Collection Baccara Band 0305
zur Welt kommen.
Mit dem Glas in der Hand kehrte Cade ins Wohnzimmer zurück. „Hier, bitte schön.“ Er stellte das Glas vor Abby ab. Dann lehnte er sich gegen die Wand gegenüber und sah sie abwartend an, die Arme vor der Brust verschränkt.
Abby erwiderte seinen Blick. „Was ist?“ In ihrer Stimme schwang ein trotziger Unterton mit.
„Ich warte auf eine Erklärung. Warum haben Sie sich gestern Abend betrunken?“
Sie zuckte die Achseln. „Ich bin eine erwachsene Frau, Cade. Ich wollte mich entspannen, ein bisschen Spaß haben. Sie verstehen doch sicher die Bedeutung des Wortes Spaß, oder?“
„Wir reden hier nicht über mich“, konterte er barsch.
„Nein, denn sonst könnten Sie mir erklären, warum ich vor dieser plötzlichen Verlobung noch nie etwas über diese ominöse Mona Tremane gehört habe.“
Cade richtete sich auf. „Meine Privatangelegenheiten gehen Sie nichts an. Sie sind meine Angestellte, vergessen Sie das bitte nicht.“
Seine scharfe Zurechtweisung schien sie verletzt zu haben, oder bildete er sich das nur ein?
Sie hob trotzig das Kinn. „Sie haben völlig recht. Genauso steht es mir zu, meine Freizeit zu verbringen, wie es mir gefällt. Ich brauche keinen Daddy, der zu meiner Rettung herbeieilt.“ Sie trank einen Schluck Saft. „Obwohl ich Sie beinahe besser kenne als ihn“, fügte sie leise hinzu.
Ihr Ton klang plötzlich nicht mehr verärgert, sondern traurig. Was war nur in seine sonst so reservierte Assistentin gefahren? Es war das erste Mal, dass sie eine Bemerkung über ihre Familie machte. Warum kam er sich plötzlich kalt und gleichgültig vor? Eine völlig überzogene Reaktion, denn schließlich verband sie nichts weiter miteinander als ein ganz normales Arbeitsverhältnis.
Sie fuhr sich mit der Hand durchs zerzauste Haar. „Ich bin zu müde, um hier länger mit Ihnen herumzudiskutieren. Geben Sie Ihrer Verlobten bitte meine Telefonnummer. Ich schaue mal, wann ich mit den Hochzeitsvorbereitungen anfangen kann.“
Damit schnappte sie sich ihre Handtasche und schlüpfte in ihre hochhackigen pinkfarbenen Sandaletten. Hatte sie schon immer so perfekt lackierte Fußnägel gehabt? Ganz schön sexy …
Er riss sich von dem Anblick los. „Ich fahre Sie zu Ihrem Wagen.“
Schon auf dem Weg zur Tür, rief sie über die Schulter zurück: „Nicht nötig, ich nehme ein Taxi.“
„Kommt nicht infrage.“ Cade hatte sie bereits eingeholt. „Wir nutzen die Zeit im Wagen für eine Besprechung.“
Sie schloss kurz die Augen, als müsse sie sich zwingen, Ruhe zu bewahren. „Ich bin nicht im Dienst, Cade. Und Privatangelegenheiten sind tabu, schon vergessen? Falls es etwas zu besprechen gibt, hat das Zeit bis Montag im Büro.“
Ihre Worte trafen ihn unerwartet hart. Wofür hielt sie ihn eigentlich, für ein eiskaltes Monster?
„Die Angelegenheit duldet leider keinen Aufschub.“ Beunruhigend deutlich wurde ihm bewusst, dass sie so dicht beieinanderstanden, dass ihre Brüste fast seinen Oberkörper berührten. „Ich habe vor, die Fusionspapiere mit Tremane International in Kürze zu unterzeichnen, ungefähr gleichzeitig mit meiner Hochzeit. Die Abwicklung beider Angelegenheiten sollte innerhalb eines Monats erledigt sein.“
2. KAPITEL
Mona Tremane vereinte alle Attribute in sich, die viele Frauen als erstrebenswert betrachteten. Sie war attraktiv, hochgewachsen, reich. Hatte Kurven an den richtigen Stellen.
So blieb es nicht aus, dass sich in Abby der Neid regte. Sie saß Mona gegenüber, konnte nicht umhin, deren Verlobungsring zu bewundern – einen funkelnden Smaragd – und tat ihr Bestes, zu lächeln und sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
Himmel, sie konnte sich wahrlich eine bessere Art vorstellen, ihre Mittagspause zu verbringen.
„Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich es genieße, mal ein paar Minuten aus dem Büro zu kommen.“ Zufrieden beugte Mona sich vor. „Wir haben Glück, das mein Einuhrtermin im letzten Moment abgesagt hat. Im Ernst jetzt, ich gebe Ihnen völlig freie Hand bei der Planung der Hochzeit. Einzelheiten interessieren mich nicht. Sie sind der Profi. Da vertraue ich ganz Ihrer Erfahrung.“
Insgeheim beglückwünschte Abby sich zu ihrem Vorschlag, dieses Treffen in einem kleinen Café in der Nähe der Stone Enterprises abzuhalten – auf neutralem Boden gewissermaßen. Außerdem war das Essen hier lecker – wenn sie beim Anblick von Miss Colgate-Lächeln, die strahlte, als hätte sie den Hauptgewinn bei einer
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