Collection Baccara Band 0319
Finger legten sich jedoch wie von selbst verräterisch an ihre vom heißen Kuss geschwollenen Lippen.
Sie hatte nie geglaubt, dass sie jemals einen Mann so küssen würde, und nun war es ausgerechnet mit ihm passiert, mit dem Mann, den sie benutzen sollte, um an den Kopf des gefährlichen Drogenkartells heranzukommen.
Sie räusperte sich und versuchte nachzudenken. „Lass uns ins Haus gehen, bevor man uns hier entdeckt“, sagte sie schließlich. „Ist die Umzäunung in Ordnung, und schließt das Tor richtig?“
Marc stand da und betrachtete sie im Licht der Außenbeleuchtung. „Ja“, antwortete er gedehnt. „Zumindest war es vor einem Jahr so, als ich hier eingezogen bin. Der Maschendraht ist eigentlich für Laddie, nicht zu meinem Schutz, aber im Grunde ist die Einzäunung überflüssig. Der Hund haut nicht ab.“
„Okay. Dann schließ bitte das Tor. Ich hole noch ein paar Sachen aus dem Kofferraum. Wir treffen uns im Haus.“
Nachdem er gegangen war, holte Dana tief Luft. Sie war fast einen Meter achtzig groß und überragte damit so manchen Mann, doch Marc wirkte mit seinen eins neunzig wie ein Riese neben ihr.
Sie schüttelte die wirren Gedanken ab und holte ihr Gepäck aus dem Wagen. Lächerlich. Männer machten sie nicht nervös. Das hatten sie noch nie geschafft, und Marc Danforth würde nicht der erste sein.
In ihrem ganzen Leben – zuerst auf der Highschool, dann am College und im Trainingszentrum der Polizei, zusammen mit robusten ehemaligen Marinesoldaten, und schließlich in der FBI-Akademie in Quantico – immer hatte sie Männer entweder zu ihren Freunden oder zu ihren Feinden gemacht. Jeder Einzelne von ihnen hatte respektvoll Abstand gehalten.
Sie hatte sich nie von einem bedrängen lassen und hatte hart daran gearbeitet, von ihnen akzeptiert zu werden. Es war ihr wichtig, professionelle Distanz zu wahren.
Ihre sexuelle Unerfahrenheit hatte sie für sich behalten. Auf der Highschool und im College war es eine Frage der Selbsterhaltung gewesen. Kein Date bedeutete kein Sex. Kein Sex bedeutete kein Risiko, auf einen Schuft wie ihren Vater hereinzufallen.
Irgendwann hatte sie aufgehört, in Männern etwas anderes als Freunde, Kollegen oder Verdächtige zu sehen. Inzwischen wäre es peinlich zuzugeben, dass sie keine sexuelle Erfahrung hatte.
Dana schwang sich den Seesack über die Schulter und ging zur rückseitigen Terrasse. Auf dem Weg dorthin rief sie nach Laddie. Als sie ihn auf der Treppe stehen sah, ihre Ankunft sehnlichst erwartend, musste sie lächeln.
„Braver Hund.“ Dana kraulte ihn.
Während sie die Alarmanlage ausschaltete, fragte sie sich, wieso sie den Kuss zugelassen hatte. Sie hatte Marc sogar noch ermuntert.
Sobald sie die Tür öffnete, stürmte Laddie an ihr vorbei durch die beleuchtete Küche in die Dunkelheit dahinter. Auf den ersten Blick schien alles okay, doch weil sie darauf vertraute, dass der Hund merkte, wenn etwas nicht in Ordnung war, griff sie automatisch zur Waffe.
Sie ging durch die Küche ins Foyer und schaltete das Licht ein. Als sie hörte, dass Marc die Haustür vorn aufschloss und sie öffnete, bewegte sie sich in seine Richtung und gab ihm ein Zeichen, leise zu sein.
Er trat ins Licht, und ihr stockte er Atem. Der Mann sah umwerfend aus. Zudem war er extrem reich und kein Kostverächter, wenn sie den Boulevardzeitungen glauben durfte. Sie beide stammten definitiv aus verschiedenen Welten und spielten nicht in derselben Liga.
Ihr Kuss war eine geistige Verwirrung gewesen. Ein einmaliger Fehler. Mehr nicht. Sie schwor sich, ihre Gedanken auf ihren Job zu konzentrieren, und den Blick auf ihr Ziel zu richten, Escalante zu überführen.
„Bleib, wo du bist“, flüsterte sie. „Ich will den Rest des Hauses überprüfen.“
Marcus blieb stehen, doch seine Augen funkelten amüsiert.
„Ja, Ma’am. Es ist aber nichts, oder?“
„Reine Vorsichtsmaßnahme. Der Hund ist hereingeschossen, als würde er etwas jagen.“ Sie drückte sich an die Wand, hielt die Waffe mit dem Lauf nach oben und schlich in Richtung Schlafzimmer.
„Oh nein!“ Marc stürmte plötzlich an ihr vorbei durch die erste Tür auf der rechten Seite. Das Gästezimmer, wie sie von ihrer Tour durchs Haus wusste. Soviel dazu, dass er genau das tat, was sie ihm sagte.
„Marc, warte. Lass mich …“
„Nein!“
Bei seinem lauten Aufschrei erstarrte Dana. Sie erreichte die Tür, als sie seine Befehle hörte.
„Sitz, Laddie! Böser Hund!“
„Braucht ihr Hilfe?“ Es
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