Sie schon wieder Hunger? Oder möchten Sie mir gern beim Backen zusehen?“
„Beides.“ Win beugte sich über die Rührschüssel. „Darf ich mal probieren?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, langte er hinein, strich mit dem Zeigefinger durch den Teig und kostete ihn dann. „Mmh. Lecker. Was wird daraus?“
„Schokoladenkekse. Die gibt es heute Abend zum Nachtisch. So war es jedenfalls geplant. Aber wenn Sie mir den Teig wegnaschen, bekommen Sie natürlich keine.“
Er lächelte. „Macht nichts. Sie wären mir ohnehin lieber.“
„Wie bitte?“ Sie hatte seine Worte missverstanden, oder?
Nein, anscheinend nicht. Denn Win blickte verlangend auf ihre Lippen, bevor er ihr wieder in die Augen schaute und mit rauer Stimme sagte: „Vergiss die Schokoladenkekse. Ich würde lieber dich zum Dessert verspeisen, Honey.“
Also, nun reichte es ihr! Bisher hatte er wenigstens den Mund gehalten und nur seine Augen sprechen lassen. Aber wenn er jetzt so deutlich wurde, musste sie gehen. Bevor sie schwach wurde … Carlene riss sich die Schürze herunter und warf sie auf den Tisch. „Ich kündige!“
Win antwortete nicht. Er zeigte gar keine Reaktion. Nahm er ihre Worte etwa nicht ernst?
„Hey, Mister, ich hab gerade gekündigt, haben Sie das mitbekommen?“, fragte sie aufgebracht.
„Ach, sei ehrlich, du möchtest mich doch gar nicht verlassen“, erwiderte er schmunzelnd.
„Oh doch, und zwar noch heute“, fauchte sie. „Denn ich lege keinen Wert darauf, auf Ihrem Dessertteller zu landen. Und ich bin es leid, mit Blicken bombardiert zu werden, die mich anbetteln: ‚Komm in mein Bett, Süße.‘ Ich bleibe nur, wenn Sie damit aufhören.“
„Das werde ich kaum schaffen.“ Win legte eine Hand an ihre Wange und strich mit dem Daumen sanft über ihre Lippen. So verführerisch, dass Carlene nur mühsam der Versuchung widerstand, sich an ihn zu schmiegen, ihn zu küssen. Verflixt! Dieser Mann machte es ihr wirklich schwer, standhaft zu bleiben.
„Ich will dich, Honey“, fuhr er mit einschmeichelnder Stimme fort, „und ich verstehe gar nicht, warum dich das so wütend macht. Ich hab dich doch nie zu irgendetwas gedrängt, oder?“
Zugegeben, das hatte er nicht getan. „Nein.“
„Außerdem erzählen mir deine Augen das Gleiche. Du willst mit mir schlafen. Also, warum lässt du deine Gefühle nicht einfach zu?“
Oh, das würde sie nur zu gern, aber … „Ich bin nicht an einem One-Night-Stand interessiert, und ich denke, das ist alles, was du mir anbietest, Win. Eine Ehe schließt du ja kategorisch aus.“
„Ich will nicht heiraten, das stimmt. Aber ich hab nie gesagt, dass ich gegen eine verbindliche Beziehung bin. Solange wir zusammen sind, wirst du die Einzige für mich sein, das verspreche ich dir.“
„Solange wir zusammen sind“, wiederholte Carlene spöttisch. „Aha. Du möchtest also eine Sexaffäre mit Verfallsdatum. Ist das besser als ein One-Night-Stand? Für mich nicht. Tut mir leid. Dafür bin ich mir zu schade.“
Seine Augen wurden schmal. „Honey, du kannst mir nicht erzählen, dass du jeden Mann geheiratet hast, bevor du mit ihm ins Bett gegangen bist.“
Carlene erstarrte innerlich. Sie hätte nicht gedacht, dass Win die gleichen Vorurteile hegte wie alle anderen Leute. Eine Frau mit der Figur eines Pin-up-Girls – die musste ja schon mit unzähligen Männern im Bett gewesen sein, nicht wahr? Wahrscheinlich würde er sich totlachen, wenn sie ihm jetzt verriet, dass sie noch Jungfrau war.
Während der Schulzeit hatten Bücher sie mehr interessiert als Jungs. Und am College war es bei harmlosen Verabredungen geblieben. Denn sobald die Männer merkten, dass sie für schnellen Sex nicht zu haben war, sahen sie sich nach einer anderen um. Das hatte sie häufig genug erleben müssen. Nur ihr letztes Date war anders verlaufen …
Es lag ein halbes Jahr zurück. Sie hatte sich vorgenommen, endlich mit einem Mann zu schlafen, und sich für ihr erstes Mal Grant Cortez ausgesucht. Einen wirklich netten Kerl. Leider war Grant in eine andere Frau verliebt gewesen, davon hatte Carlene jedoch nichts geahnt. Hätte sie’s gewusst, wäre sie bestimmt
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