Collection Baccara Band 326 (German Edition)
wollte ihn nicht in diese Lage bringen. Dafür liebte sie ihn viel zu sehr.
Er half ihr aus der schwarzen Luxuskarosse, die er zum Flughafen bestellt hatte, dann hob er sie auf die Arme und trug sie die Stufen seines gepflegten und eleganten Stadthauses hinauf.
An der Haustür setzte Cullen sie ab, zog einen Schlüssel aus der Tasche und schloss auf, dann nahm er sie an die Hand und zog sie hinein. Die Tür ließ er offen, damit der Fahrer mit den Koffern folgen konnte. Nachdem er dem Mann ein Trinkgeld gegeben hatte, brachte er ihn hinaus. Lächelnd kehrte er zu ihr zurück.
„Dein Haus gefällt mir“, sagte sie und blickte sich um.
Es war offensichtlich, dass ein sehr wohlhabender Mensch hier lebte, doch die Einrichtung war nicht so luxuriös, wie sie erwartet hatte, sondern eher praktisch. Zu beiden Seiten der kleinen Diele lagen große Zimmer mit glänzenden Holzfußböden.
Eins davon war das Wohnzimmer, ausgestattet mit einem Großbildfernseher, einem schwarzen Ledersofa und Sesseln sowie einer Stereoanlage auf einem Schrank an der gegenüberliegenden Wand. Der andere Raum schien Cullens Arbeitszimmer zu sein. Sie sah einen Schreibtisch mit Computer, Telefon und Lampe. Auf einem Regal standen unzählige Bücher. Am Fenster entdeckte sie einen gemütlichen Sessel, in dem man an einem regnerischen Tag sitzen und lesen konnte.
„Danke“, sagte Cullen, trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. „Ich möchte, dass du es auch als dein Zuhause betrachtest. Stöbere überall herum, damit du weißt, wo du alles findest. Und wenn du irgendetwas brauchst, dann zögere nicht zu fragen.“
Sie nickte, wusste aber, dass sie sich in diesen Räumen immer wie ein Gast fühlen würde.
„Bist du müde?“ Er massierte leicht ihren Nacken.
„Eigentlich nicht.“ Sie seufzte leise bei den wohltuenden Berührungen, ließ den Kopf nach vorn fallen und schloss die Augen.
„Was hältst du davon, wenn wir deine Sachen auspacken und sie einräumen?“
Er trat einen Schritt zurück, und Misty unterdrückte einen Protestlaut, obwohl er mit der wunderbaren Massage aufhörte.
„Und dann könnten wir ins Bett gehen“, fügte er hinzu.
„Ich habe dir doch erklärt, dass ich nicht müde bin. Ich habe im Flugzeug geschlafen.“
Er zog eine Braue hoch, und ein begehrliches Funkeln lag in seinen blauen Augen. „Wer hat denn was von Schlafen gesagt?“
5. KAPITEL
Cullen saß am Fußende des Bettes und lauschte den Geräuschen, die Misty im Badezimmer verursachte. Alle paar Sekunden erhaschte er durch die offene Tür einen Blick auf sie, wenn sie etwas auf das Waschbecken stellte oder seine Toilettensachen umräumte, um Platz für ihre Flaschen und Tiegel zu schaffen.
Er hatte die halbe Nacht gebraucht, sie zu überreden, sich häuslich einzurichten, statt den Kosmetikkoffer einfach auf den Nachttisch zu stellen. Jetzt packte sie zwar aus, aber sie tat es widerwillig. Er holte tief Luft und rieb sich die Stirn. Es würde komplizierter werden, als er gedacht hatte.
Misty und das Baby gehörten zu ihm, in sein Haus, in sein Leben, und er wollte, dass sie gern dort waren.
Im Bad war es still, und er hob den Kopf und sah Misty in der Tür stehen. Sie hatte keine Ähnlichkeit mehr mit der Frau, die er vor vier Jahren das erste Mal auf der Bühne eines Kasinos in Las Vegas gesehen hatte.
Damals trug sie ein knappes mit Pailletten besetztes Kostüm, das ihre heißen Kurven betonte und seine Aufmerksamkeit schneller erregte, als eine Signalrakete es vermocht hätte, wenn sie direkt neben ihm abgefeuert worden wäre.
Jetzt sah sie aus wie eine engagierte Mutter oder ein Mitglied der New Yorker Gesellschaft – dabei so sexy, dass sie jeden Mann unter Strom setzte und die Frauen veranlasste, ihre Krallen auszufahren.
Wenn sie glaubte, sie passte nicht in seine Familie, nicht in sein Leben und nicht nach New York, dann täuschte sie sich. Misty könnte sich überall auf der Welt einfügen, weil sie eine Frau war, die mit ihrer Lebendigkeit, mit ihrer Schönheit und mit ihrem Selbstbewusstsein andere veranlasste, sich ihr anzupassen. Im Moment wirkte sie allerdings nervös und unsicher.
Er stand auf und ging einige Schritte auf sie zu. „Alles in Ordnung?“
Sie nickte. Die Art, wie sie auf ihrer Unterlippe kaute, sagte jedoch etwas anderes.
„Ich fürchte nur, dir gefällt nicht, dass ich so viel umgeräumt habe. Irgendwie musste ich meine Sachen unterbringen.“
„Kein Problem.“
Sie warf einen Blick
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