Collection Baccara Band 0305
romantischen Tagträumen über Cade zu ergehen. Sie spielte nicht in seiner Liga, was bedeutete, dass er für immer unerreichbar bleiben würde.
Ganz besonders jetzt, nachdem er sich verlobt hatte.
Auf der Suche nach ihrer Tasche und ihren Schlüsseln tappte sie in den Flur und von dort die drei Stufen hinunter ins Wohnzimmer, das doppelt so groß war wie ihre ganze Wohnung. Nirgends eine Spur von Cade – glücklicherweise.
Ah, da auf dem Tisch aus gehämmertem Eisen vor dem braunen Ledersofa lag ja auch ihre Handtasche. Und an dieser lehnte ein Notizzettel.
Mit leisem Unbehagen schnappte sie sich den Zettel und las.
Bitte warten Sie auf mich. Wir müssen reden.
Cade
Ups. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Voll böser Vorahnung ließ sich auf das weiche Sofa sinken.
Hatte er vor, ihr erneut Vorhaltungen zu machen? Okay, er war ihr Boss, aber nicht ihr Aufpasser. Wut stieg in ihr auf. Was bildete Cade sich eigentlich ein? Er hatte kein Recht gehabt, sie gestern Abend aus dem Bulls’n’Beers rauszuschleifen wie eine ungezogene Göre. Endlich hatte sie sich einfach mal gehen lassen und sich dabei prächtig amüsiert.
Heute Morgen war es damit allerdings vorbei. Der Kater und die Aussicht, die Hochzeit des Jahres organisieren zu müssen, sowie die traurige Tatsache, dass sie ihren Job nicht einfach hinschmeißen konnte, weil ein riesiger Schuldenberg auf ihr lastete – das reichte, um ihr den Tag zu vermiesen.
Tapfer drängte sie die Tränen zurück. Ihre Mutter würde nicht wollen, dass sie sich über ihren Tod grämte. Und ganz sicher nicht, dass sie in einem Job ausharrte, den sie hasste. Andererseits – was sollte sie sonst tun, um aus den Schulden rauszukommen? Da hieß es durchhalten. Sobald die Hochzeit vorbei ist, beschloss Abby, kündige ich, egal, was Cade sagt.
Seufzend ließ sie sich in die weichen Kissen zurücksinken, die wenigstens ein bisschen Trost boten, während sie sich nach einem ganz anderen Trost sehnte. Einem, den ihr nur ein hochgewachsenes männliches Kraftpaket mit Nougataugen, einem süßen Grübchen am Kinn und durchtrainiertem Körper spenden konnte.
Millionenschwere Deals schloss Cade ab, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch den tollkühnen Fallschirmsprung mit einem draufgängerischen Geschäftspartner hatte er ganz cool mitgemacht. Er hatte sich sogar dazu hinreißen lassen, eine Frau um ihre Hand zu bitten, die er nicht liebte – alles zum Wohl der Firma.
Nichts davon bereute er. Doch nun stand er zögernd vor seiner Penthouse-Tür und starrte auf das massive dunkle Holz. Die beschämende Wahrheit war: Er fürchtete sich vor der Begegnung mit der zierlichen Blondine, die drinnen auf ihn wartete.
Das Bild von Abby, die auf diesem verdammten mechanischen Bullen ritt, hatte ihn die ganze Nacht wach gehalten. Er wünschte, er hätte nie einen Fuß in diese Bar gesetzt, um sie da rauszuholen und dann auch noch zu sich nach Hause mitzunehmen.
Nein, das stimmte eigentlich nicht. Obwohl ihr unbeschreiblich erotischer Anblick – wie sie die runden Hüften kreisen ließ und ihr das feuchte Haar im Gesicht klebte – ihm für immer unauslöschlich ins Gedächtnis eingebrannt bleiben würde. Trotzdem bereute er seine spontane Aktion nicht. Nie zuvor hatte er Abby so unbeschwert erlebt und so… sexy. Er zweifelte nicht daran, dass es sich bei ihrem betrunkenen Auftritt um einen einmaligen Ausrutscher handelte.
Das geht dich doch nicht das Geringste an, schalt er sich im Stillen. Abby war seine Sekretärin, und eine verdammt gute noch dazu, aber mehr auch nicht. Nie zuvor hatte er im Zusammenhang mit ihr an Sex gedacht. Doch jetzt, nach dem gestrigen Abend, war er regelrecht besessen von dem Gedanken.
Er klemmte sich die Brötchentüte unter den Arm und schloss endlich die Tür auf, fest entschlossen, sich wie ein Mann und nicht wie ein hormongesteuerter Teenager zu benehmen.
Abbys hellblondes Haar fiel ihm als Erstes ins Auge, dann ihre sonnengebräunten Beine, die sie lässig auf seinen Couchtisch gelegt hatte.
Erschrocken blickte sie sich zu ihm um und sprang auf.
Wütend auf sich selbst knallte er die Tür zu, woraufhin sie erneut erschrocken zusammenzuckte und die Augen zusammenkniff, als könnte sie das Geräusch nicht ertragen. Gut, sie schien einen gehörigen Kater zu haben. Geschah ihr ganz recht.
„Na? Erholt?“ Cade lief schwungvoll die drei Stufen zum Wohnbereich hinab.
Sie setzte sich wieder aufs Sofa, diesmal nicht entspannt, sondern in deutlicher
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