Collection Baccara Band 326 (German Edition)
Neandertaler hingezogen. „Wieso fahren wir nicht in getrennten Wagen?“
Tanner hielt ihr die Beifahrertür auf und zögerte. „Kennst du dich hier in Durango aus?“
Sie war noch nie zuvor in Durango, Colorado, gewesen. „Nein, das nicht, aber …“ Sie wollte auf das Restaurant in ihrem Hotel hinweisen, aber dazu kam sie nicht mehr, denn Tanner unterbrach sie.
„Dachte ich mir. Wir nehmen meinen Truck.“
Dazu hatte Brianna nicht die geringste Lust. Sie schüttelte den Kopf. „Ich will ins Hotel und mich ein bisschen frischmachen. Beschreib mir den Weg, dann treffen wir uns in einer halben Stunde im Restaurant.“
Das Restaurant, zu dem Tanner sie geleitet hatte, war im Western-Stil eingerichtet, aber stilvoll. Jetzt, am frühen Nachmittag, war es kaum besucht und somit ruhig.
„Hier ist es sehr nett.“ Sie setzte sich zu Tanner und nickte dem Kellner lächelnd zu, der sie zu dem Tisch begleitet hatte. „Vielen Dank.“
„Wart’s ab, bis du das Essen probiert hast.“ Tanner deutete auf die Speisekarte.
Sie überflog die lange Liste von Gerichten. Als sie Pasta mit Shrimps in leichter Kräutersauce entdeckte, ließ sie ihre Idee von einem kleinen Salat zum Lunch sofort fallen.
Sie gab ihre Bestellung bei einer Kellnerin auf und blickte dann zu Tanner, weil sie vermutete, dass er sich ein Steak bestellen würde. Bestimmt blutig. Doch er überraschte sie, was bei ihm offenbar häufig vorkam.
„Ich nehme auch Pasta, aber mit Hühnchen.“
Die Kellnerin war gerade wieder gegangen, als ganz unvermittelt eine junge Frau an ihrem Tisch stehen blieb. Sie war blond, zierlich und sehr hübsch. Aus ihren großen blauen Augen blitzte freudige Überraschung. Sie lächelte sinnlich und zeigte dabei ihre strahlenden Zähne.
„Tanner, Honey!“, verkündete das Sonnenscheinchen und schmiegte sich in Tanners Arme, sobald er aufstand. „Dich habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wo hast du gesteckt?“
Aus einem unerklärlichen Grund war Brianna von so gut wie allem an dieser Frau genervt, angefangen von der gurrenden Stimme bis zu der besitzergreifenden Art, mit der sie Tanner die Arme um den Nacken legte. Ein paar Sekunden lang ärgerte sie sich noch mehr über Tanners Lächeln, mit dem er der zierlichen Frau, die sich da an ihn drückte, ins Gesicht sah. Doch ihr Ärger verflog, als sie seine zögerliche Antwort hörte.
„Tja, Candy, ich habe mich weder versteckt, noch bin ich ausgewandert seit unserem letzten Treffen … vor einer Woche? Vor zwei Wochen?“
Mühsam beherrschte Bri sich und lachte nicht los. Was für ein Name! Candy! Allerdings passte er. Zuckersüß und jederzeit bereit, sich vernaschen zu lassen!
Bei diesem Gedanken wurde Bri schlagartig ernst. Gehörte Tanner auch zu den Männern, die solche Frauen scharf fanden? Allein der Gedanke, dass er so einfach gestrickt sein könnte, brachte sie dermaßen aus der Ruhe, dass sie es fast nicht mitbekam, wie er die Frau von sich schob und sich zum Tisch umdrehte. Hastig stand Bri auf.
„Brianna, ich möchte dir Candy Saunders vorstellen. Sie kommt auch von der Ostküste.“
„Aus den Hamptons“, fügte Candy blasiert hinzu. Von einer Sekunde zur anderen war ihr süßliches Flair verflogen. Abschätzend und mit einem aufgesetzten Lächeln musterte sie Bri von Kopf bis Fuß.
Tanner verdrehte die Augen, lächelte gezwungen und sah zu Bri. „Candy aus den Hamptons, das ist Brianna Stewart aus Pennsylvania.“
Offenbar wenig beeindruckt stieß Candy die Luft aus. „Wie reizend. Besuchen Sie hier jemanden in Durango?“ Dabei zog sie eine perfekt geformte Augenbraue in die Höhe. „Vielleicht einen von Tanners Freunden?“
Bri wusste nicht, ob sie lachen oder dieser überheblichen Person eine knallen sollte. Natürlich tat sie weder das eine noch das andere. Stattdessen lächelte sie zuckersüß. „Nein, ich bin nicht zu Besuch. Ich habe geschäftlich mit Mr Wolfe zu tun.“
„Tatsächlich?“ Candys Augenbrauen zogen sich in die Höhe.
„Ja, tatsächlich.“ Allmählich klang Tanner genauso entnervt, wie er aussah. „Entschuldigst du uns jetzt bitte?“ Er deutete zu einem Tisch am anderen Ende des Restaurants. „Ich glaube, dein Freund wartet schon ungeduldig auf dich.“
In dem Moment, in dem Candy sich ihm wieder zuwandte, war sie wieder das Sonnenscheinchen. „Natürlich, Darling.“ Sie hob ihre kleine Hand und strich ihm mit den grellrot lackierten Fingernägeln über die Wange. „Toodles.“ Sie zog die
Weitere Kostenlose Bücher