Collection Baccara Band 322
Wichtigste: Kylie kam heute nach Hause.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass er sie so sehr vermissen würde. Er verließ den VIP-Raum und lief durch das Casino. Nach einem Blick auf die Armbanduhr rief er seine Sekretärin Martha an und bat sie herauszufinden, ob der Jet schon gelandet war.
„Ihre Frau ist bereits seit neunzig Minuten im Hotel, Sir.“
„Warum haben Sie mich nicht informiert?“
„Sie haben mich nicht darum gebeten“, erwiderte Martha und hängte ein, ehe er etwas erwidern konnte. Deacon kannte seine Sekretärin gut genug und wusste, dass er sie gerade verärgert hatte.
Rasch ging er zu den privaten Aufzügen und wartete ungeduldig auf den Lift. Er steckte seine Schlüsselkarte ein und lehnte sich an die Wand der Kabine, während der Fahrstuhl ihn zu Kylie brachte.
Ihr Wiedersehen wollte er auf eine sehr intime Weise feiern. Wenn sie danach nackt und völlig befriedigt in seinen Armen lag, würde er ihr von ihren Flitterwochen auf den Fidschi-Inseln erzählen. Aber hauptsächlich wollte er sie einfach nur halten und dem Rhythmus ihrer Atemzüge lauschen. Ihren Duft einatmen und dann mit ihr in den Armen einschlafen.
Er öffnete die Tür zu seiner Suite und stieß mit Kylie zusammen, die mit einem Koffer in jeder Hand hinausstürmte. Ihre Augen waren rot und verquollen. Deacon zog sie an sich, wobei ihr Gepäck gegen seine Beine prallte. Was war bloß passiert? Er streichelte ihren Rücken, um sie zu beruhigen.
Noch nie war er für irgendeine Frau der Held gewesen, doch Kylies Held zu sein fühlte sich richtig an. Er wollte sie vor Schaden bewahren und ihre Kämpfe führen. Aber Kylie sah ihn nicht an, als wäre er ihr Held.
„Wohin willst du?“, fragte er vorsichtig, während er sie zurück in sein Apartment lenkte.
„Nach Hause“, antwortete sie. Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm.
„Dies ist jetzt dein Zuhause“, erinnerte er sie. Zumindest war er vor ein paar Minuten noch davon überzeugt gewesen.
„Das dachte ich auch, Deacon. Aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
„Ich kann mich nicht mit dir auseinandersetzen, wenn ich nicht weiß, worum es geht“, erwiderte er.
Das schien typisch für Frauen zu sein: Manchmal wussten nur sie selbst, worüber sie sich ärgerten. Die Männer mussten dann erraten, was sie falsch gemacht hatten. Er war selbst schon häufig auf diese emotionalen Minenfelder gestolpert. Aus irgendeinem Grund hatte er jedoch nicht damit gerechnet, dass es ihm je bei Kylie passieren würde.
„Du dagegen hast ja anscheinend ein großes Interesse daran, dass jeder über alle Einzelheiten Bescheid weiß, nicht wahr?“, gab sie zurück.
Er nahm ihre Koffer, stellte sie im Wohnzimmer ab und lehnte sich an den Billardtisch. Offensichtlich hatte er irgendwann ein Detail übersehen. Wann?
„Sag mir, was los ist“, forderte er sie auf.
Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr und musterte ihn mit ihren großen grünen Augen. „Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.“
„Am Anfang“, schlug er vor.
Kylie ging um den Tisch herum und trat an die Fensterfront. Deacon konnte ihr Spiegelbild in der Scheibe sehen. Die Frau im Fenster wirkte unnahbar und einsam. Überhaupt nicht so wie seine Kylie. Für gewöhnlich strahlte sie eine stille Begeisterung aus, wenn sie auf die Stadt hinunterschaute. Heute fehlte diese Ausstrahlung.
„Als ich heute im Hotel ankam, spazierte ich auf der Suche nach dir herum und traf Angelo im Casino“, erzählte sie. „Er hat mich mitgenommen und wollte mir zeigen, wie ich dich über die Überwachungskameras finden kann.“
„Und? Hast du es geschafft?“, fragte er. Verdammt. Die vergangene Dreiviertelstunde hatte er mit Mac verbracht.
„Ja, das habe ich. Du hast mit Hayden MacKenzie über eine Wette gesprochen – um mich.“
Langsam ging er auf sie zu. „Hör mal, Kylie …“
Sie hielt abwehrend eine Hand hoch. Auf ähnliche Weise hatte sie damals ihr Buch als Schutzschild benutzt, als er zum ersten Mal versucht hatte, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Ihre Schutzmechanismen waren wieder voll in Funktion.
„Nicht. Versuch nicht, es zu erklären“, meinte sie. „Ich will jetzt nichts von dir hören. Ich möchte einfach nur fortgehen und so tun, als ob dies nie passiert wäre.“
„Aber es ist passiert. Und es ist nicht so, wie du denkst. Ich hatte längst beschlossen, dich zu erobern – erst dann hat Mac die Wette vorgeschlagen.“
Sie drehte sich zu ihm um, und er
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